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Die Corona-Pandemie hatte großen Einfluss auf den schulischen Alltag. Foto: Halfpoint/stock.adobe.com

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Laut dem Bildungsbericht sind viele Jugendliche durch die Pandemie verunsichert und schieben ihre Berufswahlentscheidung hinaus. Angesichts der fehlenden Fachkräfte sei das fatal, denn um die Klimaziele und die Energie- und Mobilitätswende umzusetzen, werden dringend beruflich qualifizierte Handwerker*innen gebraucht. „Der Nationale Bildungsbericht 2022 bestätigt die Forderung des Handwerks, den Übergang von der allgemeinbildenden Schule in eine Ausbildung stärker zu unterstützen. Es ist dringend erforderlich, die Berufsorientierung zu stärken und bundesweit an allen allgemeinbildenden Schulen und Gymnasien auch mit umfassenden Informationen zu Chancen und Möglichkeiten einer beruflichen Ausbildung durchzuführen,“ sagt Hans-Peter-Wollseifer, Präsident des ZDH zum kürzlich veröffentlichten Bildungsbericht.
Bildungswende ist erforderlich
Wollseifer fordert eine Bildungswende, die berufliche und akademische Bildung gleichstellt. Ziel müsse eine höhere Wertschätzung und Attraktivität der beruflichen Bildung sein, damit sich wieder mehr junge Menschen für eine Ausbildung entscheiden: „Eine systematische Berufsorientierung muss sich noch stärker an den Interessen und Talenten junger Menschen und an deren kommunikativem Verhalten ausrichten. Daher müssen bei der Berufswahl bewährte Präsenzangebote mit innovativen Digitalformaten verbunden werden. Mit dem vom ZDH und dem BMBF initiierten „Sommer der Berufsbildung“ trägt die Allianz für Aus- und Weiterbildung ebenfalls zur nachholenden Berufsorientierung bei“, ergänzt Wollseifer.
Der Bericht fordere richtigerweise individualisierte Stütz- und Förderangebote für lern- und leistungsschwächere junge Menschen, um Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Der ZDH appelliert zudem, Bildungsdefizite, die aufgrund geschlossener Schulen und Kitas entstanden seien, während der Schulferien nachgeholt werden sollten. „Damit die Ausbildung und der Übergang in Beschäftigung gelingen, müssen ausbildungsbegleitende Unterstützungsinstrumente wie die Assistierte Ausbildung flex und das ehrenamtliche Mentorenprogramm „VerA“ weiter ausgebaut und verstetigt werden. Notwendig ist zudem, Prüfungsvorbereitungskurse für einen erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zu unterstützen“, erklärte Wollseifer abschließend.
Quelle: ZDH / Delia Roscher

Berufsbild im Wandel
Das Berufsbild des Maler und Lackierers hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Die Aufgaben sind vielfältiger geworden, hinzu kommen umfassende Kompetenzen und Tätigkeiten als Techniker, Berater, Baustellenmanager, Kooperationspartner, Netzwerker und Generalunternehmer. Fragt sich, wie diese Vielfältigkeit zu fassen und zu kommunizieren ist.  Der Weg zum Malerhandwerk nach heutigem Verständnis war lang und oft durch Hindernisse erschwert. Es hat bis zum Ende des 19. Jahrhunderts gedauert, bis aus den zahlreichen Berufszweigen und -gruppen ein einheitliches Handwerk entstanden ist, das für den Schutz, die Erhaltung und Verschönerung unserer gebauten Umwelt durch Farbe und Beschichtungsstoffe zuständig ist. In seiner langen Geschichte musste sich das Malerhandwerk ständig der Marktentwicklung und dem Zeitgeschmack anpassen, Arbeitsgebiete fielen weg, andere Tätigkeitsfelder kamen dazu. Dabei legten die