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23. Januar 2017
Redaktion
Fassade

Die 2.283 Gesichter einer Fassade

Mit der sogenannten »Staff Wall« realisierten die Fassadendesigner von Strauss & Hillegaart vor Kurzem ein herausforderndes Projekt für die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (European Aviation Safety Agency – EASA).
Foto: Strauss & Hillegaart GmbH
Mit 573 Quadratmeter Fläche zählt »Staff Wall« ein wortwörtliches Großprojekt.

Mit der sogenannten »Staff Wall« realisierten die Fassadendesigner von Strauss & Hillegaart vor Kurzem ein herausforderndes Projekt für die Europäische Agentur für Luftfahrtsicherheit (European Aviation Safety Agency – EASA).

Diese Wände haben Persönlichkeit. In den drei Kölner Innenhöfen des im November 2016 eröffneten Sitzes der EASA sollten die Mitarbeiter mit 2.283 überlebensgroßen Porträts verewigt werden. Dieses Vorhaben verlangte nach einer besonderen Herangehensweise. Das Designer-Duo von Strauss & Hillegaart, das sich unter anderem auf Kunst am Bau spezialisiert hat, nutzte dafür die Regeln der optischen Täuschung fertigte die »Staff Wall« im Rasterbild-Verfahren an. »Hier arbeiten Menschen!« soll die Staff Wall sagen und tut das bereits eindrucksvoll beim Blick durch das glasbedachte Atrium im Erdgeschoss des neu errichteten Gebäudes in Sichtweite des Kölner Doms. Der Entwurf des Architekturbüros kadawittfeldarchitektur setzt die vorher abgelichteten Konterfeis von über 2.000 Mitarbeitern vor Ausschnitte der Karte Europas: Eine Geste, die sich nicht nur an die Kollegen bei EASA richtet, sondern auch an die Besucher der Behörde.

Wie Lackierpistole und Auge zusammenwirken 

Auf Grundlage einer Maskierungsschablone wurden in mehreren Schritten die über 2.000 Porträts per Lackierpistole auf die verputzten Wände aufgebracht. Dabei wendeten die Fassaden-Experten einem Spezialverfahren an, welches ein höchst präzises Arbeiten selbst auf sehr rauen Oberflächen ermöglicht. »Die hier verwendete Liniengrafik bedient sich einer optischen Täuschung«, erläutert Thomas Strauss. »Obwohl nur Linien in wechselnder Stärke aufgetragen wurden, erscheint dem Betrachter bei größerem Abstand zur Fassade ein definiertes Bild in verschiedenen Graustufen – dabei wurde bei den Porträts nur schwarze Acrylfarbe verwendet. Das Rasterbild gibt dem Hirn also nur einen ›Schubs‹ und unser wichtigstes Organ errechnet selbstständig die Zwischenstufen. Faszinierend, oder?« Hier sehen Sie ein Video zum Making Off der »Staff Wall«:

Foto: manuta/Adobe Stock
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