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Aus zwei mach eins
Der Verband für Dämmsysteme, Putz & Mörtel (VDPM) hat im Rahmen seiner ersten Mitgliederversammlung am 14. September 2017 in Oberursel seine Ziele und Strukturen festgelegt sowie die Arbeitsschwerpunkte bis ins Jahr 2018 beschlossen. [tttgallery] Die Struktur des Verbands Der Verband sieht seine Aufgabe in der ganzheitlichen Interessenvertretung aller Mitgliedsunternehmen in den drei Branchensegmenten Dämmsysteme, Putz und Mörtel. Die aktuell 111 Mitglieder setzen sich wie folgt zusammen: 37 ordentliche Mitglieder (z.B. Baumit, Knauf, Saint-Gobain Weber und Caparol), darunter 5 Landesverbände, 45 außerordentliche und 29 Fördermitglieder. Damit sind alle maßgebenden Unternehmen aus der Branche und deren Umfeld Mitglied im Verband. Die stIMMberechtigten Mitglieder wählten in Oberursel nun den zwölfköpfigen Vorstand. Die Geschäftsleitung teilt sich in zwei Ebenen auf: Hauptgeschäftsführer Dr. Hans-Joachim Riechers, zuständig für Organisation, Finanzen, Kontakte und Lobbyarbeit, wird von den beiden Geschäftsführern Dipl.-Kfm. Ralf Pasker (Dammsysteme, Europa) und Dipl.-Ing. Antje Hannig (Putz und Mörtel, Marketing) unterstützt. Christoph Dorn (Knauf Gips KG), vormaliger Vorsitzender des IWM, übernIMMt die Position des Vorsitzenden. Dr. Markus Pfeiffer (Heidelberger Beton GmbH) und Dr. Andreas Weber (Sto SE & Co. KGaA) stehen ihm als stellvertretende Vorsitzende zur Seite. Heike Horn (SCHAEFER KALK GmbH & Co. KG) wurde zur Schatzmeisterin ernannt. Der Rest des Vorstandes besteht aus folgenden Mitgliedern: Carsten Beier, quick-mix Gruppe GmbH & Co. KG Thomas Mothes, Franken Maxit GmbH & Co. Andreas Neubeck, alsecco GmbH Bruno Reisch, Saint-Gobain Weber GmbH Peter Sarantis, Baumit GmbH Jens Schmidt, EJOT Baubefestigungen GmbH Erich Seufert, Hasit Trockenmörtel GmbH Thomas Utermöller, SAKRET Sachsen GmbH & Co. KG Am 18.05.2017 wurde die Fusion zum neuen VDPM einstIMMig beschlossen, sowie dessen Satzung und Beitragsordnung verabschiedet, Mappe berichtete. Die entscheidenden Vorteile sieht der Verband klar in der Bündelung von Know-how, einer höheren Effizienz in den Gremien durch Vermeiden von Doppelarbeit, eine breitere Außenwirkung, mehr Schlagkraft in Richtung Politik und eine Optimierung der Beitragssituation für die Mitgliedsunternehmen. Noch werden die bisherigen Geschäftsstellen in Duisburg und Baden-Baden genutzt. Spätestens zum 01.01.2019 soll der Verbandssitz aber komplett nach Berlin verlegt werden. Den Dreiklang von Dämmsystemen, Putz und Mörtel soll auch das neue Logo widerspiegeln. Die überlappenden Quadrate passen in die Welt des Bauens und symbolisieren das harmonische Miteinander der drei Sparten im Verband. Strategische Ziele des VDPM Der VDPM hat für seine Verbandsarbeit die drei wichtigsten Ziele formuliert: Der VDPM erarbeitet einheitliche technische Grundlagen, Richtlinien und Qualitätsstandards für hochwertige und nachhaltige Dämmsysteme, Putze, Mörtel und Estriche. Diese stellt der Verband in der Öffentlichkeit insbesondere unter dem Aspekt der Produkt- und Systemqualität dar. Der VDPM initiiert gemeinsame Forschungsprojekte zur kontinuierlichen Verbesserung von Dämmsystemen, Putzen, Mörteln und Estrichen; ein besonderer Schwerpunkt liegt im Bereich der Umwelteigenschaften. Der VDPM betrachtet die vertretenen Produkte und Systeme stets ganzheitlich über ihren gesamten Lebenszyklus, entwickelt Lösungen zur Optimierung der einzelnen Phasen von der Herstellung bis zum Recycling. Effizienz durch Arbeitskreise Die neu installierten Arbeitskreise sind mit Experten aus den Mitgliedsunternehmen besetzt und stellen das Herzstück der Verbandsarbeit dar. Gemeinsam soll über Themen und die Positionierung des Verbandes beraten sowie die notwendigen Aktivitäten beschlossen werden. Im technischen Bereich stehen neben umweltrelevanten Themen, Normung, Forschung, Baurecht sowie der Arbeits- und Gesundheitsschutz im Mittelpunkt. Der