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13. Juni 2022
Redaktion
Arbeitsschutz

Arbeitsunfälle auf deutschen Baustellen gingen leicht zurück

Die BG BAU veröffentlichte kürzlich die Jahreszahlen der Arbeitsunfälle aus dem Jahr 2021. Demnach sank die Anzahl der Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr; auch die Anzahl der tödlichen Arbeitsunfälle ging zurück. Durch die Schutzmaßnahmen konnte die Zahl von Corona-Erkrankten ebenfalls geringgehalten werden.
Statistik
Grafik: Meyle+Müller GmbH+Co. KG/BG BAU
Meldepflichtige Arbeits- und Wegeunfälle im 5-Jahres-Vergleich.

Im vergangenen Jahr sank die Anzahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft und bei den baunahen Dienstleistungen leicht von 103.970 im Jahr 2020 auf 103.525 im Jahr 2021. Das ist ein Rückgang um rund 0,4 Prozent. Im Gegensatz dazu stieg die Zahl der meldepflichtigen Wegeunfälle von 7.723 (2020) auf 8.808 (2021). Im Jahr 2021 haben auf deutschen Baustellen insgesamt 85 Beschäftigte infolge eines Arbeitsunfalls ihr Leben verloren – zwölf weniger als im Vorjahr. Auch die Zahl der tödlichen Wegeunfälle (2021: 12) fiel unter das Vorjahresniveau (2020: 19).

Bei den Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ist demgegenüber ein Anstieg zu verzeichnen: Von 15.821 Verdachtsanzeigen im Jahr 2020 stieg die Zahl auf 16.492 im Jahr 2021. Die am häufigsten gemeldeten Verdachtsfälle sind Lärmschwerhörigkeit (2.882) vor Hautkrebs durch Sonneneinstrahlung (2.592) und Lendenwirbelsäulenerkrankungen (1.352).

Von den insgesamt über 182.000 Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit durch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus in Deutschland entfielen im Jahr 2021 529 (ca. 0,3 Prozent) auf die Mitgliedsunternehmen der BG BAU. Von den bundesweit 38.255 gemeldeten Arbeitsunfällen zu Covid-19 waren 908 (zwei Prozent) den Mitgliedsunternehmen der BG BAU zuzuordnen. Dabei gehören sowohl die Bauwirtschaft als auch die baunahen Dienstleistungen zu den Bereichen, deren Beschäftigte trotz Lockdowns in Präsenz vor Ort arbeiteten. Von den bei der BG BAU gemeldeten Corona-Verdachtsfällen entfielen rund 83 Prozent auf das Reinigungsgewerbe, das auch in Krankenhäusern, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen im Einsatz ist.

„Der relativ geringe Anteil des Bau- und Reinigungsgewerbes am Coronageschehen zeigt, dass sich die Anstrengungen aller Beteiligten ausgezahlt haben. Unsere gemeinsamen Schutzmaßnahmen haben gewirkt. Und dass, obwohl gerade die Beschäftigten in der Reinigungsbranche in der Pandemie vor Ort für Hygiene und Sicherheit gesorgt haben“, erklärt Dirk Müller, amtierender Vorstandsvorsitzender der BG BAU. „Dies hat erfreulicherweise die öffentliche Wahrnehmung der Branche gestärkt und gezeigt, dass auch die Beschäftigten des Reinigungsgewerbes in Deutschland systemrelevant sind.“

Mathias Neuser, alternierender Vorstandsvorsitzender der BG BAU: „Wir haben die Pandemie bislang gut gemeistert, obwohl unsere Versicherten nicht in Lockdown oder Homeoffice waren. Dies ist gelungen, weil wir alle an einem Strang gezogen haben, um die Beschäftigten zu schützen. Dieses entschlossene gemeinsame Handeln gilt es nun, auch bei allen anderen Arbeitsschutzthemen weiter fortzusetzen.“

Noch kein Grund zur Entwarnung

Die Bilanz für 2021 bewertet Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU grundsätzlich positiv, er mahnt aber zugleich: „Auch wenn die Zahl der Arbeitsunfälle und der tödlichen Arbeitsunfälle am Bau im Jahr 2021 leicht gesunken ist, ist das kein Grund zur Entwarnung. Denn absolut betrachtet, sind die Zahlen immer noch zu hoch. Wir müssen daher die Ursachen genau analysieren und unsere gemeinsamen Anstrengungen mit Unternehmen und Beschäftigten für wirksamen Arbeitsschutz weiter verstärken.“

Die BG BAU unterstützt nicht nur mit Beratung und Information, sondern auch finanziell: Unternehmen, die in technische Schutzmaßnahmen investieren, können Fördermittel der BG BAU erhalten. Mit ihren Arbeitsschutzprämien bezuschusst die BG BAU unter anderem Seitenschutzvorrichtungen, Montage-Sicherungsgeländer für Gerüste oder Podest-Leitern und Ein-Personen-Gerüste. Mehr Informationen gibt es bei der BG BAU

Foto: manuta/Adobe Stock
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