Herausforderndes Jahr für die Lack- und Druckfarbenindustrie
Rückgang bei Bautenfarben und Industrielacken
Im Bereich der Bautenfarben verzeichnete der Markt 2023 einen weiteren Rückgang um 4 %. Während der Profimarkt mit einem Minus von 5,5 % deutlich zurückging, konnte sich der DIY-Markt leicht erholen und wuchs um knapp 1 %. Für 2024 prognostiziert der VdL einen weiteren Rückgang um 2,5 % auf 734.000 Tonnen, während der Inlandsumsatz knapp 1,8 Milliarden Euro betragen dürfte.
Bei den Industrielacken zeigte sich ein gemischtes Bild. Während der Verbrauch um 1,5 % anstieg und der Wert preisbedingt um 6,7 % zulegte, entwickelten sich Autoserienlacke, Autoreparaturlacke und Korrosionsschutzbeschichtungsstoffe erfreulich. Allerdings verzeichneten andere industrielle Bereiche, insbesondere die Holz- und Möbelindustrie, einen Rückgang von knapp 9 %. Für 2024 wird ein leichter Mengenrückgang von 0,5 % erwartet, während der Inlandsumsatz aufgrund von Preiseffekten um knapp 3 % steigen dürfte.
Druckfarbenmarkt stark betroffen
Der Druckfarbenmarkt war 2023 besonders stark betroffen und verzeichnete einen Rückgang von 13 % auf 183.000 Tonnen. Sowohl Publikations- als auch Verpackungsdruckfarben erlitten deutliche Einbußen. Für das Jahr 2024 wird ein weiterer Rückgang von rund 3,5 % erwartet, sowohl in Menge als auch im Wert.
Die Exporte sanken 2023 im Wert um knapp 4 % auf 3,6 Milliarden Euro. Besonders in wichtigen europäischen Nachbarländern und China war die Nachfrage schwach. Die Importe reduzierten sich um 8 % auf 1,3 Milliarden Euro. Für 2024 wird eine leichte Erholung des Außenhandels um rund 2 % erwartet.
Bürokratische Herausforderungen für die Lack- und Druckfarbenindustrie
Die Herausforderungen für die Lack- und Druckfarbenindustrie werden durch die zunehmende Bürokratie und die politischen Rahmenbedingungen noch verschärft. Unternehmen stoßen zunehmend an ihre Belastungsgrenzen durch Vorschriften, Berichtspflichten und bürokratische Regelungen. Dr. Martin Kanert, Hauptgeschäftsführer des VdL, betont die Notwendigkeit von Bürokratieabbau und besserer Rechtsetzung, um den bürokratischen Aufwand zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, zu steigern.
Im EU-Wahljahr 2024 bleiben die Themen des Green Deals von großer Bedeutung für die Branche. Viele Initiativen der EU-Kommission sind noch nicht in regulative Maßnahmen umgesetzt worden, und entscheidende Rechtsetzungsvorhaben stehen noch aus. Der VdL wird diese Entwicklungen auch nach der Wahl zum Europaparlament kritisch begleiten.