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25. Oktober 2022
Redaktion
Auszeichnung

Caparol-Architekturpreis in Frankfurt verliehen

2004 wurde der Caparol-Architekturpreis Farbe-Struktur-Oberfläche ins Leben gerufen, um beispielhafte Umsetzung von Farb- und Materialkonzepten in der Architektur zu würdigen. Am 7. September eröffnete ein Forum für ausgezeichnete Architektur die diesjährige Verleihung.
Caparol-Architekturpreis
Foto: Jörg Hempel
Der erste Preis in der Kategorie „Bauten besonderer Nutzung“ ging an die Büros netzwerkarchitekten und Tragraum Partnerschaft Beratender Ingenieure (Darmstadt) für die „ARGE Brücke am Mozartturm“.

Cool, rough und vor allem auch nachhaltig erwies sich die unter Federführung von Carmen Rubinacci vom Caparol FarbDesignStudio gestaltete Industriehalle in Frankfurt als Location der Preisverleihung. Lichtskulpturen aus Caparol LoftLook-Klinkern – Upcycling-Ziegel in Handarbeit aus alten Industrieanlagen gewonnen – beeindruckten genauso wie die dezente Beleuchtung.

„Architekten und Innenarchitekten erwarten bei der Gestaltung von Neubauten und Modernisierungen von einem Hersteller wie Caparol zu Recht nicht nur hochwertige Einzelprodukte oder Produktsysteme, sondern intelligente, nutzenorientierte und nachhaltige Produktkonzepte. Die Entwicklung der richtigen Lösungen kann nur durch einen intensiven Austausch und Dialog mit allen relevanten Zielgruppen erreicht werden“, sagte Caparol-Geschäftsführer Guido Kuphal, der als Moderator durch die Preisverleihung führte.

Zu diesem Austausch gab es auch nach dem offiziellen Teil an diesem Abend in entspannter Atmosphäre reichlich Gelegenheit – schon allein durch eine neu entwickelte und erst kürzlich patentierte Oberfläche, die neben dem Design auch unter energetischen Aspekten zusätzliche Funktionalitäten aufweist. Sie wurde am Rande der Preisverleihung vorgestellt, und wer wollte konnte sich auch über die Luxusfarben-Kollektion Caparol Icons informieren, die aus 120 einzigartigen, abgetönten Innenfarben besteht.

Ein Forum für ausgezeichnete Architektur

„Der Caparol-Architekturpreis unterscheidet sich von anderen Wettbewerben, die von der Industrie ausgelobt werden, dadurch, dass er herstellerneutral ist, es nicht auf die eingesetzten Produkte, sondern ausschließlich auf die Qualität der Architektur ankommt“, sagt Caparol-Firmenchef Dr. Ralf Murjahn.

Jurymitglied Petra Stephan betonte bei der Begrüßung die regelmäßig sehr hohe Qualität und Vielfalt der eingereichten Projekte. Sie ist nicht zuletzt Ausdruck eines zweistufigen Verfahrens. So nennen zwölf unabhängige Nominierungsjuror*innen zunächst ihre persönlichen Favoriten, die während der letzten zwei Jahre in Deutschland, Österreich oder der Schweiz realisiert wurden. Dieses Mal waren es 90 Projekte, die nach Vorprüfung im zweiten Schritt im Caparol-Tagungszentrum Gutshof Murjahn in Forst an der Weinstraße von einer hochkarätig besetzten Jury bewertet wurden.

Bei der neunten Auflage hatte sie die schwierige Aufgabe, aus den hervorragenden Arbeiten jene auszuwählen, die in den Kategorien „Öffentliche Bauten“, „Wohnbauten“, „Bauten besonderer Nutzung“ und „Architekturen des Innenraums“ als Preisträger ausgezeichnet oder mit einer lobenden Anerkennung geehrt werden sollen.

