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6. Oktober 2014
Redaktion
Tipps

Abkleben: Sicher, sauber und schnell

Was erwarten Kunden, wenn der Maler kommt? Sauberkeit! Mit dem richtigen Abdeckmaterial können Sie diesem Wunsch problemlos nachkommen. Wir zeigen Ihnen funktionelle Lösungen mit Praxisbezug und geben Tipps zum richtigen Abkleben.
Abkleben:
Foto: Storch
Hochwertige Papierbänder wie das Goldene Scotch Super Malerabdeckband 244 für scharfe Kanten verhindern ein Unterlaufen der Farbe.

Wie muss welcher Untergrund geschützt werden, damit er nicht verschmutzt? Die Auswahl des Abdeckmaterials und Ihre Vorgehensweise entscheiden über das Ergebnis. Da es viele Fehlerquellen gibt, die sich auf die Arbeit mit Klebebändern und damit einhergehend auf das Beschichtungsergebnis und eventuelle Nacharbeiten auswirken, vermitteln unsere Tipps in diesem Beitrag praxistaugliche Lösungen.

Die richtige Wahl

»Wichtig ist, dass der Handwerker sich überhaupt Gedanken über die Anforderungen an das Klebeband macht und nicht einfach ein Klebeband einsetzt, das er gerade vorrätig hat«, erklärt Gerhard Hesse, Produktmanager bei Storch für den Bereich Abdecken und Abkleben. Es gibt eine Vielzahl von Klebebändern, die speziell für einen Untergrund entwickelt wurden. Diese Klebebänder sollte man bevorzugen, da sie den jeweiligen Untergrund meist besser schützen, z. B. Klebebänder für den Schutz von Tapeten oder PESchutzbänder. Tapetenbänder weisen in der Regel geringere Klebekräfte auf und sind daher besonders für empfindliche Tapeten und sensible Untergründe geeignet. PESchutzbänder empfehlen sich für PVCUntergründe, da sie eine Weichmacherwanderung verhindern und den Untergrund vor Verfärbungen schützen. Bernd Mehrer, Verkaufsleiter des Außendiensts Deutschland bei Kip, sagt: »Sollten Probleme beim Entfernen des Klebebands entstehen, bitte nach Möglichkeit den Hersteller direkt kontaktieren, damit dieser sich vor Ort ein Bild von der Situation machen kann. Die Ursache zu ermitteln ist beinahe unmöglich, wenn man das verwendete Klebeband und den Untergrund nicht kennt.« Unsere Praxis und Produkttipps helfen Ihnen beim reklamationsfreien und rationellen Abdecken und Abkleben. Wir greifen dabei Fragen unserer Leser auf und beantworten sie mit Unterstützung von Experten der verschiedenen Anbieter von ProfiAbdeckmaterialien – 3M, Kip, Storch und tesa.

Tipp 1

Wie wähle ich das richtige Klebeband für den jeweiligen Einsatz? Bei der Wahl eines Abdeckbands sollten Sie diese Faktoren beachten: 1. Art und Oberflächenbeschaffenheit des Untergrunds: Ist die zu schützende Fläche glatt (z. B. Kunststoff, Metall, Glas, Holz), empfindlich (z. B. Tapeten, Feinputz) oder uneben bzw. porös (z. B. Klinker, Beton, Putz)? Ist eine vorherige Beschichtung bereits ausreichend durchgetrocknet für eine weitere Bearbeitung? 2. Anstrich / Lackmaterialien: Welche Beschichtungsstoffe verwende ich? 3. Anspruch an die Präzision der Farbkante: Zu unterscheiden sind z. B. einfaches Abdecken bei einer Wandbeschichtung oder trennscharfes Lackieren mit verschiedenen Farbtönen. 4. Trocknungsbedingungen: Werden die Abdeckarbeiten innen oder außen durchgeführt? Wie sind die Witterungseinflüsse (z. B. UVStrahlen des Sonnenlichts, Nässe)? Wie ist die Temperatur? 5. Einsatzdauer und Verweilzeit: Wie lange muss die Verklebung halten? 6. Objektgröße: Wie viel Klebeband benötige ich? 7. Robustheit: Bei üblichen Anstricharbeiten werden Klebebänder in der Regel nur wenig mechanisch gefordert. Bei Spachtel und noch mehr bei Fassaden und Putzarbeiten hingegen sind anstelle von Papierklebebändern Produkte sinnvoll, die bei Kontakt mit Kelle, Mörtel und viel Mörtel nicht gleich aufgeben.

