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20. Juni 2014
Redaktion
Farbwahrnehmung

Männer und Frauen sehen unterschiedlich

Forscher haben in Tests herausgefunden: Männer und Frauen sehen unterschiedlich. Die Gründe für diese Unterschiede liegen allerdings noch im Dunkeln.
Bunte
Foto: Maria Vonotna/Adobe Stock
Männer und Frauen sehen unterschiedlich. Unter anderem nehmen die Frauen fast alle Farbtöne rötlicher wahr als Männer.

Die Frage nach den kleinen Unterschieden zwischen Frauen und Männern füllt zahlreiche Bücher, Klatschzeitschriften und verratschte Nachmittage im Café. Nun hat sich ein amerikanisches Forscherteam um den Psychologen Israel Abramov vom Brooklyn College in New York der Frage angenommen: Sehen Männer anders als Frauen? „Ja“, schreiben die Forscher in ihrem Artikel im Fachmagazin „Biology of Sex Differences“. Männer und Frauen sehen unterschiedlich. In ihren Versuchen habe sich herausgestellt, dass Männer schwache Kontraste und schnelle Bewegungen besser erkennen als Frauen. Außerdem nähmen männliche Probanden dieselben Farbtöne etwas bläulicher wahr als ihre weiblichen Gegenparts.

Erklärung Testosteron?

Die Wissenschaftler sind sich noch unklar darüber, warum diese Unterschiede beim Sehen bestehen, vermuten aber, dass dem Geschlechtshormon Testosteron hier eine wichtige Rolle zukommt. Die Testosteronkonzentration ist bei Männern wesentlich höher als bei Frauen. Und gerade das primäre Sehzentrum hat eine hohe Dichte von Andockstellen für Testosteron. Vor der Geburt fördert Testosteron zudem die Bildung von Gehirnzellen im Sehzentrum und von Nervenverbindungen.

Die Test-Methodik

Um den Sehsinn zu testen, teilten die Forscher 50 Freiwillige zwischen 16 und 38 Jahren in Gruppen ein, die aus etwas mehr Frauen als Männer bestanden. Im ersten Test sahen diese Gruppen an einem Computermonitor verschiedene Muster aus eng stehenden, parallelen Streifen, die im Laufe des Versuchs immer dünner und dichter wurden, so dass der Bildschirm irgendwann nur noch eine einheitliche, graue Fläche anzeigte. Die Versuchspersonen sollten z. B. beurteilen, ob und wann sie die Streifen noch unterschieden konnten. Je enger die Streifen wurden, desto deutlicher habe sich gezeigt, dass die Männer feine Kontraste besser erkennen könnten. Beim Farbtest zeigten die Forscher Lichtpunkte in einer bestimmten Farbe. Die Betrachtenden sollten angeben, wie viel Prozent Rot, Grün, Blau oder Gelb das Licht enthielt. In einem weiteren Versuch sollten sie eine Farbfläche so einstellen, dass sie genau dem Farbton einer Vergleichsfläche entsprach. Über fast das gesamte Farbspektrum hinweg hätten Männer die Farbtöne bläulicher wahrgenommen als die Frauen. Mit anderen Worten: Im Vergleich zu Männern sehen Frauen die Welt durch eine rosarote Brille. Auch brauchen Männer einige Nanometer Wellenlänge mehr, um einen eindeutigen Eindruck von z. B. Blau oder Gelb zu gewinnen.

Foto: manuta/Adobe Stock
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