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Foto: Brillux

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Die neuen Arbeitskräfte – Generation Y
Für die Elterngeneration der heute 20- bis 30-jährigen hatte Arbeit die oberste Priorität. Diese Einstellung lehnt die junge Generation Y ab. Die Mappe hat bei der Personalmanagement-Expertin Prof. Dr. Jutta Rump nachgehakt, welche Ratschläge Sie Handwerksunternehmen geben würde, um junge Menschen anzuziehen und an sich zu binden. Für die Elterngeneration der heute 20- bis 30-jährigen hatte Arbeit die oberste Priorität. Diese Einstellung lehnen junge Menschen heute, die sogenannte Generation Y, ab. »Von dem Motto  ›Leben um zu Arbeiten‹ halte ich nicht viel. Viel Arbeit und damit verbunden viel Geld bringt mir nichts, wenn dann keine Zeit für die Familie bleibt und ich mit 50 Jahren platt bin«, bringt Martin W. die Ansprüche der Generation Y auf den Punkt. Die Mappe hat bei der Personalmanagement-Expertin Prof. Dr. Jutta Rump vom Institut für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen einmal nachgehakt, welche Ratschläge Sie Handwerksunternehmen geben würde, um junge  Menschen anzuziehen und an sich zu binden. [ttt-gallery-image] Mappe: Welche Werte haben junge Menschen heutzutage und welche Ansprüche stellen sie an die Arbeit? Prof. Dr. Jutta Rupp: »Die Generation Y ist sehr leistungsorientiert, gleichzeitig ist Spaß und Freude wichtig, aber auch die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Ein weiterer Punkt ist, dass sie die Work-Life-Balance nicht verlieren möchte. Kein Wunder, die Generation Y muss insgesamt 50 Jahre arbeiten, das heißt, sie müssen mit ihren Ressourcen haushalten. Das gilt insbesondere auch in körperlich stark belastenden Berufen wie dem Bauhandwerk. (...) Loyalität wird in der Generation Y anders definiert, weniger im Sinn von Gefolgsamkeit, sondern aus freien Stücken, nämlich dann, wenn die Person oder die Arbeitsstätte es verdient.« Mappe: Wie lassen sich die Ansprüche dieser Generation mit den Erfordernissen eines Handwerksbetriebs wie Überstunden, starren Arbeitszeiten, Routinearbeiten in Einklang bringen? Prof. Dr. Jutta Rupp: »Wenn für die jungen Menschen nachvollziehbar ist, wie Entscheidungen getroffen werden und was für die Betriebsabläufe notwendig ist, dann sind sie auch bereit, zu kooperieren und auf Ansprüche zu verzichten, sofern es sich mit dem eigenen Lebensentwurf oder der Familie vereinbaren lässt. Per Anordnung Überstunden zu machen, ohne Nachvollziehbarkeit, das funktioniert nicht. Für die Unternehmensführung bedeutet das, dass sie Zeit aufwenden muss, um IMMer in Kontakt mit der jungen Generation zu sein und betriebliche Prozesse und Entscheidungen transparent zu machen – doch dann ist ihnen eine hohe Leistungsbereitschaft und Loyalität gewiss. Gleichzeitig muss der Unternehmer der Generation Y deutlich machen, das er jedoch sein Geschäftsmodell und die Kundenorientierung keineswegs in Frage stellt, um ihren Wünschen nachzukommen.« Mappe: Was sollten Malerunternehmer beachten, um gute Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden? Prof. Dr. Jutta Rupp: »Um gute Mitarbeiter zu gewinnen, ist es außerordentlich wichtig, dass ein Unternehmen sichtbar ist mit seiner Markenpolitik. Ganz im Sinn ›Tu Gutes und rede darüber‹. Eine Möglichkeit für Betriebe ist, sich in Schulen bekannt zu machen. Eine Kooperation mit Sportvereinen ist ein weiterer Schritt um junge Menschen für den Betrieb zu gewinnen. Machen Sie ruhig auch ungewöhnliche Aktionen. Das kommt gut an und schafft loyale Mitarbeiter. (...) Um die jungen Menschen an den Betrieb zu binden, braucht es Transparenz und Offenheit, Toleranz, Verständnis und ein echtes Interesse.« 

Handfeste Ratschläge, wie Handwerksbetriebe bei jungen Menschen punkten können und eine intensive Auseinandersetzung mit den Einstellungen der Generation Y finden Sie in der Februar-Ausgabe der Mappe.
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