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14. Oktober 2022
Redaktion
Farbe des Jahres

PPG Trendfarbe 2023: „Vining Ivy“

Das Thema Resilienz wird uns auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen: In Zeiten von größerer Unsicherheit brauchen Menschen Ruhe und Erholung. Der Ausblick auf einen stillen Bergsee mit seinem Farbspiel zwischen Blau und Grün kann eine Erholungsquelle sein. Der Farbton „Vining Ivy“ fängt diese subtile Energetik ein und ist „Farbe des Jahres 2023“ bei PPG.
PPG
Foto: PPG Coatings Deutschland GmbH
An Bedeutung gewinnt die Suche nach Energiequellen, aus denen neue Kraft geschöpft werden kann. Der Farbton »Vining Ivy« fängt die subtile Energetik eines stillen Bergsees ein.

Wie in jedem Jahr diskutierten auch 2022 im Global Color Forecasting Workshop die PPG-Stylist*innen darüber, welche Farben zukünftig in der Bau-, Automobil-, Mode- oder Elektroartikelindustrie Trends sein werden. Gemeinsam analysieren sie, was auf den internationalen Laufstegen der Modewelt zu sehen ist, aber auch aktuelle gesellschaftliche und interkulturelle Entwicklungen. Auf der Grundlage eines strukturierten Austauschs erarbeiten die Stylist*innen globale Farbprognosen und küren schließlich die „PPG Colour of the Year“.

Für neue Energie

„Die Farben in einem Raum haben Einfluss darauf, wie gut ich mich dort erholen und mit neuer Energie versorgen kann“, betont Ashley McCollum, Senior Color Marketing Manager, PPG Paint. Der Farbton „Vining Ivy“ (PPG1148-6) sei energetisierend und erdend zugleich. Und das in jedem Raum und gepaart mit jedem Einrichtungsstil. „Mit seiner Vielseitigkeit und Flexibilität erinnert dieser Farbton an das entspannte Schweben im Wasser, das an jedem Ort der Welt und in fast jeder Umgebung ebenso erfrischt wie entspannt.“

Für tiefe Entspannung

Als sattes Blaugrün ist „Vining Ivy“ so anpassungsfähig wie sein botanischer Namensvetter, das Efeu. Die gekonnte Verbindung von kräftigem Blau und raffiniertem Grün macht „Vining Ivy“ zu einer Farbe, die fesselt wie tiefes Wasser. „Vining Ivy“ vermag eine beruhigende, dabei kostbare Stimmung in Räumen zu erzeugen. Der hohe Blauanteil vermittelt ein Gefühl der Ruhe, das enthaltene Smaragd-Grün ein Gefühl der Ausgeglichenheit.

Vielseitig kombinierbar

Eine „handfeste“ Ausstrahlung verleiht „Vining Ivy“ Räumen gemeinsam mit dunklen Hölzern und cremefarbenen Akzenten. Glamour verleiht dieser Farbton seiner Umgebung z. B. mit goldenen Akzenten und strahlend weißen Elementen. „Auch die bescheidensten Räume profitieren von der enormen Strahlkraft dieses Farbtons. Denjenigen, die wenig Platz haben, aber viel Wert auf Stil legen, empfehlen wir, in einer ansonsten mit neutralen Farben gestalteten Umgebung „Vining Ivy“ als kräftigen Kontrast zu verwenden“, erläutert Ashley McCollum.

Atmosphäre schaffen

„Das Malerhandwerk kann sich darauf freuen, mit „Vining Ivy“ eine sehr besondere Atmosphäre zu schaffen“, so die Überzeugung von Thomas Bonacker, PPG Marketing Manager und seit vielen Jahren engagiert für den Markenauftritt von GORI und Sigma in Deutschland. „Mit Hilfe unseres Farbsystems „Voice of colours“ ermittelt der Profi sehr leicht interessante Komplementärtöne zu „Vining Ivy“. Unsere Farbberater unterstützen das Handwerk zusätzlich gerne bei besonders anspruchsvollen Projekten.“