Tipp 2

Auf welche Verklebebedingungen muss ich achten? Die optimale Verarbeitungstemperatur für Klebe und Abdeckbänder liegt zwischen +5 °C bis +40 °C. Die zu schützenden Flächen müssen frei von Staub, Feuchtigkeit, Öl und anderer Verschmutzung sein. Verschmutzungen beeinträchtigen die Hafteigenschaften von Klebebändern und damit auch ihre Schutzwirkung. Auch Silikonspuren und Wachse – z. B. aus Polituren – mindern die Verklebesicherheit. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen beeinflussen die Klebrigkeit und die Klebkraft von Klebebändern. Daher sollten zu warme oder zu kalte Klebebandrollen an eine normale Umgebungs oder Verarbeitungstemperatur angepasst werden. Beim Abziehen ist zu beachten, dass die Untergrundtemperatur mindestens +5 °C beträgt, da das Trägermaterial und die Klebmasse bei niedrigeren Temperaturen spröde werden können und Gefahr laufen, sich aufzuspalten. Dr. Henning Latz, Leiter der Produktentwicklung bei tesa, erklärt: »Klebebänder, die im Freien eingesetzt werden, müssen beständig gegen Niederschlag und Feuchtigkeit sein. Weiterhin sollten spezielle UVbeständige Produkte verwendet werden, deren Klebmasse auf AcrylatBasis besteht.«

Tipp 3

Was ist wichtig bei der Untergrundbeurteilung vor der Verklebung? Myrjam Ladenthin, Produktmanagerin Paint Trade Markets bei 3M, rät: »Wir empfehlen grundsätzlich, immer eine Probeverklebung an unauffälligen Stellen durchzuführen. Nur so wählen Sie garantiert das richtige Klebeband aus und vermeiden Beschädigungen und Nacharbeit.« Rudi Rebentisch, Produktmanager Masking bei tesa, geht einen Schritt weiter: »Die sicherste Methode, einen Untergrund zu beurteilen ist ein Probeverklebung, bei der das Klebeband frühestens nach 24 Stunden abgezogen wird.« Unmittelbar vor der Verklebung sollte der Untergrund nochmals in Augenschein genommen werden, ob die im Vorfeld bestimmten Eigenschaften des Untergrunds noch zutreffen. Gerade bei größeren Baustellen oder im Fall zeitgleich stattfindender Bauarbeiten kann der Untergrund kurzfristig verschmutzt worden sein. Daher sollte der Untergrund erneut kurz überprüft werden. Prüfen Sie die Untergrundtemperatur unmittelbar vor der Verklebung, damit die Einschätzung nicht durch veränderte Witterungsbedingungen – Sonneneinstrahlung am Mittag, Abkühlung am Nachmittag – beeinträchtigt wird.

Tipp 4

Welche Untergrundarten gibt es und was ist jeweils beim Abdecken und Abkleben zu beachten? Dr. Henning Latz (tesa) erklärt: »Generell kann man Normal und Problem untergründe unterscheiden. Probleme können durch Rückstände oder Sensibilität entstehen und treten vor allem bei Altlackbeschichtungen, Papiertapeten, rauen Untergründen (Feinputze, gröbere Anstriche) auf – insbesondere bei verwitterten PVC Fenstern oder alten Metallen durch Oxidation.« Für die Untergründe gelten herstellerübergreifend folgende Hinweise:

Glas: Falls bei der Verklebung auf Glasflächen die Klebefläche direkt der Sonnenbestrahlung ausgesetzt wird, sind Klebebänder mit UVbeständigem Acrylatkleber einzusetzen. Klebebänder auf Acrylatbasis lassen sich in der Regel leicht und rückstands frei vom Untergrund lösen und verhindern so hässliche Rückstände auf klaren Glasscheiben.

