Folgen Sie uns
25. September 2014
Redaktion
Baustellentoiletten

Dringende Bedürfnisse: Baustellentoiletten

Zur guten Organisation einer Baustelle gehören professionelle Lösungen für menschliche Bedürfnisse. Wir stellen staatliche Regeln und sinnvolle Optionen bei Baustellentoiletten und Zubehör vor.
Foto: privat
Nils Sandscheiper, Abteilungsleiter bei den Malerwerkstätten Heinrich Schmid.

Zur guten Organisation einer Baustelle gehören professionelle Lösungen für menschliche Bedürfnisse. Wir stellen staatliche Regeln und sinnvolle Optionen bei Baustellentoiletten und Zubehör vor.

Fünf Maler sind auf der Baustelle und es steht keine Toilette zur Verfügung. Wie gehen die Mitarbeiter und der Chef des Malerbetriebs mit dieser Situation um? Bei unserer Recherche sprechen wir mit Auszubildenden und Gesellen. Viele von ihnen müssen das Problem selbst lösen – weil der Chef davon ausgeht, dass die Mitarbeiter irgendeinen Weg finden und er sich um wichtigere Dinge kümmern muss. Manchen Mitarbeitern ist es auch peinlich, ihren Vorgesetzten auf die »T-Frage« anzusprechen. Dabei sind die Vorgaben des Arbeitsschutzes eindeutig in den Technischen Regeln für Arbeitsstätten festgelegt. Die Organisation und Bereitstellung mobiler sanitärer Einrichtungen ist Chefsache.

Lösungen bei Privatkunden

Hier sollten Sie als Chef rechtzeitig vor Beginn der Malerarbeiten mit dem Kunden klären, ob und unter welchen Umständen ein WC und eine Waschgelegenheit mitbenutzt werden kann. Relativ konfliktfrei ist es bei einem vorhandenen Gäste-WC. Versichern Sie dem Kunden, dass das Reinigen von Werkzeugen nur in der Werkstatt stattfindet. Schwieriger wird es, wenn in der Wohnung nur eine Toilette im Badezimmer vorhanden ist – in der unmittelbaren Privat- und Intimsphäre des Kunden. Hier muss die Einsicht und Sorgfalt der Mitarbeiter vorhanden sein, diese Zone so sauber zu verlassen wie sie diese vorgefunden haben. Die Suche nach einer externen Toilette-Alternative ist dann mitunter schwierig: Sollen die Mitarbeiter ins benachbarte Einkaufszentrum ausweichen, was bezahlte Arbeitszeit in Anspruch nimmt, oder kann auf der Baustelle in einem Acht-Parteien-Mehrfamilienhaus ein bestimmter Bewohner angesprochen werden? Entscheiden Sie nach einer Besichtigung des Objekts, ob vorhandene Möglichkeiten konfliktfrei zu nutzen sind oder ob doch eine Miet-Toilette in Frage kommt. Zu klären ist auch, wo eine mobile Toilette auf- bzw. abgestellt wird. Eingeschränkte oder schwierige Stellmöglichkeiten erhöhen die Bereitschaft des Kunden, vorhandene Einrichtungen zur Mitbenutzung freizugeben.

Größere Objekte

Bei größeren und länger dauernden Bauvorhaben, an denen mehrere Gewerke parallel beteiligt sind, werden mobile Sanitäranlagen oft vom Auftraggeber/Bauherrn gestellt. Die Kosten dafür können auf die jeweils beteiligten Betriebe als Baustellen-Umlage aufgeteilt werden. Im Alltag kann es bei starker Frequentierung allerdings zu Problemen kommen, z. B. bei der Komplett-Renovierung von zwei Altenheimen am Niederrhein. Die bereitgestellten Toiletten des Bauherrn waren schnell verdreckt und wurden nicht regelmäßig gereinigt, sodass der Malerbetrieb selbst zwei abschließbare Baustellentoiletten anmietete. Was sollten Sie bei der Anmietung beachten? Nils Sandscheiper (36), Abteilungsleiter bei den Malerwerkstätten Heinrich Schmid – Niederlassung Essen, empfiehlt: »Wir kooperieren mit einem bundesweit tätigen Vermieter für Baustellentoiletten, wobei die Zusammenarbeit verlässlich funktioniert. Hier gibt es Rahmenverträge mit festen Konditionen. Die Mietpreise gelten pro Woche oder pro Monat, inklusive Anlieferung und Abholung auf der Baustelle. Wichtig ist, dass für Frauen eine separate Toilette gestellt wird. Der Anbieter muss die Anlage zwei- bis dreimal wöchentlich absaugen und zwischendurch mit einem Hochdruckreiniger reinigen.«

