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27. Juli 2023
Redaktion
Kreislaufwirtschaft

PVC-Recycling in der Praxis

Die europäische PVC-Branche hat sich mit ihrer Selbstverpflichtung VinylPlus® konkrete Ziele zum Recycling gesetzt. VinylPlus Deutschland, Gerflor und AgPR zeigen, wie PVC-Bodenbelagsrecycling in der Praxis funktioniert.
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Foto: U.-J.-Alexander/Adobe Stock
Viele PVC-Böden bestehen bereits aus Recycling-Material.

Auf nationaler Ebene ist die Branche den Prinzipien von Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz im Rahmen ihrer Produktverantwortung besonders verpflichtet und trägt zum Erreichen der Ziele in Europa bei. Im Bereich Bauprodukte setzt man dabei seit langem insbesondere auf das werkstoffliche PVC-Recycling als Mittel der Wahl. Dabei werden die gewonnenen Rezyklate wieder zu neuen Bauprodukten verarbeitet. Unter dem Motto „PVC-Recycling live erleben“ organisiert VinylPlus Deutschland e.V. (Bonn) eine Reihe von Informationsveranstaltungen, um zu zeigen, wie das Recycling in der Praxis funktioniert.

Recycling mit Kreislaufwirtschaft

Den Auftakt machte die Veranstaltung am 13. Juni 2023 mit Schwerpunkt PVC-Bodenbelag Recycling in Troisdorf. Kooperationspartner waren Gerflor Mipolam GmbH, einer der weltweit führenden Hersteller von elastischen Bodenbelägen, sowie die Arbeitsgemeinschaft PVC-Bodenbelag Recycling (AgPR), die am gleichen Standort seit über 30 Jahren eine Recyclinganlage betreibt. „Ziel unseres heutigen Aktionstages ist es, die technischen Abläufe des PVC-Recyclings im Bereich Bodenbeläge konkret in der Praxis zu demonstrieren und zu erläutern. Wir zeigen vor Ort in der Produktion von Gerflor und in der Recyclinganlage der AgPR, wie in der PVC-Bodenbelag-Branche der Materialkreislauf von der Herstellung bis zum Recycling und der Wiederverwertung geschlossen wird“, erklärte Thomas Hülsmann, Geschäftsführer von VinylPlus Deutschland.

„Viele unserer Bodenbeläge bestehen schon heute zu einem sehr hohen Anteil aus Recyclingmaterial. Nach dem Prinzip der Kreislaufwirtschaft werden bei Gerflor bis zu 100 Prozent der anfallenden Produktionsabfälle recycelt“, berichtete Marketingleiter Frank Selbeck. Zudem hat das Unternehmen speziell für das Verlege-Handwerk das Recycling-Programm „Second Life“ ins Leben gerufen. Dabei haben Gerflor-Partner die Möglichkeit, Verschnittreste zu sammeln und abholen zu lassen. Diese werden dann in den unternehmenseigenen Recyclingcentern an den jeweiligen Produktionsstandorten aufbereitet, um direkt wieder in die Produktion einzufließen. „Durch das konsequente Produkt-Recycling haben wir bereits im Jahr 2020 über 50.000 Tonnen Altmaterial eingesammelt, verarbeitet und wieder der Produktion zugeführt – bis zum Jahr 2025 sollen es 60.000 Tonnen sein“, so Selbeck.

Darüber hinaus hat Gerflor schon vor über 30 Jahren als Mitbegründer der AgPR ein deutschlandweit funktionierendes Recycling- und Wiederverwertungssystem etabliert und damit bereits früh die Weichen für ressourcenschonende Materialkreisläufe gestellt. „Die AgPR sammelt bundesweit sowie mit Logistikpartnern in einigen europäischen Nachbarländern ausgediente PVC-Bodenbeläge im Rahmen von Abbruch- oder Sanierungsmaßnahmen. Die angelieferten Alt-Bodenbeläge werden in unserer Recyclinganlage in Troisdorf nach vorheriger Aussortierung anderer Materialien im Rahmen eines technisch hoch entwickelten Prozesses zu Feinmahlgut verarbeitet. Bei entsprechender Eignung lässt sich dieses dann bei der Produktion neuer PVC-Bauprodukte einsetzen“, erläuterte AgPRGeschäftsführer Dr. Jochen Zimmermann.