Holz: Bei unbeschichtetem oder beschichtetem Holz sollten Klebebänder verwendet werden, die eine möglichst geringe Klebekraft aufweisen. Sie können bei mechanischen Belastungen auch ein zusätzliches Klebeband auf das schwächer klebende Klebeband kleben.

Kunststoffe: Zu unterscheiden ist, ob die Kunststoffflächen neu oder alt bzw. verwittert sind. Verwitterte Kunststoffe haben sich wegen der Abbauprodukte aus dem Kunststoff als kritische Untergründe zur Verklebung erwiesen. Bei Kunststoffoberflächen ist in seltenen Fällen eine WeichmacherWanderung zwischen Klebeband und Kunststoff möglich, wodurch sich der Kunststoff verfärben kann. Grundsätzlich wird daher empfohlen, Kunststoffe nur kurzzeitig abzukleben; trotzdem verbleiben Restrisiken. Bernd Mehrer (Kip) meint: »In diesen Fällen empfehlen sich weichmacherbeständige Schutzbänder aus PE. Diese beugen einer Weichmacherwanderung vor, da sie so gut wie keine Weichmacher enthalten.«

Mineralische Untergründe (z. B. Beton, Klinker): Stark klebende Klebebänder helfen, mit einem Klebebandpolster eine sichere Verklebung zu gewährleisten.

Metall: Bei unbeschichteten Metallen – Zink, Titanzink, Kupfer – kann es durch Schutzmaßnahmen (z. B. Folien) zu Kondenswasserbildung und dadurch zur Korrosion kommen. Verwenden Sie diffusionsoffene Abdeckmaterialien wie Vlies ohne Folie, um das zu vermeiden. Alternativ können Sie kurzfristig oder vollflächig abkleben. Alle Metallflächen unterliegen einer natürlichen Oxidation. Werden Metalle abgeklebt, so ist die Oxidation in diesen Teilflächen reduziert. Dies kann nach der Klebebandentfernung zu einem unterschiedlich optischen Erscheinungsbild führen, welches nicht zu verhindern ist. Bei beschichteten Metallen können Schädigungen wie z. B. Farbtonveränderungen oder Beschichtungsablösungen auftreten.

Putze: Bei strukturierten rauen Putzoberflächen sollten Klebebänder mit höherer Klebkraft und guter Anschmiegsamkeit verwendet werden, die sich den Konturen des Untergrunds anpassen. Als Trägermaterial kann z. B. ein Gewebeklebeband eingesetzt werden. Bei glatten oder gefilzten Putzen ist es sinnvoll, Klebebänder mit geringerer Klebkraft zu verwenden. Wählen Sie das Trägermaterial so aus, dass es zu der später auszuführenden Arbeit passt. Papierklebeband für Beschichtungsarbeiten, Gewebeklebeband für Putzarbeiten, Schleifarbeiten, mechanische Beanspruchung und dergleichen.

Tipp 5

Gibt es Klebebänder, mit denen ich empfindliche Untergründe ohne Beschädigungen abkleben kann? Für empfindliche Untergründe empfiehlt sich ein Klebeband mit leichter Klebewirkung, das sich nach dem Streichen oder Lackieren ohne Beschädigungen wieder ablösen lässt. Führen Sie zur Sicherheit stets eine Testverklebung durch. Gerade auf Beschichtungen und empfindlichen Untergründen ist diese Vorgehensweise anzuraten, da jede Beschichtung und jede Tapete anders auf Klebekräfte reagieren kann.

