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25. März 2019
Redaktion
Messe

Das war die FAF 2019

Die FAF 2019 in Köln ging am 23.03.2019 zu Ende, bis zum nächsten großen Branchentreffpunkt dauert es nun wieder drei Jahre. Doch die Trends für die kommende Monate wurden von Verbänden, Herstellern und Dienstleistern auf der großen Messe des Maler- und Stuckateurhandwerks gesetzt. Den wichtigen Themen der Branchen wie Digitalisierung und Nachwuchsgewinnung wurde in Vorträgen und mit unterschiedlichen Angeboten begegnet. Welche Trends und Innovationen den über 46.000 Besuchern aus 110 Ländern von über 400 Ausstellern präsentiert wurden, fasst der Beitrag mit großer Bildergalerie zusammen.
Das
Foto: GHM
In Halle 7 zeigte die HAWK Hildesheim in ihrer Studie COLOR CODES die Bedeutung und den Gebrauch von Farben in Stadtgestaltung und Architektur

Impulse aus der Branche für die Branche

Als Antriebsmotor für die Branche brachte die FAF vom 20. bis 23. März 2019 Hersteller und Verarbeiter aus ganz Europa zusammen. Ausschlaggebend für den Messebesuch waren laut Befragung drei Ziele: Information über Neuheiten, Weiterbildung und der Informationsaustausch mit Kollegen. Insgesamt gesehen konnten laut Befragung 89 Prozent der Besucher ihre Ziele, mit denen sie zur FAF 2019 kamen, erreichen. Die gute Stimmung in den Gängen spiegelt sich ebenfalls in der allgemeinen Beurteilung der konjunkturellen Entwicklung der Branche wider. 67 Prozent der befragten Besucher gehen von einem leichten bis starken Anstieg aus.

Wir blicken auf vier ereignisreiche Tage zurück, die wieder einmal gezeigt haben, wie zukunftsweisend diese Leitmesse für unser Handwerk ist.

Jan Bauer
Präsident des Bundesverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz

Nach vier Messetagen gab es auch von Seiten der Aussteller positives Feedback. 88 Prozent von ihnen vergaben in der Gesamtbeurteilung Höchstnoten. Insgesamt 402 Firmen aus 26 Ländern zeigten auf der FAF Präsenz. Mit einem Anteil von 27 Prozent an internationalen Ausstellern war die Messe 2019 internationaler als je zuvor. Das Produktangebot der FAF bereicherten mehr als 50 Expertenvorträge im FAF-Forum. Das Vortragsprogramm bewerteten 89 Prozent der Besucher mit „gut“ bis »ausgezeichnet«. Premiere feierte am Mittwoch, 20. März der „Next Generation Day“, bei dem sich der Nachwuchs über Karrierewege im Maler- und Stuckateur-Handwerk informieren und mit jungen Talenten auf Augenhöhe austauschen konnte. Mit dem Auftritt der Nationalmannschaft beider Gewerke, den praxisnahen Vorführungen und MitmachWerkstätten der Berufsschulen, der Messerallye und dem Nachwuchstalk im FAF-Forum ist es der FAF gelungen, junge Messebesucher für die Branche zu begeistern. Auch auf Ausstellerseite war das Engagement für die Fachkräfte von morgen groß. Mit Seminaren, Experten-Tipps und Vorführungen informierten sie Handwerksbetriebe, wie sie neue Arbeitskräfte gewinnen und junge Leute an ihr Unternehmen binden.

Die FAF hat ihre Rolle als europäische Leitmesse der Maler, Lackierer und Stuckateure erneut bestätigt. Nicht nur die gestiegene Besucherzahl, sondern auch das Engagement und die Leidenschaft der Aussteller für das Maler- und Stuckateurhandwerk haben gezeigt, welche Bedeutung die FAF als Kommunikationsplattform hat.

Dieter Dohr
Vorsitzender der Geschäftsführung der GHM

Zu den weiteren Highlights der FAF zählte das Informationsangebot rund um die Digitalisierung. Zahlreiche Beispiele von Betrieben machten auf der FAF live erlebbar, was digitale Tools alles ermöglichen und wie das Handwerk von diesen profitiert: von der Optimierung der Betriebsabläufe und bei der Projektumsetzung über die Kundenberatung via VR-Brille bis hin zur Mitarbeitergewinnung durch Social Media. Einen Blick in die Zukunft gab zudem die FAF mit dem WorkLab „renderingCODES“. Das Institute International Trendscouting (IIT) der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) Hildesheim und das Forschungsteam von Prof. Markus Schlegel präsentierten neue Produkte rund um den Putz der Zukunft. Im WorkLab „colorCODES“ ermittelte das Forschungsteam, am Beispiel der Farben Kölns, regionalspezifische Farbcodierungen der Architektur in Deutschland. Zu dem Thema lud auch der Architekturtag am Messefreitag ein, sich mit Architekten, Planern und erfolgreichen Startups über die Zukunft und kulturellen Aspekte von Farbe auszutauschen.

