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Der Baufarbenhersteller DAW SE gewinnt den Wettbewerb »Mein gutes Beispiel« in der Kategorie »Großunternehmen«. Foto: #mgb

Mit dem Preis „Mein gutes Beispiel“ zeichnen die Bertelsmann Stiftung, der Zentralverband des Deutschen Handwerks, „Die jungen Unternehmer“ und das Reinhard-Mohn-Institut der Universität Witten/Herdecke zum neunten Mal vorbildliche Unternehmen für ihre durch innovative und kreative Ideen gelebte Verantwortung aus. Sie gelten als Vorbilder im Sinne eines guten Beispiels und inspirieren mit ihrer gelebten Haltung zur Nachahmung.
Rohstoffgewinnung auf Basis von Leindotter
Am Anfang des Projekts suchten die DAW-Entwickler nach einem nachhaltigen Schutz für Holzoberflächen. Hierbei stießen sie mit dem Leindotter auf eine vergessene Kulturpflanze. „Wir haben schnell gesehen, dass wir mit dieser Pflanze einen Rohstoff für unsere Produkte im größtmöglichen Einklang mit der Natur gewinnen können“, berichtet Dr. Stephan Ottens, bei DAW verantwortlich für die Entwicklung von Holzlasuren und -ölen. „Darüber hinaus haben unsere Labor- und Bewitterungs-Prüfungen gezeigt, dass sich das aus der Pflanze gewonnene Öl für die Herstellung langlebiger Lasuren und Holzöle sehr gut eignet.“
Dr. Christian Walter, Leiter der Forschung Lacktechnologie bei DAW, ergänzt: „Das Leindotter-Projekt dreht sich um die Aufgabe, Pflanzenöle für die Herstellung von Lacken und Lasuren aus heimischer Agrarindustrie zu gewinnen. Deswegen haben wir uns entschieden, eine lokale Alternative aufzubauen, die etwas für die Biodiversität tut.“ Der Anbau von Leindotter bietet ein besonders ökologisches Plus, da er gemeinsam mit Erbsen angebaut wird und somit in keiner Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion steht. Vielmehr erhöht der Mischfruchtanbau den Gesamtertrag der Fläche und stärkt das Ökosystem. Gleichzeitig erhöht das Leindotterprojekt das Blütenangebot und bietet Insekten eine Nahrungsquelle.
Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vorantreiben
Bettina Klump-Bickert verantwortet das Nachhaltigkeitsmanagement der DAW SE. Sie spannt den Bogen zum unternehmensweiten Ziel: „Unsere Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen zu einer nachhaltigen Entwicklung. Das Leindotter-Projekt ist ein gutes Beispiel für Ziel Nummer 12: verantwortungsvolle Produktions- und Konsummuster. Wir zeigen auf, wie man mit Know-how, fundiertem Wissen und Mut für Neues den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit vorantreiben kann.“
Aus rund 160 eingesandten Bewerbungen wurde das Nachhaltigkeitsengagement der DAW in der Kategorie „Große Unternehmen“ – neben der Deutschen Telekom und Hipp Werk Georg Hipp OHG – von der Jury als herausragend bewertet.
 
Das Leindotterprojekt erhöht das Blütenangebot und bietet Insekten eine Nahrungsquelle. Foto: DAW SE
 
Das aus der Pflanze Leindotter gewonnene Öl eignet sich sehr gut für die Herstellung langlebiger Lasuren und Holzöle. Foto: DAW SE