Tipp 6

Wie erreiche ich saubere Farbkanten ohne Unterlaufen? Geeignet sind Klebebänder, die speziell dafür hergestellt wurden, um scharfe Farbkanten zu erzielen. Dies trifft vor allem auf Klebebänder aus japanischem Spezialpapier zu. Der Träger dieser Klebebänder besteht aus WashiPapier, welches besonders dünn und zugleich reißfest ist. Durch die geringe Dicke des Klebebands schmiegt es sich gut an den Untergrund an und verhindert dadurch ein Unterlaufen von Farbkanten. Bernd Mehrer (Kip) informiert: »Die hohe Reißfestigkeit ist von Vorteil beim Entfernen der Klebebänder, da sie auch bei mehrmaligem Überstreichen nicht einreißen. Dadurch eignen sie sich auch sehr gut für Techniken wie Voranstriche oder AcrylVerschlüsse. Wie bei allen Klebebändern gibt es hier erhebliche Qualitätsunterschiede, sodass ein zunächst teures Klebeband unter dem Strich die günstigere Lösung darstellt, da weniger oder gar nicht nachgearbeitet werden muss.« Bei leicht rauen Untergründen kann ein Präzisionskrepp noch perfekte Ergebnisse bringen. Voraussetzung hierfür ist ein besonders sorgfältiges Andrücken.Rudi Rebentisch (tesa) erklärt: »Auf rauen Untergründen wie Putz oder Raufaser klappt eine scharfe Farb oder Lackkante nur mit dem Gegenstreichen: Streichen Sie nach dem Abkleben im Kantenbereich mit dem vorhandenen Farbton des Untergrunds vor, bevor Sie mit der Kontrastfarbe beginnen. Kleine Hohlräume zwischen Band und Untergrund füllen sich so mit der Farbe und die Kontrastfarbe kann nicht mehr eindringen.«

Tipp 7

Worauf muss ich beim Abdecken und Abkleben von NatursteinOberflächen achten? Natursteinflächen sind beim Abkleben generell problematisch. Marmor, Granit, Schiefer, Sandstein sowie einige Kunststeinmaterialien oder Terrakotta weisen eine mikroporöse Oberfläche auf. Klebebänder haften auf solchen Flächen oft sehr stark. Beim Abziehen von Klebebändern bleiben daher häufig Kleberrückstände in den Poren zurück. Diese sind auch mit Reinigungsmitteln kaum zu entfernen. Sogenannte Steinbänder eignen sich trotz ihres Namens nicht für Abklebarbeiten auf Naturstein. Diese Klebebänder sind für den Einsatz auf Beton, Putz usw. gedacht. Daher raten Fachleute von Verklebungen auf Natursteinflächen generell ab, um keine aufwendigen Restaurationsarbeiten und hohe Schadensersatzforderungen zu riskieren. Bernd Mehrer (Kip) sagt: »Um Natursteinoberflächen effektiv und sicher zu schützen, werden Schutzmaterialien empfohlen, deren Haftwirkung nicht auf Klebesystemen beruht, wie zum Beispiel Schutzfolien mit statischer Aufladung. Diese haften durch statische Aufladung auf dem Untergrund. Da kein Kleber verwendet wird, besteht auch nicht die Gefahr von unschönen Verfärbungen auf den NatursteinOberflächen.« Rudi Rebentisch (tesa) informiert: »Natursteinflächen sollten mit Filz oder diffusionsoffenem Vlies abgedeckt werden. Auch Holzweich oder Hartfaserplatten können verwendet werden. Diese bieten zusätzlich auch einen mechanischen Schutz vor Beschädigungen.«

Tipp 8

Gibt es Methoden, mit denen ich Abdeck und Abklebearbeiten besonders rationell ausführen kann? Wer zeitsparend und kosteneffizient arbeiten möchte, dem sind so genannte Masker zu empfehlen – vorgefertigte Kombinationen aus Klebeband und Abdeckfolie oder Abdeckpapier. Dadurch können große Flächen schnell und sicher geschützt werden. Masker werden in vielen verschiedenen Abmessungen angeboten und zusätzlich mit unterschiedlichen Klebebandkombination. So lässt sich für jeden Einsatzzweck der richtige Masker bestimmen (z. B. GewebebandMasker für den Außeneinsatz oder WashiMasker für scharfe Farbkanten). Bernd Mehrer (Kip) meint: »Darüber hinaus gibt es doppelseitige Klebebänder, welche speziell für den Einsatz mit Maskern entwickelt worden sind. Der darauf verwendete Kleber weist eine hohe Haftung auf, wodurch Folien optimal fixiert werden können. Durch spezielle Klebstoffeigenschaften lassen sich die Folien auch mehrmals lösen und wieder fixieren, sodass die Kombination mit Maskern perfekt zum Abdecken von Durchgängen geeignet ist.«

