Dämmen dient der Gesundheit
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Von der Ferne sieht die Häusersiedlung im niederösterreichischen Wopfing aus wie eine Ferienanlage, idyllisch gelegen am Waldrand. Doch die insgesamt zehn identischen Miniaturhäuser beherbergen keine Urlauber, sondern eine Vielzahl von Mess-Sensoren. »Es gibt wenige wissenschaftlich fundierte Aussagen über das Verhalten einzelner Baustoffe und deren Auswirkung auf das Wohlbefinden«, erläutert Jürgen Lorenz, F&E-Leiter bei Baumit Wopfinger, und führt weiter aus: »Wir bringen verschiedene Fachrichtungen wie Hochbau, Bauphysik und Medizin als interdisziplinäres Team zusammen, simulieren das Nutzerverhalten und werten mit modernster Messtechnik die Zusammenhänge aus.«
Dem gesunden Wohnen auf der Spur
Gestartet wurde das Projekt 2014. Im Fokus der Untersuchungen an den Forschungshäusern standen folgende Fragen: Wie verhalten sich unterschiedlich miteinander kombinierte Baustoffe unter variierenden Außen- und Innenbedingungen? Wie beeinflussen Baustoffe das Innenklima und die Luftqualität in Innenräumen? Welche Einflüsse lassen sich daraus auf die Behaglichkeit und damit Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer ableiten? Um diese Fragen detailliert beantworten zu können, mussten die meisten gängigen Bauweisen abgebildet und untersucht werden. Die neun Musterhäuser und ein eigenes, zehntes Messtechnikhaus, in dem die gesamte Computertechnik installiert ist, erscheinen optisch baugleich. Der Unterschied liegt verborgen in der Bauweise bzw. dem verbauten Material. So gibt es Häuser in Massivbauweise mit Ziegel (gedämmt und ungedämmt), aus Beton sowie in Holzblockbauweise, ebenso Aufbauten in Leichtbauweise (Holzständerkonstruktion mit Gipskarton). Die Voraussetzung für die Vergleichbarkeit der Messungen bezieht sich auf den U-Wert, der bei allen Wandaufbauten gleich ist, und auf die Anordnung der Häusergruppe, damit diese denselben klimatischen Bedingungen von außen und Nutzerverhalten im Inneren unterliegen.