Im Farbrausch
Sie liegen im Trend und tragen klangvolle Namen und Beschreibungen, die Geschichten erzählen und Sehnsüchte wecken: hochwertige Innenfarben. Sie verkörpern   ein Lebensgefühl und Emotionen und ihre Fangemeinde wächst. Die kommt dann mit ganz konkreten Produkt- und Farbtonwünschen zum Maler. Sind Sie vorbereitet? [tttgallery template="content-slider"] Die eigene Wohnung zu gestalten ist ein sehr persönlicher Ausdruck eines selbstbestIMMten, nach Individualität strebenden Lebensgefühls. Verbraucher  lassen sich gern inspirieren von Wohnmagazinen und Fotos in Plattformen wie Houzz oder Blog-Einträgen auf Instagram und Pinterest. Schöne Wände in besonders ausdrucksvollen Farbtönen haben Marken wie »Schöner Wohnen« oder »Feine Farbe« dem breiten Publikum bekannt gemacht. Trendbewusste Verbraucher freuen sich an klangvollen Farbtonbezeichnungen voller Assoziationen wie »Elephant’s Breath«, »Granny takes a trip« oder »Mister David« und an den ansprechenden Präsentationen in Prospekten, Baumärkten oder den Markenshops einzelner Hersteller. Wer es individueller, exklusiver und auch zeitloser mag, wird bei kleinen Kollektionsanbietern oder Herstellern fündig. Das sind meist traditionelle Farbenmanufakturen, die neben Farben und Lacken häufig auch Tapeten im Programm haben. In der Regel kommen sie aus England, wie Farrow & Ball oder Little Greene. Oder auch Designer und Künstlerinnen, die mit eigenen Farbkreationen auf dem Markt sind, wie Annie Sloan mit Chalk Paint®, einer Kreide- bzw. Kalkfarbe für die Beschichtung von Möbeln im Shabby Chic. Dazu gehört auch das Startup-Unternehmen der Gründerin Anna von Mangoldt. Sie war Praktikantin bei Annie Sloan und hat 2010 ihre erste eigene Farbenkollektion herausgebracht: moderne, individuelle Farben für europäische Häuser.  Außerdem hat vor nicht allzu langer Zeit Caparol ein exklusives Sortiment, »Icons – beloved paint«, aufgelegt. Geschichten erzählen Es geht IMMer um Kollektionen ausgewählter Farbtöne, die sich von denen der großen Farbenhersteller abheben. Den meist matten, intensiven Farben werden Attribute zugeschrieben wie »elegant«, »edel«, »fein«, »besonders«, »exklusiv« und »hochwertig«. Ihre Farbtiefe und -intensität macht den Unterschied. Nicht alle dieser Farbenkollektionen werden in eigenen Manufakturen selbst hergestellt, manche lassen ihre Rezepturen auch von größeren Farbenherstellern mischen und abfüllen. Das Ganze funktioniert nach dem Prinzip des Storytellings, einer Methode der Unternehmenskommunikation. Menschen hören gern Geschichten und hier werden sie bestens bedient: Die seit Generationen bestehenden (Familien-)Betriebe erzählen und inszenieren gern ihre Firmengeschichte. Auch die Gründer haben ihre eigene Geschichte – so berichtet beispielsweise Anna von Mangoldt, dass sie schon als Kind gern Wände gestaltete und Farben anrührte. Mit den fantasie- und klangvollen Bezeichnungen der Farbkollektionen und der einzelnen Farbtöne und ihrer fast poetischen Beschreibung werden bewusst Emotionen geweckt. Die Charakterisierung der Farben basiert auf ausgewählten und IMMer gleich verwendeten Wörtern, zugeschnitten auf die Zielgruppe. So beantwortet zum Beispiel Farrow & Ball die Frage, was die Farben so einzigartig macht, mit Schlüsselwörtern wie »Leidenschaft« oder »Licht«, »Farbtiefe« und »Qualität«. Zielgruppe mit höchsten Ansprüchen Wer ist eigentlich die klassische Zielgruppe für solche Premiumfarben? Es sind mehr Frauen als Männer, Endverbraucherinnen zwischen 35 bis 65 Jahren, die gern selbst ihre Wohnung gestalten, aber nicht unbedingt an der Wand selbst Hand anlegen. Vielleicht das eine oder andere antike Möbelstück farblich aufpeppen, aber für eine komplette Raumgestaltung überlassen sie Pinsel und Roller dann doch lieber dem Maler ihres Vertrauens. Die Frauen (und Männer) wissen genau, welche Farbe und welchen Farbton sie haben möchten, passend zum eigenen Lebensstil. Selbst ausgewählt, eventuell auch mit Unterstützung der Farbenanbieter, online oder mit Vor-Ort-Farbberatern in den Shops. Farrow & Ball verspricht auf seiner Webseite: »In einer Stunde gehen Sie mit unserem Farbberater bis zu vier Räume durch und erhalten währenddessen eine ganz individuelle Beratung. Unsere Experten entwickeln anschließend ein einheitliches Farbprogramm für Sie und empfehlen ausgewählte Finishs und Grundierungen. Ihre Ideen sind wichtiger Bestandteil des Farbkonzepts – schließlich sollen Ihre Lieblingsfarben und -tapeten Teil der neuen Gestaltung sein.« Weiter heißt es: »Unsere Farbberater lassen Ihren Malern oder Inneneinrichtern gern eine Kopie der schriftlichen Spezifikation zukommen, um sicherzustellen, dass Farben, Finishs, Tapetendesigns und Mengen korrekt für Ihr Zuhause  bestellt werden.« Was sind das für Farben? Im Grunde genommen basieren Premiumfarben auf denselben Dispersionsbindemitteln und Kombinationen von Dispersionsbindemitteln wie herkömmliche Wandfarben. Sie sind in der Regel auch emissions- und lösemittelfrei, wasserverdünnbar, gesundheitlich unbedenklich und umweltfreundlich. Im Zug des Trends bekommen auch traditionelle Bindemittel wie Kalk, Leinöl, Kasein oder Leim wieder mehr Bedeutung. Entsprechende Anstriche und Finishs finden sich im Angebot der Hersteller, z. B. bei Little Greene und Farrow & Ball, Designers Guild oder Paint and Paper Library. ktCOLOR verwendet Leinöl, Harz und Silikat, die PolyChro®-Farben von Keim enthalten als Bindemittel eine Kombination aus Kieselsol und Wasserglas. Auf Silikatbasis ist auch die VIA Mineralfarbe. Bei der VIA Kreidefarbe ist Marmormehl der Füllstoff, Dispersion das  Bindemittel. Viele als »Kreidefarben« bezeichnete Farben sind dispersionsgebunden, wie die Kreide Emulsion von Anna von Mangoldt oder die Silikatfarbe, ebenso die Chalk Paint-Farben von Annie Sloan. Der englische Begriff »Chalk« steht übersetzt sowohl für Kreide als auch für Kalk. Oder es  sind gleich hochwertige emissions- und lösemittelfreie Kunststoffdispersionen, wie sie Caparol für die Icons verwendet. Die Farbpaletten der Premiumfarben reichen von pudrig oder pastellig bis hin zu intensiven, kräftigen Farbtönen. Auf jeden Fall sollen es satte, besondere Farbtöne sein, die nicht in den üblichen Farbpaletten zu finden sind. Manchmal sind sie von der Denkmalpflege oder dem typischen englischen Landhausstil inspiriert. Entscheidend ist aber das Finish. Gerne werden die Farben in tuchmatter Optik angeboten, was den Wandflächen einen besonders edlen Charakter verleiht. Was macht den Unterschied, kommt es nur auf die Pigmentierung an? Was sagen Vertreiber zu dem neuen Trend? Sind Premiumfarben mehr als nur eine nette Nische? Mehr lesen Sie in den Trends und Chancen unserer neuen Mappe 12/2017.
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Foto: manuta/Adobe Stock
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