Wie der aktuelle Fortschrittsbericht von VinylPlus zeigt, wurden im Rahmen des Programms im vergangenen Jahr europaweit 1.772 Tonnen PVC-Bodenbeläge im Post-Consumer Bereich und 1.743 Tonnen im Pre-Consumer Bereich durch Initiativen wie AgPR, Recofloor oder GBR recycelt. „Ein genereller Pluspunkt von PVC-Bauprodukten im Sinne der Ressourceneffizienz besteht darin, dass sie am Ende ihres langen Lebens sehr gut zu recyceln sind. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der erfolgreichen, europaweiten Recyclingbilanz von VinylPlus wider“, betonte Hülsmann. Die Selbstverpflichtung der europäischen PVC-Branche bildet bereits seit 2000 den langfristigen Nachhaltigkeitsrahmen für die gesamte Wertschöpfungskette. 2022 konnten in Europa im Rahmen von VinylPlus insgesamt 813.266 Tonnen PVC-Abfälle recycelt und zu neuen Produkten verarbeitet werden. Seit dem Jahr 2000 sind es insgesamt 8,1 Millionen Tonnen, wodurch über 16 Millionen Tonnen CO2- Emissionen eingespart werden konnten.

Über VinylPlus Deutschland

Als Stimme der deutschen PVC-Branche schafft VinylPlus Deutschland mit seinen 60 Mitgliedsunternehmen und Partnern entlang der gesamten PVC-Wertschöpfungskette seit über 30 Jahren Transparenz in der Öffentlichkeit und steht für zuverlässige Informationen im Dialog mit Entscheidern aus Politik, Wirtschaft, Handel und NGOs in Deutschland. Als assoziiertes Mitglied von VinylPlus®, dem Nachhaltigkeitsprogramm der europäischen PVC-Branche, fördern und kommunizieren wir dessen Ziele und Erfolge in Deutschland.

Quadratisch, praktisch, Licht
Geht das Licht an, erstrahlt die Wand hinter farbenfrohen Würfeln. Der Bonner IMMobilienmakler Jan-Peter Sattler-Riegel hat sich eine besondere Gestaltung für die Wand seines EsszIMMers überlegt. Ein Malerbetrieb setzte die Idee gekonnt um. [tttgallery template="content-slider"] Der IMMobilienmakler hatte die Installation in einem Fachgeschäft entdeckt und ließ sich inspirieren. Was er jedoch nicht wusste, war, dass die Lichtinstallation im Geschäft auf einer lackierten Holzplatte montiert war, auf der das Zusammenspiel von Licht und Schatten richtig zum Ausdruck kam. Das brachte gewisse Anforderungen für den umsetzenden Malerbetrieb mit sich, denn die Wände der Altbauwohnung waren nicht ganz eben. Caparol-Anwendungstechniker Josef Bolz, der vom Malerbetrieb H. Imbach GmbH zur Unterstützung hingezogen wurde, erklärte dem Kunden: »Es braucht eine Wand, die glatt ist wie ein Spiegel. Sie sehen sonst jede Unebenheit, wenn das Licht an ist. Das Streiflicht ist extrem.« Malermeister Werner Pleis nahm die Herausforderung der makellos glatten weißen Oberfläche an und hatte die Idee, die Wand im Airless- Spritzverfahren weiß zu lackieren – eine Technik, die IMMer dann eingesetzt wird, wenn größere Flächen sehr glatt und dabei rationell beschichtet werden sollen. Die Wand wurde zunächst unter der Qualitätsvorgabe Q4 mit dem Capalac LackSpachtel verspachtelt. Anschließend wurde der Capacryl Airless-Füller aufgespritzt, um die Oberflächenstruktur zu füllen. Dieser Füller bietet genügend Material und Schichtdicke, um noch ausreichend glatt geschliffen werden zu können – und das war auch nötig. In Kombination mit dem Capacryl AirlessLack-Satin als Finish entstand eine äußerst glatte Oberfläche, die unter Streiflichtbelastung bestehen kann. Hausbesitzer Jan-Peter Sattler-Riegel zeigte sich beeindruckt von der kreativen Lösung, die der Malerbetrieb mithilfe des Caparol-Anwendungstechnikers gefunden hat: »Alle Besucher fragen uns: Meine Güte, was ist das für eine Wand?!« Fotos: Caparol  
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Foto: manuta/Adobe Stock
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