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18. September 2019
Redaktion
European Energy Saving Guide

Energieeffizient bauen mit dem European Energy Saving Guide

Die EAE (European Association of ETICS) ist der europäische Dachverband von WDVS-Verbänden aus derzeit zwölf europäischen Ländern. Hinzu kommen sechs wichtige europäische Verbände der Zulieferindustrie als außerordentliche Mitglieder sowie sieben führende Hersteller und Forschungsinstitute als Fördermitglieder. Mit der Einführung des European Saving Guide 2013 strebte die EAE eine Informationsschrift an, die sich mit dem Thema »Energieeffizientes Bauen und Sanieren« befassen sollte. Mit Vertretern aus Politik und der Europäischen Kommission sollten Vorteile energieeffizienter Gebäude sowie die Wege dargelegt werden, um die gesetzten politischen Ziele zum Umwelt- und Klimaschutz zu erreichen.
Grafik: EAE

Mehr als 50 wissenschaftliche Studien und Berichte renommierter Institute und Experten wurden für die erste Ausgabe des European Saving Guide im Jahr 2013 ebenso wie für die spätere 2016er-Version ausgewertet und zusammengefasst. Beleuchtet wurden neben den unmittelbaren Vorteilen für Gebäudeeigentümer und Mieter auch der Nutzen aus gesellschaftlicher Sicht, z. B. Schaffung und Sicherung von Beschäftigung, Vermeidung sozialer Härten im Fall steigender Heizkosten sowie Steuermehreinnahmen durch eine höhere Sanierungstätigkeit. Beispielhaft wurden gelungene Modernisierungsprojekte sowie innovative Förderkonzepte vorgestellt, um zu zeigen, dass sich die theoretischen Ansätze auch wirksam in die Praxis umsetzen lassen. Die sachliche Darstellung und die Themenvielfalt haben dazu beigetragen, dass die EAE heute als kompetenter Ansprechpartner gesehen wird, der nicht nur die Interessen der WDVS-Branche im Blick hat, sondern den Gesamtzusammenhang sieht.

Zur Meinungsbildung beitragen

Der Energy Saving Guide ist ein wichtiges Puzzleteil zur Meinungsbildung. Und über das Internet hat er offenbar mehr Entscheider erreicht als ursprünglich angenommen: Tatsächlich findet sich in der Begründung zur neuen EU-Gebäudeeffizienzrichtlinie eine Reihe von Argumenten, die auch die EAE aus den Studien herausgearbeitet hat. So betont die Richtlinie die Bedeutung einer energieeffizienten Gebäudehülle, um den Energieverbrauch zu reduzieren, als wichtigen Hebel zur Umsetzung der Energiewende. Außerdem hat sich die European Association for External thermal insulation composite systems (EAE) für langfristige politische Perspektiven und eine Verstetigung von Förderprogrammen und Anforderungen eingesetzt. Nur so wird die Energiewende planbar, und die Beteiligten in Industrie, Handwerk sowie die Hauseigentümer können sich langfristig darauf einstellen.

Es soll vorangehen

Tatsächlich verlangt die Energieeffizienzrichtlinie von den EU-Mitgliedsstaaten einerseits, langfristige Strategien zur Sanierung des Gebäudebestands bis 2050 zu erarbeiten, andererseits Maßnahmenpläne bis 2030 zu entwerfen, um diesen Wandel zu erreichen. Die aktuellen politischen Diskussionen, verstärkt durch die Fridays-for-Future-Bewegung, zeigen, dass zumindest wieder Dynamik in die Diskussion gekommen ist. Auch wenn die Maßnahmen zum Teil noch heiß diskutiert werden, scheinen die Parteien bemüht, bis Jahresende passende Pläne in Brüssel abzuliefern.

Das Handwerk unterstützen

Wie man es auch wendet: Mit der aktuellen Sanierungsrate von ca. ein Prozent wird es nicht gelingen, den CO2-Ausstoß des Gebäudebestands bis 2050 um mindestens 80 Prozent zu reduzieren. Erforderlich wären eher drei Prozent. Davon würde am Ende auch das Handwerk profitieren. Schließlich haben sie das Know-how, um die Energiewende nicht am Rednerpult, sondern auf dem Gerüst Wirklichkeit werden zu lassen. Neben der Umsetzung der Gebäudeeffizienzrichtlinie stellt die Erarbeitung der europäischen Produktnorm für WDVS einen wichtigen Schwerpunkt dar. Dabei will die EAE die positiven Langzeiterfahrungen einbringen, damit sich die Verbraucher auch künftig auf die Qualität der Systeme verlassen können. 
Dies setzt im Sinn der Bauproduktenverordnung auch voraus, dass die baurechtlichen Anforderungen entsprechend ausgelegt werden. Hier bringt sich das deutsche Mitglied VDPM aktiv ein, ebenso wie die übrigen nationalen Verbände in ihren Ländern.

Foto: manuta/Adobe Stock
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