Wie sieht es im Inneren eines mobilen WC’s aus und was sollte Standard sein? Bei Toi Toi & Dixi bietet die Variante »Fresh« mit 1,20 x 1,20 m Grundfläche eine Toilette plus Urinal, Toilettenpapierhalter, einen rutschfesten Bodenbelag, Damen-/Herren-Kennzeichnung, Besetzt-Zeichen, Spiegel und Kleiderhaken. Optional gibt es einen Handreinigungsspender, Papiersitzauflage, einen Frostwächter (über 220 V-Anschluss, damit nichts einfriert) und Licht (220 V). Über einen geschlossenen 250-l-Abwassertank (Sammelbereich) werden die Fäkalien mit chemischen Substanzen behandelt und gebunden. »Mit dieser Variante ist man gut aufgestellt«, sagt Nils Sandscheiper: »Wir haben gute Erfahrungen damit gemacht. Wenn man Frischwasser zum Händewaschen benötigt gibt es eine Variante inklusive Handwaschbecken mit 60-l-Wasservorrat.« Wichtig ist, dass die Anlagen auch von außen abschließbar sind – um sie nach Feierabend oder am Wochenende vor Missbrauch und Vandalismus zu schützen. Was wird jeweils geboten? Wir haben uns bei verschiedenen Anbietern umgesehen: Von der Ausstattung ist sowohl nach unten als auch nach oben nichts oder alles drin. Es gibt enge Einfach-Varianten mit Metallwänden, die sehr beengt sind, oder edlere Varianten mit weißem Lichtkuppeldach.

Kosten und Konditionen

Mal eben einen Preis für die Mietkonditionen googeln? Das funktioniert nicht. Die Anbieter verweisen in der Regel auf Anfragen per E-Mail oder Telefon. Hilfreich ist es, im ersten Schritt ein schriftliches Angebot über den Kontaktbutton auf der Internet-Homepage anzufordern (z. B. bei www.toitoidixie.de). Dann haben Sie einen Richtwert, um mit weiteren Anbietern zu verhandeln. Es beginnt mit einer Tagesmiete ab ca. 20 Euro. Entscheidend ist der begleitende Service, der geboten wird: Verbindliche Zusagen beim Auf- und Abbau, zuverlässiges Einhalten der Reinigungsintervalle, Bestückung mit Toilettenpapier bzw. Handreinigungsmitteln, Notdienst bei Mängeln. Nils Sandscheiper sagt abschließend: »Auf Baustellen wird viel Geld durch falsche Planung verschenkt. Da sollten die Kosten für eine Baustellentoilette drin sein – eine Frage des Anstands, der Fürsorge und der Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern.« Bilder: Ducke/Mappe

Drohnen im Handwerk
Surrend und schwebend – über historischen Gebäuden kann man die Produkte der fortschreitenden Drohnentechnologie IMMer öfter beobachten. Denn im Bereich des Denkmalschutzes hat sich der Einsatz von Drohnen mittlerweile fest etabliert und der Trend erfasst jetzt auch das Handwerk. [ttt-gallery-image]   Gerade bei der Instandsetzung und Sanierung im Aussenbereich bieten die detaillierten Luftaufnahmen einige Vorteile für die beteiligten Gewerke: wie wetterunabhängiges Arbeiten und eine enorme Zeitersparnis. Leitern und Gerüste in der Bestandsaufnahme werden dadurch passé. Auch nach Abschluss der Sanierungsarbeiten fliegen Drohnen oft noch zu Zwecken des Monitorings, also der regelmäßigen Untersuchung auf Schäden, über die Objekte. Drohnen – was muss beachtet werden? Da der Trend nun zunehmend den Fassadenbereich und damit das Malerhandwerk erfasst, wird es Zeit, über die rechtliche Absicherung bei einem professionellen Drohneneinsatz nachzudenken. Denn bei gewerblicher Nutzung ist bei der zuständigen Luftfahrtbehörde – z. B. der Bezirksregierung – zuallererst eine Aufstiegserlaubnis einzuholen. Für ferngesteuerte Flugobjekte mit unter fünf Kilo Gesamtgewicht werden meist Genehmigungen für etwa ein bis zwei Jahre ausgestellt. Doch Achtung: Die Erlaubnis gilt dann nur in dem Bundesland, das die Genehmigung ausgestellt hat – für einen größeren Einsatzbereich ist die Anerkennung durch weitere Bundesländer erforderlich. Außerdem gilt für einen Drohnenflug in geschlossenen Ortschaften, dass jeder geplante Start vorher bei der örtlichen Polizei angemeldet werden muss.  
Lesen Sie weiter in
5
Foto: manuta/Adobe Stock
Kleine
Zurück
Speichern
Nach oben