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23. Mai 2024
Redaktion
Merkblatt

WDVS an Untersichten

Der Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM) hat erstmals ein Merkblatt speziell für den Einsatz von Wärmedämm-Verbundsystemen (WDVS) an Untersichten mit vielen Hinweisen für Planer und Fachhandwerker veröffentlicht.
Titelseite
VDPM
Neues Merkblatt für die Dämmung von Untersichten > 1 m Tiefe.

Die 24-seitige Broschüre wurde durch eine VDPM-Projektgruppe in Zusammenarbeit mit namhaften Ingenieurbüros erstellt und wird mitgetragen vom Bundesverband Ausbau und Fassade. Unter anderem wendet sich das Merkblatt an Planer. Es soll über die Zulassungen hinaus eine Hilfestellung für das sichere Planen von WDVS an Untersichten bieten. Weitere Zielgruppe ist das ausführende Fachhandwerk; das Merkblatt enthält zahlreiche Praxishinweise für die professionelle Verarbeitung.

Aktuelle Regelwerke sind zu beachten

Über viele Jahre war der horizontale WDVS-Einsatz in Zulassungen nicht gesondert geregelt. Dies änderte sich erst mit dem Aufkommen dickschichtiger Systeme. WDVS an Untersichten werden aktuell gemäß der diesen Anwendungsbereich abdeckenden allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung (abZ) oder allgemeinen Bauartgenehmigung (aBG) ausgeführt.

Inhaltliche Schwerpunkte

Das neue Merkblatt geht weiter in die Tiefe und veranschaulicht, warum genau diese An-forderungen gestellt werden. Es dient zur Unterstützung bei der Planung und Bemessung von WDVS an Untersichten mit einer Tiefe von > 1 m entsprechend geltender abZ/aBG. Ausgangspunkt ist die grundlegende Definition von Untersichten, gefolgt von einem Ab-schnitt über die verschiedenen Befestigungsarten von WDVS. Den inhaltlichen Schwerpunkt des Merkblattes bildet das für WDVS an Untersichten besonders relevante Kapitel zur Standsicherheit. Die Autoren gehen hier ausführlich auf die Einwirkung von Lasten und auf für die Berechnung relevante Widerstände ein. Weitere Abschnitte widmen sich den Themen Brand- und Schallschutz. Der Anhang enthält ein Praxisbeispiel für die WDVS-Bemessung an Untersichten mit der Bestimmung der Belastungen aus dem Eigengewicht und aus Windsog sowie einer beispielhaften Bemessungstabelle.

Merkblatt hier downloaden. Auf www.vdpm.info kann eine Printfassung bestellt werden.