Tipp 9

Wie und zu welchem Zeitpunkt entferne ich die Abdeckbänder? Idealerweise entfernt man Klebebänder direkt nach dem Antrocknen des Anstrichs, aber noch vor dem Durchtrocknen. Rudi Rebentisch (tesa) rät: »Entfernen Sie das Abdeckband mit gleichmäßiger Geschwindigkeit von der Farbkante. Abzugswinkel möglichst kleiner als 45°. Sind Klebebänder aufgrund zu langer Verklebungszeit im Außenbereich schwer entfernbar, diese langsam und gleichmäßig abziehen und ggf. den Abzugswinkel variieren. Dabei kann es helfen, das Band mit einem üblichen HaushaltsFön zu erwärmen oder mit einem Reiniger (AcetonGemisch) anzulösen.«

Tipp 10

Was muss ich bei der Lagerung und Aufbewahrung von Klebebändern beachten? Klebe und Abdeckbänder immer sauber, trocken und frostgeschützt lagern – vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt, idealerweise im Verpackungskarton und möglichst bei Raumtemperatur. Rudi Rebentisch (tesa) erklärt: »Die Lagerungsdauer beträgt bei diesen Bedingungen mindestens 12 Monate nach dem Kauf beim Händler.« Bei hoher Lagertemperatur altern Klebebänder deutlich schneller. Keinesfalls sollten Sie hinter Windschutzscheiben, z. B. im Transporter abgelegt werden. Durch hohe Temperaturen können Klebebänder dort leicht Schaden nehmen, d. h. Abbau des Klebers, dadurch Neigung zu Klebmasserückständen beim Abziehen. Die Erfahrungswerte bei tesa: Bei StandardNaturkautschukKlebebänder, die sieben Tage gelagert wurden, entspricht dies bei über 40 °C einer Alterung von ca. 1 Jahr. Es ist nicht mehr möglich, diese abzurollen. Rudi Rebentisch (tesa) führt weiter aus: »Ein falsch oder zu lange gelagertes Klebeband kann Schäden an der beklebten Oberfläche verursachen. Kalte oder zu warme Klebebandrollen sollten vor dem Verkleben an die Umgebungstemperatur angepasst werden.« All dies muss bei der Lagerung von Klebebändern bei Frost oder Hitze, z. B. in BaustellenFahrzeugen, beachtet werden.

