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Haarpinsel

Haarpinsel nennt man Pinsel mit einem Haarbesatz. Dabei kann es sich um Haare von Felltieren, aber auch um Kunsthaare handeln. Nicht zu den Haarpinseln gehören Pinsel aus Schweine- und Kunstborsten.

Die Haare unterteilt man in Grob- bzw. Langhaare (Mähne und Schweifhaar) und in Feinhaare. Früher wurden für feinste Malereien auch Schnepfenfedern, Straußenfedern, Seide und Schwanenflaum verwendet. Besteckmaterial ist heute v.a. Kolinskyhaar (auch Feuerwiesel, Feuermarder oder sibirischer Nerz, fälschlicherweise auch Rotmarder genannt), Wieselhaar, Iltishaar, Eichhörnchenhaar (Fehhaar), Pony- bzw. Pferdehaar, Rindshaar (Rindsohrenhaar), Bärenhaar, Dachshaar, Ziegenhaar, aber auch aus den Haaren von Zibetkatze, Ichneumon, Fuchs, Katze, Schakal, Wolf u.a. werden Pinsel gefertigt.

Der Begriff Fischpinsel wird unterschiedlich erklärt. Man spricht von Fischotterhaaren, aber auch von Pinselfassungen in der Form des Fisches, von Robbenhaaren oder von einer Verballhornung des engl. Wortes fetchew (Iltis). Im 19. Jh. bezeichnete eine Firma ihre Pinsel aus Ziegen-, Bären- und Iltishaaren als Fischpinsel. Heutige Hersteller sprechen auch von einer Fantasiebezeichnung. Auch die Kamelhaarpinsel haben ihre Haare nicht vom Kamel, sondern vom Pony. Wahrscheinlich gaben die hellen, kamelfarbenen Ponyhaare dem Kamelhaarpinsel seinen Namen.

Neben dem Besteckmaterial unterscheiden sich die Qualitäten von der Zurichtung und von der Fassung. Von der Verwendung her unterscheidet man Aquarell- oder Ölmalpinsel, Vergolderpinsel, Maserier- und Marmorierpinsel, Schriftpinsel, Vertreiber, Retuschierpinsel, Lackierpinsel, Patinierpinsel, Glas- und Porzellanmalpinsel, Verwaschpinsel, Ciqueteur, Stupfpinsel, Anschießer, Netzpinsel, Schläger u. a. Von der Form her unterscheidet man Schlepper, Schwertschlepper, Halbschlepper, Spitzpinsel, Flachpinsel, Kluppenpinsel, Japanpinsel, Katzenzungenpinsel, Doppelpinsel, Fächerpinsel, Stumpf-, Oval- oder Zackenpinsel u. a.

Foto: manuta/Adobe Stock
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