FOTO: UDO HERRMANN, MAPPE
Es gibt Maßnahmen, die mit etwas persönlichem Einsatz und geringem Budget gerade für kleine Handwerksbetriebe sehr erfolgsversprechend sind. Zum Beispiel die Gestaltung des Werkunterrichts in den Schulen der näheren Umgebung. Viele Jugendliche finden den Weg ins Malerhandwerk deshalb nicht, weil die Tätigkeitsvielfalt eines Malers bei den Eltern und sogar bei den Berufsberatern der Agentur für Arbeit zu wenig bekannt ist.
Vor zwei Jahren war ich erfolglos auf der Suche nach einem geeigneten Nachwuchsschreiner. Also packte ich einige Reststücke Holz und fertigte gemeinsam mit den Werkschülern der örtlichen Mittelschule mehrere Holzherzen mit Bohrungen für Teelichter. Rektor und Werklehrer waren von der Aktion begeistert. Nach diesem Unterricht bewarben sich zwei Jungs aus der Klasse für ein Praktikum bei uns. Beide hatten mittelmäßige Noten in Theorie, waren aber beim praktischen Unterricht mit Begeisterung bei der Sache. Eine sorgfältige und gut organisierte Auslese spart während der Ausbildungszeit viel Stress, Ärger und Frustration.
[tttgallery id=“1532″] Was hilft?
Planlose Vorstellungsgespräche und ein Führungsmanagement spontan zwischen zwei Baustellen werden für uns Handwerksbetriebe zum K.o.-Kriterium für junge Leute! Gute Argumente für junge Bewerber, um sie für das Handwerk zu begeistern, sind zum Beispiel:
kostenlos gestellte Arbeitskleidung, die eine Teamzugehörigkeit schafft
ein Gehörschutz mit eingebautem Radio
eine eigene Visitenkarte
eigenes Handwerkszeug
kostenfreie Getränke
ein eigenes Smartphone (gestellt vom Betrieb) mit Flatrate für die geschäftliche und private Kommunikation
Mit solchen Angeboten, die man auch während eines Werkunterrichts einfließen lassen kann, findet man sicher einige interessierte Jugendliche aus der Klasse, die man dann zu einem Praktikum einladen kann. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei! Ihr Udo Herrmann
Der vollständige Artikel erscheint in der Juli-Ausgabe der Mappe, passend zum Thema der >>großen Mappe-Serie „Azubis und Fachkräfte finden und halten“!
Der Autor, Schreinermeister und Inhaber des Handwerksbetriebs Herrmann Parkett Möbel Räume, ist Vorstand einer Handwerkskooperation, die ganzheitliche Konzepte für ihre Kunden anbietet. Er hat das Erfolgskonzept für Handwerker entwickelt und trainiert Selbstständige und Führungskräfte. Als Coach begleitet er Handwerksbetriebe bei der Weiterentwicklung. Weitere Informationen zum Erfolgskonzept für Handwerker von Udo Herrmann finden Sie hier.