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26. September 2022
Redaktion
Digitalisierung

Investition in die Zukunft

Der Baufarbenhersteller DAW SE (Caparol, Alpina) hat am Firmensitz in Ober-Ramstadt ein neues Distributionszentrum eröffnet. Im April 2020 hatten die Bauarbeiten für ein hochmodernes Logistikzentrum inklusive Hochregallager begonnen, am 1. September wurde es nun offiziell eingeweiht.
Investition
Foto: DAW SE
(v.r.n.l.) Daniel Weber (CSCO), Hansjörg Martin (Segmentleiter Fertigwarenlager), Dr. Ralf Murjahn (CEO) und Dr. Klaus Murjahn (alle DAW SE) gemeinsam mit Landrat Klaus Peter Schellhaas bei der traditionellen Eröffnungszeremonie im neuen DAW-Distributionszentrum.

„Das neue Distributionszentrum mit hohem Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad ist ein klares Bekenntnis zum Standort Ober-Ramstadt und geht mit einer deutlichen Verbesserung in der Warenverfügbarkeit einher“, sagt CEO Dr. Ralf Murjahn. Zur Zielsetzung des Projektes gehörte es, die bisher am Standort verteilten sowie die externen Lager in der Region unter einem Dach zu vereinen und somit die gesamten Supply-Chain-Abläufe zu optimieren. „Durch automatisierte Prozesse schaffen wir zudem eine erhebliche Arbeitserleichterung für unsere Logistikmitarbeiter“, freut sich der geschäftsführende Direktor und für die Supply Chain verantwortliche Daniel Weber.

Logistik ist heute IT

Das Hochregallager sei eigentlich nichts Neues, sondern ganz normaler Maschinenbau. „Der wirkliche Knackpunkt ist die Lagersteuerung. Logistik ist heute IT“, weiß Weber. Die Frage lautete: Wie schafft man es, einen Auftrag in die verschiedenen Lagerbereiche zu splitten, so dass am Ende alle Positionen zur richtigen Zeit auf dem richtigen Lkw bereitstehen? Dieses Zusammenführen der Logistikbereiche und das Steuern der Aufträge ist mathematisch sehr komplex und war eine der schwierigsten Aufgaben, die es zu lösen galt: Jeden Tag sind vom DAW-Logistikteam rund 12.000 Auftragspositionen so zu bedienen, dass der Lieferservice stimmt.

„In Hochphasen verladen wir täglich etwa 1400 Tonnen Material, die von rund 85 Lkw in den Farbengroßhandel und die Bau- und Heimwerkermärkte geliefert werden. Mit dem Anlaufen des Hochregallagers kommen wir auf rund 1800 Tonnen und knapp über 100 Lkw, die deutschlandweit für den Transport sorgen“, berichtet der Leiter des DAW-Fertigwarenlagers Jörg Martin. „Das sind insgesamt weniger Lkw als bisher.“ Durch das Zusammenführen der Außenlager ins Ober-Ramstädter Werk entfällt bisheriger Doppelverkehr.

Alles unter einem Dach

Das Logistikzentrum umfasst neben dem automatisierten Hochregallager mit rund 30.000 Stellplätzen für Paletten auch ein AutoStore-System für Kleingebinde mit 12.000 Boxen für 4500 Artikel und drei Kommissionierplätzen sowie einen ebenfalls automatisierten, dynamischen Kommissionier-Puffer mit rund 1.500 Paletten- und sechs Kommiplätzen. Die Versorgung von Pufferlager, AutoStore und Kommissionierplätzen erfolgt mittels einer Elektro-Hängebahn (EHB). Die manuelle Kommissionierung in der ersten Ebene umfasst 650 Kommi-Plätze. Für den zentralen Wareneingang stehen vier Rampen zur Verfügung, davon eine für Jumbo-Lkw. Das Prinzip „Ware zum Mann“ stellt höchste Effizienz bei der Arbeit im neuen DAW-Fertigwarenlager sicher, die im Dreischichtbetrieb erfolgt.

Das neue Logistikzentrum in Ober-Ramstadt verändert die Arbeitsabläufe im Fertigwarenlager komplett. Es ergeben sich viele Vorteile: „Wir bekommen mehr Lagerkapazitäten, haben mit Handels- und Fertigwaren, Rohstoffen sowie Verpackungen jetzt alles unter einem Dach“, erläutert Martin. Der Materialfluss verbessert sich durch den Verlauf in eine Richtung vom zentralen Wareneingang im dritten Stock des Logistikgebäudes bis hin zur Verladung an der Rampe im Erdgeschoss. Die automatisierte Kommissionierung mit „Ware-zum-Mann-Prinzip“ erleichtert die Kommissionier-Tätigkeit, unter Gesundheitsaspekten gehören vor allem die ergonomischen Arbeitsplätze mit Hebehilfen zu den Neuerungen. Das neue Logistikzentrum ermöglicht nicht zuletzt, die Artikel und Volumen aus dem externen Lager wieder nach Ober-Ramstadt zurückzuholen. Das bedeutet einen jährlichen Anstieg im Output um 57 Prozent auf circa 3.000.000 Lieferscheinpositionen.

