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31. Januar 2024
Redaktion
Beschichtungsstoffe

Lust auf Lack

Für fast jeden Beschichtungswunsch gibt es passende Lacke. Wir beleuchten aktuelle Gesichtspunkte rund um Lacke und informieren über Markttrends.
Silvio
Foto: Herbol
Silvio Bucher, Marketing Manager Professional Brands D/A/CH bei AkzoNobel

Wie hat sich der Markt bei den Lacken in den letzten Jahren entwickelt? Die Statements von Herstellern zeigen in Mappe 02.2024, in welche Richtung die technische Entwicklung geht und mit welchen Produkten man für verschiedenste Anwendungsfälle besonders punkten kann. Dazu sprach die Redaktion mit Silvio Bucher von Herbol. Er ist Marketing Manager Professional Brands D/A/CH bei AkzoNobel.

Den passenden Lack finden

Mappe: Wo und wie können sich Verarbeiter am besten über ihr Lacksortiment informieren, damit sie das optimale System für ihre Anwendungsaufgabe auswählen können?

Silvio Bucher: Als eine der führenden Profi-Marken ist es uns ein besonderes Anliegen, „einfach verlässlich“ zu sein – im Hinblick auf Produktqualität, Service und eine klare Packungs- und Sortimentsgestaltung.

Eine einfache Orientierung innerhalb unseres Sortimentes ist uns sehr wichtig und so findet man auch in der Produktgruppe Lacke eine klare Struktur inkl. Farbleitsystem nach eindeutigen Produktkategorien wie Fensterlacke, Top-Lacke, Metallbeschichtungen, Klarlacke usw. Eine weitere wichtige Unterscheidung in wasserverdünnbar und lösemittelhaltig ist im Produktnamen mit entsprechendem Farbcode ersichtlich.

Der Verarbeiter kann so schnell das passende Produkt für den Anwendungsbereich finden; entweder direkt beim Handel vor Ort, beim zuständigen Akzo Nobel Berater oder auch über unsere Internetseite, wo die Produkte nach dieser Struktur dargestellt und beschrieben sind. Dort stehen auch Technische Merkblätter und Sicherheitsdatenblätter mit detaillierten Informationen zu Anwendungsbereichen und Verarbeitung zur Verfügung. Ergänzend gibt es ausformulierte Leistungsbeschreibungen, die ganz einfach in einen Angebotstext eingefügt werden können. Außerdem haben wir für Instandhaltungsarbeiten an Fenstern die digitale Anwendung „Fensterwartung“ im digitalen Fassadencheck entwickelt.

 

Mappe: Marktentwicklung und Trends: Wohin entwickeln sich die Nachfrage und Ansprüche der Kunden?

S. Bucher: Der Trend im Bereich der Lacke geht weiterhin in Richtung der wasserbasierten Systeme. Herbol ist bei diesem Trend einer der Vorreiter und zu jedem verfügbaren lösemittelhaltigen Produkt existiert ein entsprechendes wasserbasiertes Pendant. Einige Herbol Produkte wie der Herbol Schnellschleifgrund oder Herbol Protector Aqua haben sich deutlich auf den Stand der Technik und die Entwicklung von vergleichbaren Produkten in der Kategorie ausgewirkt.

Nebst dem Trend zu den nachhaltigeren, wasserbasierten Systemen sehen wir ein großes Bedürfnis nach einfachen und schnellen Lösungen. Getrieben durch den Fachkräftemangel wird Zeit zur absoluten Mangelware. Produkte für mehrere Untergründe, Ein-Topf-Systeme oder auch Produkte, die auf die Airless-Anwendung optimiert werden, sind deswegen sehr gefragt. Herbol hatte hier schon immer mit einfach verlässlichen Lösungen einen Schwerpunkt und dieser Trend bestätigt unsere Philosophie.

 

Mappe: Welche Praxistipps und Empfehlungen haben Sie?

S. Bucher: Es lohnt sich auch für kleine Betriebe, Zeit in das Thema Gerätetechnik zu investieren und sich zu informieren. Moderne, kompakte Geräte erlauben dem Verarbeiter rationelles Verarbeiten und die Hersteller – auch Herbol – haben Produkte, welche optimal auf diese Verarbeitungsart eingestellt sind.

