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31. März 2022
Redaktion
Fachkräftemangel

Gegen Jugendarbeitslosigkeit und Fachkräftemangel

Bei »Joblinge« engagieren sich an 30 Standorten Wirtschaft, Staat und Mentor*innen, um jungen Menschen mit schwierigen Startbedingungen einen Weg in das Berufsleben zu ermöglichen. 2022 unterstützt der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz die Initiative.
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Foto: JOBLINGE
Joblinge unterstützt junge Menschen auf dem Weg ins Berufsleben.

Gegründet wurde die Initiative 2008 von der Boston Consulting Group und der Eberhard von Kuehnheim Stiftung (BMW AG) als gemeinnütziger Verein. Sie vermittelt betriebliche Praktika und begleitet junge Menschen durch möglichst anschließende Ausbildungsplatzangebote auf dem Weg ins Berufsleben, um sie dauerhaft in Arbeitsmarkt und Gesellschaft zu integrieren.

2020 fanden 24.000 Schulabgänger keinen geeigneten Ausbildungsplatz, auf der anderen Seite blieben über 63.000 Ausbildungsplätze unbesetzt. Das bedeutet geschätzt bis 2025 ca. 5 Millionen fehlende Fachkräfte, bei jährlich über 4 Milliarden Kosten für den Staat.

Betreuung von A bis Z

Nach einem sorgfältigen Auswahlverfahren am Joblinge-Standort werden Betriebspraktika angeboten, abgestimmt auf die berufs- und fachrelevanten Kompetenzen des »Jobling«. Praktikanten und Betriebe werden ab dem ersten Tag von Joblinge-Mitarbeiter*innen plus ehrenamtlichen Mentor*innen betreut – bis zum Abschluss eines Ausbildungsvertrages.

Das unterscheidet die Maßnahmen deutlich von anderen Berufsvorbereitungs- und Qualifizierungsmaßnahmen: Sie zeigen jungen Menschen Wege ins Berufsleben und begleiten sie dabei. Gleichzeitig werden die Betriebe während der Praktika unterstützt. Über die Joblinge-Förderung durch Sponsoren bleibt die Maßnahme kostenfrei. Viermal im Jahr starten die Programme in den bundesweiten Standorten. Nach der Aufnahme- und Orientierungsphase folgen begleitete Betriebspraktika von zwei bis vier Wochen. Danach soll der »Jobling« möglichst einen Ausbildungsvertrag erhalten.

Überdurchschnittliche 75 Prozent der Jugendlichen schaffen den Sprung ins Berufsleben und beginnen eine Ausbildung. Davon sind nach einem halben Jahr noch 86 Prozent im Ausbildungsverhältnis, an einzelnen Standorten wird diese Quote sogar übertroffen.

Handwerk wird attraktiver

Tendierten 25 Prozent der Joblinge-Jugendlichen in den letzten zwei Jahren zu Ausbildungen in kaufmännischen oder Dienstleistungsberufen, zeigt sich jetzt wieder eine Orientierung in Richtung Handwerk. Um das Joblinge-Programm zu erweitern, trafen sich im Januar der Bundesverband mit den Innungen Düsseldorf, München und Rhein-Main mit drei Joblinge-Standorten zum Austausch über ein Pilotprojekt 2022. Auch die Elektro-Innung Frankfurt schloss sich spontan an.

Schon kurz darauf stellten sich in den Joblinge-Standorten Betriebe und die Berufsbilder Maler*innen und Lackierer*innen sowie Fahrzeuglackierer*innen vor. Außerdem wurden Joblinge-Gruppen in die Berufsbildungszentren (BTZ) eingeladen, um live in die Ausbildungsberufe zu schnuppern und sich bei den angehenden Gesellen und Gesellinnen über Ausbildungsablauf und Karrieremöglichkeiten zu informieren. Joblinge wird darüber hinaus auch an Bewerberwochen, Ausbildungsmessen und Freisprechungsfeiern teilnehmen.

Das Pilotprojekt zeigt schon Erfolge

Die Innung München vermittelte direkt Praktika zum Maler*in und Lackierer*in, Fahrzeuglackierer sowie Schilder- und Lichtreklamehersteller. Der Austausch wird dort fester Bestandteil der Joblinge-Berufsorientierung. In der Innung Rhein-Main haben einige Betriebe schon Kooperationserfahrung und so startete auch hier gleich eine Praktikantin als Maler- und Lackiererin. Im Rheinland stellt die Innung Düsseldorf im April unser Handwerk vor und lädt Joblinge in das BTZ ein.

Quelle: Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz / Delia Roscher

Foto: manuta/Adobe Stock
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