Abstürze und Staub auf der BAU
Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, kurz die BG Bau, kümmert sich um die Gesundheit und Sicherheit von Arbeitnehmern in der Baubranche. Mit dem Program BAU AUF DICH.BAU AUF SICHERHEIT. möchte die BG Bau die Aufmerksamkeit von Arbeitnehmern und Betriebsinhabern auf die wichtigsten Aspekte von Arbeitssicherheit lenken, um die Zahl der Unfälle und berufsbedingten Krankeheiten auf Baustellen einzudämmen. Die vier wichtigsten Themen für die Arbeitssicherheit auf Baustellen sind für die BG Bau Abstürze, Unfälle mit handgeführten Maschinen sowie Belastungen durch Staub oder UV-Strahlungen. Mit dem Ziel des sichereren Arbeitens auf deutschen Baustellen informiert und berät die Berufsgenossenschaft mit verschiedenen Angeboten und Aktion. Für die Weltleitmesse für Archtiektur und Bau ließ sich die BG an ihrem Stand besonders Einfallen. Die Gefahren am Bau wurden in Live-Forführungen zu staubarmem Arbeiten verdeutlicht. [tttgallery id="1235"] »Mit innovativen Lösungen Gefahren vorbeugen« »Die Weltleitmesse für Architektur, Materialen und Systeme in der Baubranche wollten wir nutzen, um Unternehmen, Fachleute und die breite Öffentlichkeit über Risiken und Gefahren zu den Themen Absturz und Staub zu informieren und auf wirksame Maßnahmen zur Prävention hinzuweisen«. Das erklärt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU) zum Start der BAU am 14.01.2019 in München. Dazu wurden Techniken und Verfahren gegen Absturz und Staub, im Rahmen einer moderierten Show, durch Experten der BG BAU vorgeführt. Außerdem wurde auf das Präventionsprogramm BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH aufmerksam gemacht. Abstürze – die Hälfte aller tödlichen Arbeitsunfälle »Gerade Gefahren wie Abstürze aus geringen Höhen und feinster Staub auf der Baustelle werden IMMer wieder unterschätzt«, betont Arenz mit Blick auf die Themenschwerpunkte der vergangenen Messe BAU. Abstürze sind die Ursache für knapp die Hälfte aller tödlichen Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft. Schon aus geringen Höhen, wie etwa von einer Leiter, können Abstürze die schlIMMsten Folgen haben. Mehr als ein Drittel der Absturzunfälle mit tödlichem Ausgang ereigneten sich in den letzten Jahren aus fünf bis zehn Meter Höhe. Wie solche Unfälle durch sorgfältige Arbeitsvorbereitung verhindert werden können, zeigt die BG BAU auf der Messe in München. Podest- und Plattformleitern dienen als Beispiele für geeignete Arbeitsmittel, während ein 3D-Fußboden die Höhe eines Gerüsts und damit die Absturzgefahr simuliert. An einem Gerüstmodel präsentieren Fachleute ein Höhensicherungsgerät mit persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz. [tttgallery id="1236"] Staubiges Handwerk Ebenso unterschätzt werden laut Arenz die Gefahren durch Baustäube: Jedes Jahr verzeichnet die BG BAU mehrere Hundert Fälle staubbedingter Berufskrankheiten. Abhängig von der Art des Staubes, der Größe der Staubpartikel und davon, wie lange der Staub eingeatmet wird, können Baustäube unterschiedliche Krankheiten hervorrufen. Während Gipsstaub beispielsweise höchstens zu chronischer Bronchitis oder einer Allergie führt, kann Asbeststaub im schlIMMsten Fall Lungenkrebs oder Tuberkulose hervorrufen. Jedes Jahr verzeichnet die BG BAU viele Hundert Anzeigen auf Verdacht einer staubbedingten Berufskrankheit – Silikose, Siliko-Tuberkulose und Lungenkrebs – auf Grund von Quarzstaub. Allein im Jahr 2017 gab es 429 Verdachtsanzeigen und 28 Todesfälle. Die BG BAU nutzt ihren Messestand deshalb, um praxiserprobte technische Lösungen für staubarmes Arbeiten vorzustellen. Dazu demonstrieren Experten der Prävention in zwei Plexiglas-Kabinen die Wirkung von Bau-Entstaubern, Luftreinigern und Absaugbohrern. Arenz erinnert zur Messe zudem an die Kernbotschaft des Präventionsprogramms BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH: »Sicheres Verhalten lohnt sich für Dich, Deine Familie, Freunde und Kollegen! Jeder Beschäftigte hat das Recht und die Pflicht, kein unnötiges Risiko einzugehen und damit sein Leben und seine Gesundheit oder das von Kolleginnen und Kollegen aufs Spiel zu setzen.« Das vor genau zwei Jahren gestartete Programm für Verhaltensprävention nIMMt besonders die persönliche Einstellung und das Verhalten aller Beteiligten in den Blick: www.bau-auf-sicherheit.de. Jeder Betrieb kann sich aktiv am Präventionsprogramm BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH. beteiligen. Der erste Schritt zum Mitmachen ist die Unterzeichnung der Betrieblichen Erklärung, mit der sich Unternehmensführung und Beschäftigte gegenseitig das Versprechen geben, aufmerksam zu sein, bei schweren Sicherheitsmängeln STOPP! zu sagen und erst weiterzuarbeiten, wenn diese beseitigt sind. Die Unterzeichnende binden sich mit der Unterschrift dann an diese persönliche Erklärung.  Die Betriebliche Erklärung zur Selbstverpflichtung von Betrieben gibt es hier: BG BAU, Monika Scholten, Bereich Präventionsorganisation, Hildesheimer Straße 309, 30519 Hannover, Tel.: +49 (0)511 987 2810, E-Mail: bau-auf-sicherheit@bgbau.de Kostenlose Materialien wie Plakate, Info-Broschüren und Informationsposter zur Sicherheit im eigenen Betrieb gibt es hier: www.bau-auf-sicherheit.de. Bilder: BG BAU
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