„Robuste Produktion“

Der Bau des neuen Hochregallagers bedeutete für alle Beteiligten eine immense Kraftanstrengung. Die Mitarbeiter des Fertigwarenlagers waren bei ihrer Tätigkeit nicht nur durch die Schichttrennung während der Corona-Pandemie eingeschränkt. Hinzu kamen die beengte Situation der Baustelle und zeitgleich weitere Projekte wie zum Beispiel die Einführung des neuen Lagerverwaltungssystems Extended Warehouse Management (EWM) im Februar 2021. Corona, die EWM-Einführung, fehlende Kapazitäten im Außenlager Rodgau und Rohstoffengpässe, mit denen die gesamte Branche zu kämpfen hatte, blieben seinerzeit nicht ohne Auswirkungen. Durch die Mitwirkung aller Prozessbeteiligten konnte die Lieferfähigkeit indes zügig wieder auf das gewohnte Niveau gebracht werden. „Wir sind uns bewusst, dass wir durch die Summe dieser Beeinträchtigungen unsere Kunden nicht immer durchgängig auf dem hohen Niveau bedienen konnten, das unser eigener Anspruch ist. Umso mehr danken wir unseren Kunden und Partnern, dass sie auch diese Herausforderung gemeinsam mit uns gemeistert haben“, sagt Weber.

„Die Erweiterung des Lagers in Ober-Ramstadt bringt uns an vielen Stellen deutliche Verbesserungen“, betont Werkleiter Martin Kossbiel. Der Materialfluss im Lager wird neu und klar vom Wareneingang bis zum Warenausgang ausgerichtet sein. Die größeren Lagerkapazitäten ermöglichen eine „robuste“ Produktion, die tägliche operative Hektik vermeidet. Dass die Rohstoffe und Verpackungen geschützt unter Dach lagern können, erhöht die Stabilität der Prozesse in der Produktion und die Qualität der Fertigartikel. Außerdem wird durch die bessere Verfügbarkeitssituation der Artikel den Kund*innen ein noch höherer Lieferservice geboten.

Ist das noch Handwerk?
Seit 2010 will das Handwerk mit ihrer bundesweiten Kampagne(www.handwerk.de) öffentlich Aufmerksamkeit für das Handwerk erreichen. Mit wechselnden Slogans, Motiven und Models aus dem Handwerk sollen die IMMer neuen Werbeaktionen Sympathien für das Handwerk wecken. Das zeitgemäße Image soll die überholten Vorstellungen über das Handwerk korrigieren und besonders jungen Menschen für das Handwerk begeistern. In 2019 stehen alle Aktivitäten unter der Frage »Ist das noch Handwerk?«.  Handwerk überrascht mit Modernität in vielen Facetten [tttgallery id="1341"]   Die neue Kampagne läuft unter dem Motto: Internationalität, Diversität, Digitalisierung – ist das noch Handwerk? Darin zeigt das Handwerk am Beispiel von fünf Kampagnenbotschaftern, wie zukunftsweisend einer der ältesten deutschen Wirtschaftsbereiche tatsächlich ist. Heute in Japan, morgen in Kanada und nächste Woche vielleicht schon in Mexiko arbeiten. Männer, Frauen und Roboter als Kollegen haben. Menschen nicht unter die Erde bringen, sondern den Angehörigen Trost spenden. »Ist das noch Handwerk?« Diese Frage stellt das Handwerk auf Plakatmotiven, die aktuell deutschlandweit zu sehen sind, und liefert die Antwort mit den gezeigten Protagonisten gleich mit: Handwerk heute ist modern und zukunftsgewandt. Kfz-Mechaniker JIMMy Pelka, einer von fünf Kampagnenprotagonisten, etwa hat seine eigene Tuning-Software entwickelt, mit der er weltweit Kunden begeistert – von den Vereinigten Arabischen Emiraten bis nach Hollywood. Tischlermeisterin Johanna Röh war vier Jahre lang auf der Walz durch die Welt, lernte und arbeitete in vielen Ländern und kombiniert heute deutsches Handwerk mit ihren internationalenKenntnissen. »Modernität bedeutet, niemals stehen zu bleiben undbeständig neue Lösungen zu suchen«, sagt die Osnabrückerin. Sie bringt damit auf den Punkt, was viele Handwerkerinnen und Handwerker antreibt – und eine ganze Branche zukunftsfest macht. »Unsere Kampagnenbotschafter verdeutlichen beispielhaft, dass viele Handwerkerinnen und Handwerker mutig und unkonventionell sind, Neues ausprobieren und tradierte Werte neu interpretieren. Kurzum: Sie widersprechen gängigen Klischees«, sagt Hans Peter Wollseifer, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks. Internationalität, Digitalisierung, Diversität, Humanität gehören heute genauso zum Handwerk wie Tradition, Werkbank und Blaumann. Während Tischler und Architekt Gunnar Bloss mit seinem Modellbaubetrieb zu Robotik forscht, stößt Bestatter Eric Wrede eine Diskussion über den Tod und eine bessere Sterbekultur an. Und Kosmetikauszubildende Antonia Ramb vermittelt jungen Menschen als Social Influencerin, wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen. Als Gesichter des modernen Handwerks zeigen Eric Wrede, Johanna Röh, JIMMy Pelka, Antonia Ramb und Gunnar Bloss beispielhaft, wie sich einer der ältesten Wirtschaftsbereiche von innen heraus verändert und stetig neu erfindet. Die verschiedenen Aspekte handwerklicher Modernität und die besonderen Charaktere dieser Kampagne werden auf bundesweiten Plakaten sichtbar gemacht und in Bewegtbildformaten (TV und Online/Social Media) weitererzählt. Die Plakate hängen vom 12. bis 25. Februar deutschlandweit. Die Bewegtbildformate sind als 20-Sekünder vom 11. Februar bis 2. März in den Werbesequenzen von ARD, RTL, ProSieben, Sat.1 und VOX zu sehen. Unter @johanna_roeh, @jIMMypelka, @ericwrede, @missgoodvibes_official und @werk5_berlin sind die Kampagnenbotschafter auf Instagram zu finden. Weitere Informationen unter www.handwerk.de.
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Foto: manuta/Adobe Stock
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