Die nächste FAF FARBE, AUSBAU & FASSADE findet vom 09. bis 12. März 2022 in München statt. Weitere Informationen unter www.faf- messe.de

Das wollen Azubis wirklich
Motivierte Auszubildende zu finden ist in Gegenwart und Zukunft die vielleicht größte Herausforderung des Maler- und Stuckateurhandwerks: Berufe, die zwar viel bieten, aber Probleme damit haben, ihre Botschaft an die Zielgruppe zu transportieren. Unser Kolumnist plädiert für eine positive, offene Ansprache. [tttgallery id="959"] Schlägt man die Stellenanzeigen in der Tageszeitung auf, stößt man auf jede Menge 08/15-Anzeigen »Wir suchen: engagierte, flexible, sympathische, motivierte, pünktliche, höfliche, kontaktfreudige, selbstbewusste, loyale, belastbare Interessenten mit erstklassigen Noten und der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.« Würden Sie sich trauen, sich hier zu bewerben? Ich sicher nicht. Bei diesen Anforderungen muss man sich nicht wundern, wenn kein Bewerber anruft und um einen Vorstellungstermin bittet. Wer den perfekten Mitarbeiter sucht, kann lange warten Kein Mensch, schon gar nicht ein Jugendlicher, fühlt sich solch einer beschriebenen Aufgabe gewachsen. »Das kann ich nicht alles!«, »Das schaffe ich nie!«, »Diese Erwartung kann ich beim besten Willen nicht erfüllen!«. Diese Gedanken schießen einem unweigerlich durch den Kopf, während man solch ein Stellenangebot überfliegt. Meine ersten Stellenanzeigen bei der Suche nach einem guten Azubi waren ähnlich formuliert und mit denselben Schlagwörtern gespickt. Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen, die Jugendlichen selbst zu fragen, was sie von einem Ausbildungsplatz erwarten. Die Zielgruppe fragen Folgende Fragen habe ich gestellt: Wie muss für dich der perfekte Ausbildungsbetrieb aussehen? Was muss er dir bieten? In welcher Firma würdest du dich engagieren? Die Antworten haben mich sehr überrascht. Hier einige Beispiele: »Ich möchte mich im Team wohlfühlen«, »Ich möchte keine Hilfsjobs machen und den ganzen Tag nur kehren. Sondern ich will richtig mitarbeiten«, »Es wäre toll, wenn ich Arbeitskleidung und Sicherheitsschuhe nicht selbst bezahlen muss, sondern diese kostenlos bekomme«, »Ich möchte mein eigenes Werkzeug am Arbeitsplatz«, »Wenn ich zum Training gehen will, möchte ich pünktlich Feierabend haben«, »Wenn ich Mist baue, wäre es gut, wenn der Fehler in Ruhe besprochen wird, um daraus zu lernen«, »Ich möchte das Gefühl haben, dass meine Arbeit auch wichtig ist. Nicht nur an etwas rumfeilen, das am Ende weggeschmissen wird«. Keine einzige Antwort drehte sich um das Thema Geld oder Ausbildungsvergütung. Worauf es ankommt Es scheint wirklich so zu sein, dass es für die Jugendlichen wichtiger ist, etwas zu sein, als viel zu haben. Das hatte ich ganz anders eingeschätzt. Auf das Geld angesprochen erhielt ich die Antwort: »Klar, ich will schon gutes Geld verdienen, aber wenn alles passt, dann bin ich auch mit ein paar Euros weniger zufrieden.« Diese Gespräche haben mich auf die Idee gebracht, eine Stellenanzeige in einem anderen Stil als bisher zu formulieren ‒ sie sollte sich ganz an den Wünschen der jungen Menschen orientieren. Den Textentwurf habe ich dann den Schülern einer Abschlussklasse gezeigt. Die Schüler waren begeistert und sagten: »Echt das gibt‘s bei Euch? Das ist ja super!« [tttgallery id="958"]
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Foto: manuta/Adobe Stock
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