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18. Oktober 2016
Redaktion
Wandbekleidungen

Vliestapeten einwandfrei tapezieren

Wie können Sie Vlies-Wandbekleidungen besser tapezieren? Wir zeigen Ihnen, wie Sie die Abläufe beim Tapezieren und die Arbeitsergebnisse optimieren.
Foto: Bernd Ducke/Mappe

Bedruckte und strukturierte Vliesträger-Wandbekleidungen bieten eine kreative Oberflächenvielfalt. Die Vliestapeten sind dimensionsstabil, leicht zu tapezieren, rissüberbrückend und bei der Renovierung in der Regel restlos abziehbar. Ihr Anteil am gesamten Wandbekleidungsmarkt liegt inzwischen bei ca. 80%. Die auf den ersten Blick einfache Tapezierbarkeit von Vlies-Verkleidungen ohne Weichzeiten hat zur Folge, dass mancher Kunde selbst Hand anlegt und nicht den Profi beauftragt. Sie haben jedoch die Chance, Ihren Kunden mit handwerklicher Qualität und Leistung im Detail zu überzeugen. Denn jenseits der 40 Euro-Schallmauer bei Stundenverrechnungssatz steigen die Ansprüche der Kunden gewaltig. Kunden erwarten von Ihnen Perfektion im Detail. Erfahren Sie, worauf Kunden Wert legen und wie Sie einwandfreie Ergebnisse erzielen.

Vor und nach dem Tapezieren

Prüfung der Tapetenlieferung (Orientierung bietet das BFS-Merkblatt Nr. 7 »Prüfrichtlinien für Wandbekleidungen vor der Verarbeitung«)
Um Reklamationen vorzubeugen, die durch eventuelle Farbabweichungen möglich sind, dürfen auf einer Wand- und Deckenfläche nur Tapeten mit der gleichen Anfertigungsnummer verwendet werden
Geben Sie Einrollt- bzw. Beilegezettel erst aus der Hand, wenn die getrocknete Tapezieren keine Mängel aufweist.

Untergrundvorbereitung

Der Untergrund muss sauber, trocken, tragfähig und leicht saugfähig sein – d. h. alte Tapeten restlos entfernen, Leimfarbenanstriche abwaschen und lose Beschichtungen beseitigen. Leicht kreidende oder sandende Untergründe mit einem wasserverdünnbaren Grundiermittel festigen. Tragfähige, aber sehr stark saugfähige Untergründe sind vorzukleistern. Ständig feuchte Untergründe kommen für eine Verklebung nicht in Frage. Raue und feste Putzgründe müssen mit einer gipshaltigen Spachtelmasse geglättet werden. Stoßfugen der Gipsplatten sollten je nach Anforderung der Tapete in Q2- oder die ganze Fläche in Q3-Oberflächengüte gespachtelt werden. Kalk- oder Zementhaltige Spachtelmassen sind ungeeignet. Ein einheitlicher, heller Untergrund ist bei hellgrundigen Vlies nötig. Zu erzielen durch einen pigmentierten Tapetengrund.

Einkleistern, weichen lassen und beschneiden

Das manuelle, rückseitige Einkleistern der Tapetenbahnen ist heute die Ausnahme, z. B. bei kleineren Nischenstücken. Üblich sind moderne Kleistergeräte, deren Einsatznutzen sich mit Zubehör – integrierter Tapeziertisch, Schneidehilfen oder Zählereinheiten für die richtige Bohnenlänge – erheblich steigern lässt. Vliestapeten, die dimensionsstabil bleiben und nicht weichen, lassen sich vorteilhaft in der Wandklebetechnik verarbeiten. Bei Arbeitsbreiten jenseits 75 cm kann man Über den Einsatz von Abrollgeräten nachdenken, um die Bahnen direkt in das frische Klebemittel einzulegen und abzulängen. Zu beachten ist, dass Vlies-Rückseiten ein anderes – meist stärkeres – Saugverhalten haben als eine Papiertapete. Nach dem Einkleistern sollten Sie die Tapete ohne Weichzeit tapezieren.
Eigenschaftsprofil der Vliestapeten

Vlies-Wandbekleidungen sind:

  • maßstabil
  • schneidstabil
  • schwer entflammbar
  • wasserdampfdurchlässig
  • wenig problematisch im Nahtbereich
  • hautsympatisch
  • restlos trocken abziehbar
Foto: manuta/Adobe Stock
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