Fassaden
Prägende Putzfassaden
In den letzten Jahren hat das Architekturbüro Hild und K in der Münchner Innenstadt fast ein Dutzend städtischer Häuser neu gebaut oder saniert. Es entstand eine Sammlung von Wohn- und Geschäftshäusern, Hotels und Gastronomie im direkten Kontext zur bestehenden Stadt. Sie sind ein Glücksfall für München: Sie passen sich an und finden doch eine eigenständige Sprache, die die Innenstadt inzwischen prägt. Und das liegt hauptsächlich an den raffinierten Fassaden. [tttgallery template="content-slider"] Die Bauwerke des Architekturbüros Hild und K sind ganz unterschiedlich in ihrem architektonischen Ausdruck und ihrer Materialität, aber sie fügen sich auf mysteriöse Weise ins Stadtbild ein. Im ersten Vorbeigehen meist unauffällig, zeigen sie erst auf den zweiten Blick ihre Eigenheiten. Man kann ihnen viele Attribute verpassen: laut, leise, zurückhaltend, aufdringlich und viele mehr, aber eines auf keinen Fall: fantasielos. Das liegt nicht nur am intensiven Dialog mit dem Bauherrn und dem Kontext, sondern auch am Wunsch, den Eigenheiten der jeweiligen Aufgabe entsprechend architektonische Antworten zu entwickeln, sensibel und intelligent zugleich. Und die Bandbreite der Bauaufgaben ist vielfältig, ebenso wie das Spektrum der Lesarten der Gebäude. »Es geht einerseits um den Effekt der Mimikry für den uninteressierten Betrachter und andererseits um das Offenlegen der Machart für den interessierten Betrachter«, sagte Andreas Hild 2014 in einem Interview mit der Architekturzeitschrift Baumeister zum Thema Fassade und Oberflächlichkeit. Die Architekten von Hild und K lieben das Spiel mit den Worten. Natürlich hat die dreidimensionale Ausformung einer Oberfläche in Bezug auf die Tiefe eine Grenze und damit eine gewisse Flüchtigkeit. Aber der Blickpunkt auf die Mehrdeutigkeit des Wortes »oberflächlich« spiegelt die Herangehensweise bildlich wider. Die Fassade als Oberfläche Die Fragen nach den Projekten reduzieren sich oft nur auf die Fassade – weil das Raumprogramm und die Nutzungsanforderungen sich nicht sofort am äußeren Erscheinungsbild ablesen lassen. Die Idee der Moderne, aus der sich die Fassade aus dem Inneren des Gebäudes heraus entwickelt, greift Andreas Hild zu kurz. Nach seiner Auffassung ist die Fassade an den Innenraum gekoppelt, aber sie darf nicht nur auf ein funktionales Abbild des Raumprogramms reduziert werden. Den funktionalen, zum Teil einfallslosen Einheitsbrei umgeht das Büro, indem der Fokus nicht nur auf den viel zitierten und zweifelsohne wichtigen Kontext gelegt wird, sondern Material, Form und handwerkliche Ausführung von Details ebenso als Teil des Gesamtkontexts ablesbar bleibt. Dies kann auf eine leise subtile Art stattfinden, die dem flüchtigen Betrachter gar nichtauffällt, wie beim architektonischen Konzept für das Hotel Louis am Viktualienmarkt in München. Im Spagat zwischen dem Bezug zur Altstadt und den Anforderungen an eine zeitgenössische Bauweise wurde eine Neuinterpretation der Wiederaufbauarchitektur der 1950er-Jahre und barocker Bewegtheit gewählt. Die regelmäßige Anordnung der raumhohen Fenster in Kombination mit der weißen Putzfassade rhythmisiert die Fassade, die durch die Stuckprofile um die Fensteröffnungen wieder ein spielerisches Element bekommt. Eine ähnliche Herangehensweise lässt sich im Umbau und der Sanierung der Brunnstraße, einem spätbarocken Handwerkerhaus in München, erkennen. Als Bestandteil eines denkmalgeschützten Ensembles der Münchner Altstadt war es vor dem Rückbau durch Hild und K durch diverse Umbauten stark verfremdet. Eine reine Rekonstruktion kam nicht in Frage, vielmehr wurde versucht, dem Haus seine historische Würde durch eine neue Formsprache wiederzugeben. Als Gestaltungselement im historischen Kontext wurden die Putzfaschen identifiziert, die durch eine eigene Interpretation – gegenläufig aus der Fassade gekippte und eingedrückte Flächen – in die Gegenwart transportiert wurden. Umbau und Sanierung der Residenzstraße Dass die Strategie der Interpretationsweisen nicht nur an Zeitschichten und historische Zeugnisse gekoppelt ist, zeigen Projekte wie der Umbau und die Sanierung der Residenzstraße, ebenfalls in der Münchner Altstadt gelegen. Das das Stadtbild prägende Element ist das Stuckprofil auf der Putzfassade aus der Erbauungszeit, welches die Fassade stark gliedert. Anstelle in den alten Kontext neue Formen einzufügen, wird mit unterschiedlichen Farbnuancen gearbeitet. Orientiert an der Aquarelltechnik aus klassischen Architekturdarstellungen arbeitete man mit unterschiedlichen Verdünnungen und Deckschichten eines Farbtons: Während schmale Faschen den originalen Ockerton enthalten, stufen sich die Füllungen und weitere Flächen in ihrer Helligkeit ab. So entsteht aus der Ferne der Eindruck einer Einstanzung in verschiedenen Ebenen, die aber eigentlich auf einer optischen Täuschung des Auges beruht. Die Transformation vorhandener Elemente zu etwas Neuem, Zeitgemäßem kann auch auf funktionalen Anforderungen, die in eine Gestaltung übersetzt werden, beruhen. Dieser Beitrag ist in Mappe 1/2020 erschienen. Den vollständigen Text lesen Sie hier. 
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Foto: manuta/Adobe Stock
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