Airless-Lacke bleiben bei Herbol ein Schwerpunkt und wir werden dieses Jahr den Markt mit einer neuen, innovativen Lösung in dem Segment bereichern, welche den Alltag der Verarbeiter weiter vereinfachen wird. Ich empfehle, die Neuigkeiten zur Marke Herbol auf allen Kanälen im Auge zu behalten, damit Sie diese Neuheit nicht verpassen.

Weitere Infos zum Lackprogramm: www.herbol.de

LWL-Museum: Farbe als Präsentationsfläche
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur (Münster) bricht mit der Museumsästhetik, Kunstwerke in weißen Räumen zu inszenieren und greift exzessiv auf Farbe zurück. Über die Bedeutungen, die farbige Räume in einem Museum transportieren können. Einen wunderbar mutigen Weg für eine Präsentationsfläche ist das LWL-Museum für Kunst und Kultur (Münster) gegangen: Der im September eröffnete Neubau des Museums greift exzessiv auf Farbe und Farbigkeit zurück, um seine 1.200 Ausstellungsstücke in Szene zu setzen. Damit bricht es mit der vorherrschenden Museumsästhetik, Kunstwerke in weißen Galerieräumen zu inszenzieren. Eine bunte Wand ist IMMer auch ein Risiko, lenkt die Aufmerksamkeit vom Gegenstand weg. Das LWL-Museum hat Farbe dabei aber so eingesetzt, dass sie die ausgestellten Gegenstände und die Themen der jeweiligen Räume unterstreicht, anstatt sie in den Schatten zu stellen. Das hat es sich einiges an Zeit und Mühe kosten lassen. »Bei manchen Räumen haben wir mit 120 unterschiedlichen Musterfarbtafeln ausprobiert, womit die Exponate gut harmonieren«, schildert die Innenarchitektin Kristina Witt die Schwierigkeiten bei der Farbwahl. Die Farbe transportiert Bedeutungen und Informationen über die Kunstwerke, die sonst unentdeckt blieben. Einige Räume sind inszeniert, um Besuchern einen sinnlichen Zugang zur Kunst zu ermöglichen. Mal hören sie Klänge, in einem anderen Raum sind schwarze, spiegelnde Wände eingebaut. Der Raum in der auffälligen »Spitze« des LWL-Museums ist in einem kräftigen Rot gestrichen. Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold wählte eine Farbe, vor der so unterschiedliche Ausstellungsstücke wie Sandsteinfiguren, Goldskulpturen und Holzmalereien gut wirken. Außerdem war die Signalwirkung der Farbe ein wichtiger Aspekt. Der Raum verfügt über ein großes Fenster zum Domplatz und soll auch den Menschen von außen einen Einblick in das Museum gewähren. Zusammen mit den imposanten Steinfiguren aus der Überwasserkirche, die dort ausgestellt sind, ist das Rot in der Spitze ein Blickfang. [ttt-gallery-image][ttt-gallery-image] Ein weiteres Beispiel für die durchdachte Farbwahl ist das frische Lindgrün des ersten Ausstellungsraums für die Renaissancekunst, die den Aufbruch und Neubeginn der Renaissancekunst von den Wänden widerspiegelt. Der Raum für expressionistische Malerei ist anthrazitgrau. Das ist der gleiche Farbton-Hintergrund, den die Künstlergruppe Blauer Reiter zu Beginn des 20. Jahrhunderts für die Ausstellung ihrer Werke auswählte. Werke einiger Hauptakteure des Blauen Reiters hängen im entsprechenden Raum, etwa von August Macke oder Franz Marc. Die Farbe des Raums spielt somit auf die Geschichte der Kunst an, die er ausstellt. [ttt-gallery-image][ttt-gallery-image] »Die Wandfarben der Ausstellungsräume sind sehr wichtig für die Wahrnehmung der Kunstwerke«, erklärt Dr. Hermann Arnhold einen der Gründe für die farbigen Sammlungsräume. »Die Wechselwirkung zwischen farbiger Wand und Bild lässt Details in den Blick kommen, die vorher vielleicht gar nicht so deutlich wahrgenommen wurden oder wahrgenommen werden konnten.«   Bilder: Elisabeth Deiters-Keul, Hanna Neander
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Foto: manuta/Adobe Stock
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