handwerklich tätigen Maler IMMer eine große Flexibilität und Kreativität an den Tag. Eine Eigenschaft, die das Malerhandwerk übrigens vielen anderen Gewerken bis heute noch voraushat. Eine Trennung zwischen Handwerk und Kunst gab es vom Mittelalter bis weit in die Neuzeit nicht. Aufgabe des Malerhandwerks war es IMMer, Bauwerke und Gebrauchsgegenstände durch Farbe und Lack zu schützen sowie mit schmückenden Techniken und bildnerischen Mitteln zu versehen. Das Beispiel Lucas Cranachs zeigt: Handwerk und Kunst lagen oft nahe beieinander. Als Hofmaler des Kurfürsten von Sachsen war er für die gesamte Ausstattung des neuen Residenzschlosses verantwortlich. Er führte nicht nur die Wandmalereien aus, sondern kümmerte sich gleichzeitig um die Anstricharbeiten an Fenstern, Türen und Portalen. Das Problem mit dem schlechten Image Das Malerhandwerk wird nicht mehr in dieser Tradition gesehen und sieht sich häufig selbst nicht mehr darin. Viele Maler scheinen sich nicht oder nur wenig mit ihrem Beruf und ihrer Arbeit zu identifizieren. Tatsache ist, dass das Image des Malerhandwerks in den letzten Jahrzehnten extrem gelitten hat. Die IMMer noch vorhandenen kreativen und positiven Aspekte des Handwerks werden von dem Eindruck überlagert, dass ein Maler ein kaum angesehenes, schmutziges und wenig anspruchsvolles Handwerk ausübt. Entscheidend ist, wie und womit sich das Malerhandwerk in der Öffentlichkeit präsentiert und wie es von der Öffentlichkeit wahrgenommen wird. Daraus speist sich das Ansehen und damit das Image, das eine Person, ein Beruf oder eben eine ganze Branche hat. Ein viel versprechender Ansatz könnte eine neue und zeitgemäßere Bezeichnung für den Malerberuf sein. Felix Winkler, Schulleiter der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart-Feuerbach, setzt sich dafür vehement ein. Er macht sich angesichts rückläufiger Auszubildendenzahlen Sorgen um den Fachkräftenachwuchs. Er ist überzeugt, dass neben dem mauen Image bereits die Berufsbezeichnung »Maler und Lackierer« ein Hemmnis darstellt. Neue Berufsbezeichnung als Chance Könnte eine neue Berufsbezeichnung aber tatsächlich etwas nachhaltig verändern oder ist das bloß ein Etikettenschwindel? Die Tätigkeiten des Berufs an dessen Bezeichnung anzupassen, so wie es bei vielen anderen Berufen der Fall ist, wurde im Malerhandwerk allerdings versäumt.  Zwar hat sich an der Grundaufgabe, für den Schutz, die Erhaltung und Verschönerung unserer gebauten Umwelt durch Farbe und Beschichtungsstoffe zu sorgen, prinzipiell nichts geändert. Doch es kamen und kommen stets IMMer wieder neue Arbeitsgebiete und Tätigkeiten hinzu. Sie bringen steigende Anforderungen mit sich, die durch die Verarbeitung von anspruchsvolleren Materialien und Systemen sowie durch komplexe Arbeitsverfahren an den Verarbeiter gestellt werden. Der Fortschritt und die grundlegende Veränderung des Malerhandwerks zeigt sich vor allem auch beim Präsentieren und Verkaufen der Malerleistung – nicht zuletzt durch die Vielzahl an digitalen Hilfsmitteln –, um überhaupt mit Kunden ins Gespräch für ein Geschäft zu kommen. Winklers persönliche Favoriten sind »Technische/r Oberflächengestalter/in« und »Gestalter/in für Objekt und Fassade«. In der Print-Ausgabe der Mappe verrät er außerdem, was die Einführung einer neuen Berufsbezeichnung für die Betriebe und die Branche insgesamt bedeuten würde. Den kompletten Artikel finden Sie in Heft 2/2016. Foto: Bernd Ducke/Mappe
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