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In der Oktober-Ausgabe der MAPPE 2013 geht es unter anderem um den Wertewandel in Unternehmen. Wir zeigen, wie sich dieser auswirkt und wie Malerunternehmen diesen Trend in puncto Mitarbeiterzufriedenheit für sich nutzen können. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Mitarbeiter und Unternehmer immer mehr Wert auf gegenseitige Wertschätzung legen. Das führt zu höherer Zufriedenheit auf beiden Seiten und verbessert neben der Zusammenarbeit auch das Arbeitsergebnis und den Ruf des Arbeitgebers bei potentiellen Mitarbeitern. Ein Weg, diese höhere Zufriedenheit mit ihren positiven Effekten zu erzielen, ist die sogenannte wertschätzende Kommunikation. Dabei geht es darum, auf die Bedürfnisse und Gefühle einzugehen, die hinter Handlungen und Konflikten stehen. Wer sich über seine eigenen Bedürfnisse und Gefühle im Klaren ist, kann auch empathischer und wertschätzender mit seinen Mitmenschen umgehen. Dies führt zu einem Miteinander, das nicht verurteilt, sondern auf die Bedürfnisse und Gefühle gerichtet ist. Wertschätzende Kommunikation ist deshalb als Ausdruck der Herzensbildung zu verstehen, das bedeutet, sich darin zu üben, mit dem Herzen zu interagieren, um z. B. potenzielle Konflikte in friedliche Gespräche umzuwandeln und einfühlsame Verbindungen zu entwickeln. [ttt-gallery-image] So bringen Sie Ihren Mitarbeitern Wertschätzung entgegen Für die unternehmensberaterin Marianne Grobner, die auf www.managementpraxis.ch Tipps zum wertschätzenden Miteinander gibt, ist klar: „Verbales Lob ist nur eine Form, Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen, aber nicht die einzige. Da gibt es auch noch andere Möglichkeiten der Wertschätzung.“ Als erstes nennt sie die Aspekte Nähe, Kontakt, gemeinsame Zeit. „In unserer hektischen Betriebsamkeit ist Zeit wohl eines der größten Zeichen von Wertschätzung: Keine überfallsartigen Besuche sondern Zeiten, in denen ich als Führungskraft nicht nur körperlich da, sondern wirklich ›präsent‹ bin. In solchen Momenten der Nähe kann ich zuhören, auf den Mitarbeiter eingehen und ihn bzw. sie ernst und wahrnehmen.“ Auch Würdigung ist für Grobner eine Möglichkeit, seinen Gegenüber wertzuschätzen. Denn wenn Mitarbeiter mit der Leitung von Projekten oder verantwortungsvollen Aufgaben betraut werden, ist das ein Zeichen der Anerkennung. Auch die Möglichkeit, mit den eigenen Ideen in Erscheinung treten zu dürfen und z. B. ein Konzept vor der Geschäftsleitung präsentieren zu können oder bei wichtigen Kunden/Projekten einbezogen zu werden ist, Würdigung ohne ausdrückliches Lob. Letztlich handelt es sich dabei um einen Ausdruck von Vertrauen. „In die Kategorie der Würdigung gehören für mich auch das Umsetzen von Ideen, die Mitarbeiter eingebracht habe. Und das mit Nennung des Urhebers und nicht als Idee der Führungskraft“, erklärt Grobner. Genauso zählt für sie, „die Möglichkeit, eine Fortbildung zu besuchen, oder die Vergütung besonderer Leistungen durch eine Prämie.“ Zudem gibt es sehr persönliche Zeichen der Würdigung: das Gratulieren zum Geburtstag, die Feier zum Firmenjubiläum und persönliche Weihnachtswünsche. Diese sollte „kein Massenmail sein, sondern mit persönlichen Worten, von Hand geschrieben oder als Kurzbesuch vor Weihnachten“. [ttt-gallery-image] Kleine Geschenke erhalten nicht nur sprichwörtlich die Freundschaft, sondern sind auch ein Zeichen von Wertschätzung. „Einmal spontan ein Eis für die gesamte Mannschaft, wenn es heiß ist, ein Blumenstrauß auf dem Tisch der Mitarbeiterin – einfach so als ›Danke‹ zwischendurch – das überrascht und freut ohne große Worte“, erklärt die Beraterin. „Je individueller die Geschenke, desto stärker zeige ich, dass ich mich mit dem Mitarbeiter als Mensch befasst habe: Der spezielle Tee für den Teetrinker, die exklusive Schokolade für die Mitarbeiterin in der Telefonzentrale oder der Poesieband für die selbst Gedichte schreibende Sekretärin.“ Grobner weiß: „Um auf diese Art schenken zu können, muss ich auch gut in Kontakt mit den Mitarbeitern sein: Erst beim interessierten Zuhören, komme ich auf Ideen für derart persönliche kleine Aufmerksamkeiten – hier schließt sich der Kreis zu Punkt 1.“ Auch verbales Lob ist laut Grobner nicht zu unterschätzen: „Darunter verstehe ich ausgesprochene, direkt an die Person gerichtete Wertschätzung ohne Hintergedanken, also ohne Forderung oder Kritik.“ Sie weiß aus erfahrung, dass es in vielen Fällen Lob nur bei ritualisierte Anlässen, wie z. B. Weihnachtsfeier, Firmenjubiläum oder Pensionsantritt gibt. „Diese Rituale sind wichtig“, erklärt die Unternehmensberaterin. „Doch im Idealfall kommt Lob auch einmal unerwartet: Das spontane: ›Danke für den Kurzbericht von der Projektsitzung‹ oder das Feedback ›Ihre Präsentation war klar und übersichtlich‹ sind jetzt noch keine spektakulären Lobeshymnen. Trotzdem tun solche Feststellungen gut und wirken oft nachhaltiger, als eine gute Mitarbeiterbeurteilung im Jahresgespräch“, weiß Grobner. „Wenn wir für Dinge, die gut funktioniert haben öfter einfach ›Danke‹ sagen, verliert verbales Lob vielleicht auch den Geruch von peinlicher Berührtheit und Misstrauen“, macht sie deutlich. „Wenn es uns dann auch noch gelingt statt ›gar nicht so schlecht‹ einfach ›gut‹ zu sagen, sind wir auf einem guten Weg.“

Foto: manuta/Adobe Stock
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