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31. März 2017
Redaktion
Abdeckarbeiten

Abgeklebt und Abgedeckt

Präzise ausgeführte Abdeckarbeiten sind meist schon die halbe Miete: Sie halten den Arbeitsplatz sauber, erleichtern Nachbesserungen und helfen Ihnen dabei schnell und effektiv zu arbeiten. Allerdings gilt es einiges zu beachten, zum Beispiel welches Klebeband auf welchem Untergrund verwendet werden sollte. Wir haben mit Vertretern namhafter Hersteller gesprochen und wertvolle Tipps für Sie gesammelt.
Foto: Mappe
Der Tintentest: Zieht die Flüssigkeit ein, ist ein Abdeckband mit so wenig Klebemasse wie möglich zu verwenden. Die blaue Flüssigkeit lässt sich durch Abwischen – mit Wasser oder Tintenkiller – wieder entfernen.

Tipp 1: Abklebearbeiten richtig planen

Einer der wichtigsten Schritte kommt gleich zu Beginn des Arbeitsprozesses: die Planung. Bevor Sie anfangen und zum erstbesten Klebeband greifen, das Sie finden können, sollten Sie sich einige Fragen stellen, die den weiteren Verlauf sowie die Wahl der Produkte mitbestimmen:

  • Wo klebe ich ab? Im Innen- oder im Außenbereich?
  • Welches Material wird verarbeitet? Farbe, Lack, Putz?
  • Wie lange wird abgeklebt? Stunden, Tage, Wochen oder gar Monate?
  • Welchen Untergrund klebe ich ab? Aus welchem Material besteht er – Holz, Metall, Kunststoff, Stein, Beton,…? Welche Oberflächenbeschaffenheit hat er? Ist er rau und porös oder glatt und unempfindlich?

Wenn Sie all diese Fragen beantworten können und die Antworten im Geiste notiert haben, können Sie zur Wahl der richtigen Produkte voranschreiten.

Tipp 2: Produkt passend zum Untergrund wählen

Nicht jede Oberfläche, die glatt und stabil aussieht, ist es auch. Gerade bei Holz ist besondere Aufmerksamkeit gefordert. Führen Sie daher stets eine Probeverklebung durch (siehe Tipp 3) und wählen Sie ein weniger stark klebendes Produkt. Bei UV-gehärteten Lackbeschichtungen (Fertigbauteile) sollten Sie kein zu stark klebendes Band einsetzen und dabei die Dauer der Malerarbeiten im Hinterkopf behalten. Auf rauen Putzoberflächen sollte ein Band mit einer höheren Klebkraft verwendet werden. Bei glatten oder gefilzten Putzen können dagegen Klebebänder mit geringer Klebkraft angebracht werden. Metall erfordert mehr Vorsicht, da häufig chemische Reaktionen zwischen Klebstoff und Metall entstehen können. Daher gilt: Möglichst sparsam und nur kurzeitig Klebeband einsetzen und den Fokus auf andere Abdeckmaterialien, wie Filze oder Folien, setzen. Achten Sie außerdem darauf, dass das Band nur eine geringe Klebebandbreite hat und einen speziellen UV-Schutz aufweist, um spätere Beschädigungen durch Kleberückstände zu vermeiden.

Tipp 3: Untergrund auf seine Eignung prüfen

Um Schäden im Allgemeinen zu umgehen, sollte vor jeder Anwendung zunächst eine Untergrundprüfung vorgenommen werden. Augenschein und Kratzprobe sind hier das Minimum. Besser noch: Führen Sie eine Probeverklebung durch. Kleben Sie den Untergrund dafür an einer nicht-sichtbaren Stelle mit dem ausgewählten Klebeband ab und kontrollieren Sie nach 2-3 Stunden, wie sich Kleber und Untergrund zueinander verhalten. Bei besonderes empfindlichen Untergründen ist eine 24-stündige Testverklebung sogar noch aussagekräftiger. Bei robusteren Untergründen können Sie beispielsweise auch den Tintentest ausprobieren – schauen Sie sich dafür die Kurzanleitung in der Bildergalerie an.

Tipp 4: Saubere Farbkanten ohne Unterlaufen

Sind der Untergrund geprüft, das Klebeband angebracht und die Malerarbeiten vollendet, geht es nun darum, das Band möglichst ohne Rückstände wieder zu entfernen und scharfe Kanten zu erzielen. Für saubere Farbkanten sollten Sie ein möglichst dünnes und glattes Klebeband benutzen, das sehr anschmiegsam ist. Je besser Sie außerdem beim Verkleben schon andrücken, desto schärfer gelingen später die Kanten. Lassen Sie das Klebeband nicht länger als notwendig auf dem Untergrund – idealerweise wird es nach dem Antrocknen, aber noch vor dem Durchtrocknen abgezogen. Achten Sie dazu unbedingt auf einen 45°C-Winkel und ziehen Sie es mit festem, kontinuierlichen Zug aber niemals ruckartig ab. Ein Trick, um Kleberückstände zu umgehen, ist die richtige Temperatur: Diese sollte im besten Fall zwischen 5°C und 40°C liegen.

Tipp 5: Klebebänder richtig lagern und aufbewahren

Damit Sie lange Freude an Ihren Produkten haben, gehört auch die richtige Lagerung dazu. Klebebänder müssen vor Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit, Hitze und Kälte geschützt werden, damit der Klebstoff und die Membran wie gewünscht funktionieren. Verstauen Sie deshalb Ihre Klebebänder am besten im einem Karton bei Raumtemperatur, beispielsweise in einem Lagerraum Ihres Betriebs. Vermeiden Sie, die Kleberollen in Ihrem Auto zu lagern, da dort unkontrollierbare Temperaturschwankungen die Klebkraft und Funktionstüchtigkeit der Bänder beeinträchtigen können. Außerdem ist es ratsam, in regelmäßigen Abständen die Lagerbedingungen zu überprüfen.   Wenn Sie alle elf ausführlichen Produkttipps und Anwendungstricks, sowie die Meinungen der Branchenexperten lesen wollen, werfen Sie doch einen Blick in die Mappe 4/17.

Foto: manuta/Adobe Stock
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