WDVS Brandschutz
Die Regeln für den korrekten Einbau von Brandschutzriegeln bei WDVS haben sich mit Beginn des Jahres verschärft. Für Planer, Architekten und Handwerker ändern sich in dieser Hinsicht bestIMMte Aspekte, die es bei der Arbeit in Bezug auf WDVS Brandschutz zu berücksichtigen gilt. Eine Basis hierfür bietet die neue Technische Systeminformation vom Fachverband WDVS. Angefangen hat es mit den Negativbeispielen in den Medien. Es brannten Häuser und ihre Ursache wurde in Wärmedämmverbundsystemen gesucht, die Bevölkerung bekam den Eindruck eines unmittelbaren Zusammenhangs zwischen Brandereignissen und WDVS vermittelt. Daraufhin sah sich die Branche dazu verpflichtet, den Brandschutz von WDVS im Rahmen der Bauministerkonferenz im Jahr 2012 kritisch zu prüfen. Heraus kam das neue Regelwerk für die Arbeit mit WDVS aus Brandschutzsicht, das nun zu einer teils veränderten Planung und Ausführung führt und vor allem Fachhandwerker in der Praxis betrifft. Was sich geändert hat In jedem zweiten Geschoss für EPS-WDVS mit Putzschicht sind nun weitere Brandriegel zum Schutz gegen Brände am Sockel anzubringen. Ein erster zusätzlicher Brandriegel (Sockelriegel) wird oberhalb des Spritzwasserbereichs mit seiner Unterkante in einer Höhe von maximal 0,9 m oberhalb der Geländeoberkante oder maximal 0,9 m über angrenzende horizontale Gebäudeteile angebracht. Ein weiterer Brandriegel (EG-Riegel) ist im Bereich der Geschossdecke des Erdgeschosses (1. Obergeschoss) einzuplanen und soll maximal 3 m oberhalb des Sockelriegels liegen. Ist das nicht realiserbar, müssen weitere Riegel auf dem Erdgeschoss angebracht werden. Oberhalb des EG-Riegels folgt bei der Brandriegelausführung jeweils nach zwei Etagen der nächste Brandriegel. [ttt-gallery-image] Worauf jetzt zu achten ist Passend zu den Änderungen veröffentlichte der Fachverband eine aktualisierte Broschüre zum Thema Brandschutz, in der alle Fakten und Einzelheiten der kürzlich in Kraft getretenen Änderungen integriert sind. Die Systeminformation bietet einen ersten Leitfaden für den ordnungsgemäßen Einbau und empfiehlt unter anderem, bestIMMte Aspekte zu prüfen. Zu klären ist demnach, was es für den Fachbetrieb bei der Umsetzung zu beachten gibt. Anforderungen an das Brandverhalten des WDVS Abhängig von der Gebäudeklasse und der Nutzung ergeben sich unterschiedliche Anforderungsniveaus aufgrund der gültigen bauaufsichtlichen Anforderungen. Hinzu kommt, dass sich weitere Forderungen aus objektspezifischen Brandschutzkonzepten, privatrechtlichen Forderungen und Verträgen, Ausschreibungen sowie besonderen Gebäudesituationen ergeben, die ebenfalls zu berücksichtigen sind. Diese gelten allgemein und sind unabhängig von der vorgesehenen Art der Fassadenbekleidung. Brandwände und Gebäudeabschlusswände Die Frage, wo sich Brandwände und Abschlusswände, aber auch notwendige Flucht- und Rettungswege einschließlich deren Ausgänge ins Freie im Bereich der Außenwand und ausgewiesener Feuerwehrdurchfahrten befinden, kann in enger Absprache mit der Feuerwehr geschehen. Generell sollte diese bei der Gebäude-analyse und Brandschutzplanung nicht außen vorgehalten werden, denn ein diesbezüglicher Austausch und Einbezug hilft bzw. ist nötig, um neue Erkenntnisse zu gewinnen und diese sicherheitsgemäß umzusetzen. [ttt-gallery-image] Bauliche Situationen Ebenfalls zu beachten ist, ob es Besonderheiten am Gebäude gibt, die brandschutztechnisch relevant sein können. Beispiele hierfür sind Nischen oder zu dämmende Untersichten, die man nicht ignorieren sollte, sondern ebenfalls bei dem Einbau von Brandriegeln berücksichtigen und gegebenenfalls die Ausführung entsprechend anpassen muss. Zulassungsgemäße Realisierung Alle am Bau Beteiligten – Architekten, Planer, Handwerker – müssen sich abstIMMen und die Art und Lage der Brandschutzmaßnahmen im WDVS festlegen. Alle Randbedingungen für deren zulassungsgemäße Realisierung sollten geklärt sein, hierunter fallen zum Beispiel der Untergrund oder Abweichungen und Änderungen der zulassungskonformen Regelausführung. [ttt-gallery-image] Dokumentation der Ausführung Wichtig ist außerdem, zu prüfen, ob eine fotografische oder zeichnerische Dokumentation als Bestandteil eines Bautagebuchs und des erforderlichen ÜbereinstIMMungsnachweises nach Zulassung der erfolgten Brandschutzmaßnahmen vorgesehen ist. WDVS Brandschutz Mit dem neuen Standardwerk zu WDVS und Brandschutz möchte der Fachverband WDVS neben Grundlagen jede Menge Praxisfragen beantworten. Schwerpunkt bilden die bauordnungsrechtlichen Grundlagen, die Systemvielfalt und das Brandverhalten von WDVS, die brandschutzgerechte Ausführung und Hinweise zur Bauausführung und Nutzungsphase. Die Broschüre richtet sich an die Profi-Zielgruppe der Branche sowie an Architekten und Planer, Ingenieurbüros, ausschreibende Institutionen, den Fachhandel und die Fachunternehmer. Die Broschüre ist für 19,90 Euro unter www.fachverband-wdvs.de erhältlich. Abbildungen: Technische Systeminformation WDVS und Brandschutz    
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Foto: manuta/Adobe Stock
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