Den ersten Preis in der Kategorie „Öffentliche Bauten“ erhielten Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten (Stuttgart), die, so Juryvorsitzender Volker Weuthen, für ihr Projekt „Kita im Park – Neubau einer viergruppigen Kindertageseinrichtung“ in Stuttgart geehrt wurden. Eine lobende Anerkennung wurde Knoche Architekten (Leipzig) für die Konzeption des „Feuerwehrzentrums Köln-Kalk“ ausgesprochen.

Preisträger in der Kategorie „Wohnbauten“ sind bodensteiner fest Architekten Stadtplaner (München), die für ihr Projekt „Casa Rossa“ in Chemnitz ausgezeichnet wurden.

Bernardo Bader Architekt (Bregenz) bekam für das Projekt „Atelier Klostergasse“ (Bregenz) eine lobende Anerkennung.

Die Büros netzwerkarchitekten und Tragraum Partnerschaft Beratender Ingenieure (Darmstadt) konnten sich in der Kategorie „Bauten besonderer Nutzung“ über den ersten Preis freuen. Sie erhielten die Murjahn-Medaille für das Projekt „ARGE Brücke am Mozartturm“ in Darmstadt.

AFF Architekten (Berlin) und Georgi architektur + stadtplanung (Chemnitz) sprach die Jury für ein „temporäres Empfangs- und Eingangsgebäude im Rahmen der Sächsischen Landesausstellung 2020“ eine lobende Anerkennung aus.

Das Schulhaus am „Ekkharthof“ (Lengwil) von Lukas Imhof Architektur (Zürich) bekam in der Kategorie „Architekturen des Innenraums“ den ersten Preis.

Schoener und Panzer Architekten (Leipzig) wurde eine lobende Anerkennung für das Projekt „Touristeninformation Dommitzsch“ ausgesprochen, teilte Jurymitglied Jessica Borchardt mit.

Studentenwettbewerb

Seit 2014 wird der Caparol-Architekturpreis deutschlandweit auch in der Kategorie „Studenten“ verliehen. Prämiert werden Masterarbeiten der letzten zwei Jahre. Hierbei übernehmen die Architekturfakultäten der teilnehmenden Universitäten und Hochschulen die Funktion einer Nominierungsjury.

Den ersten Preis in der Kategorie „studentische Abschlussarbeiten“ erhielt Clara Süßmann, die, so Jurymitglied Lukas Huggenberger, für das Projekt „Mineralienspeicher Grube Clara“ ausgezeichnet wurde. Der zweite Preis ging an Maximilian Scheffel für das Projekt „Die Scheibe – ein Architekturforum für Stuttgart“. Den dritten Preis teilten sich Sophia Seufert mit dem Projekt „Off Shore – Transformation der Plattform Brent Charlie zur Forschungsstation“ und Andra Ionel, die für das Projekt „Stadthaus Mailand“ geehrt wurde.

Nachhaltigkeit im Fokus

Traditionell widmet sich Caparol bei der Preisverleihung stets weiteren aktuellen Themen. So avancierte in diesem Jahr der Vortrag von Thomas Rau zu einem Highlight der Preisverleihung. Er ist international bekannt als Vordenker in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenknappheit in der Architektur. „Nachhaltigkeit bedeutet die Optimierung eines falschen Systems“, sagt Thomas Rau. Denn das linear ausgerichtete Wirtschaftssystem basiert auf einem eindimensionalen Fundament. Es habe zwar viel Positives beschert, drohe jetzt aber sämtliche seiner Errungenschaften zunichte zu machen. Da die Natur in höchstem Maße vom Menschen und seinen Aktivitäten bedroht wird, ist der Schutz unseres Planeten essenziell – es ist schließlich der einzige Lebensraum, den wir haben. Rau plädiert daher für die Ersetzung des heutigen linearen Wirtschaftssystems durch ein zirkuläres Wirtschaftsmodell, in dem Konsument*innen nicht länger Eigentümer*innen, sondern Nutzer*innen ist, wo die Materialien Rechte erhalten und Verschwendung endgültig der Vergangenheit angehört.

Foto: manuta/Adobe Stock
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