Arbeitskreis Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sorgt für den neuen Verbandsauftritt. Bereits erfolgreich etablierte Marketinginitiativen im Bereich der Dämmsysteme und des Estrichs sollen fortgesetzt werden. Neu dazu kommt die Initiative »Pro Putz« mit der vor allem Architekten angesprochen werden sollen. Vernetzung und Miteinander im Fokus Der VDPM strebt genau wie seine beiden Vorgängerverbände eine enge Zusammenarbeit mit den Handwerksverbänden an. Das sind in erster Linie der Bundesverband Ausbau und Fassade und der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz. Geplant ist für 2018 ein mit beiden Handwerksverbänden veranstalteter Branchentag. Vor dem Hintergrund der aktuellen Änderungen im deutschen Baurecht ergibt sich ein erhöhter Informationsbedarf mit weiteren Branchenverbänden (z.B. BDB). Der VDPM hält eine enge Vernetzung innerhalb der Bauwirtschaft für unabdingbar und forciert die Zusammenarbeit und bleibt daher Mitglied im Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden (BBS) und der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e.V. (DGfM). Da viele relevante Themen und Inhalte inzwischen ausschließlich auf europäischer Ebene diskutiert werden, ist auch eine Präsenz in Brüssel über die europäischen Verbände und entsprechenden Aktivitäten notwendig. Positionierung bei gesellschaftlichen Brennpunkten Um die Präsenz in den verschiedenen Märkten, in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion zu erhöhen ist eine der vordringlichsten Aufgaben des VDPM, die Erstellung einer verlässlichen, kartellrechtlich abgesicherten Statistik für die wichtigsten Kennziffern der Branche. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird außerdem sein, ob und in welchem Umfang die im Wahlkampf angekündigten Maßnahmen seitens der neuen Bundesregierung umgesetzt werden, wie beispielsweise die steuerliche Förderung der energetischen Modernisierung. Bislang blieb die langwierige politische Diskussion in Berlin ohne Ergebnis, daher müssen nun Taten folgen. Die Regierung hat bei mehreren Gelegenheiten betont, dass die energetische Modernisierung des Gebäudebestandes ein wesentlicher Eckpfeiler für einen zukunftsfähigen Klimaschutz ist. Das entspricht der Überzeugung des VDPM. Steuerliche Anreize, das zeigt die Erfahrung in Deutschland, sind das beste Mittel, um entsprechende Investitionsmaßnahmen auszulösen. Der Verband unterstützt deshalb die Bestrebungen, die deutschen Regelwerke für die Energieeinsparung und den Klimaschutz in einem konsistenten Regelwerk zusammenzufassen und damit kurz- und mittelfristig klare Rahmenbedingungen für die notwendigen Energiestandards zu schaffen. Der Verband will trotzdem versuchen, Hauseigentümer mit guten Argumenten vom Nutzen der Wärmedämmung überzeugen und wird in diesem Sinne seine Strategie fortsetzen, das Fachhandwerk mit entsprechenden Instrumenten auszustatten. Diskutiert wird derzeit auch die Frage, ob die europäische Normung in Deutschland geltende Sicherheitsstandards negativ beeinflusst. Die Experten aus den Gremien des heutigen VDPM arbeiten seit vielen Jahren intensiv an den europäischen Normen mit, damit diese - vergleichbar mit den früheren deutschen Normen - den Stand der Technik bestmöglich abbilden. Staat und Wirtschaft haben entsprechend der geltenden Bauproduktenverordnung im gesamten europäischen Normungsprozess genügend Möglichkeiten der Mitwirkung. Vor diesem Hintergrund erkennt der Verband den Status der europäischen Normen an und hält nationale Zusatzregelungen für nicht erforderlich. Damit befindet sich der VDPM im Einklang mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes von 2016. Dort, wo im Ausnahmefall Bauwerksanforderungen mit CE-gekennzeichneten Bauprodukten (noch) nicht erfüllt werden können, müssen praxistaugliche Lösungen gefunden werden. Der VDPM sieht hier im Einzelfall genügend Spielraum und lehnt ein Bauordnungsrecht ab, das im Widerspruch zur europäischen Rechtsprechung steht. Weiterentwicklung von WDVS Der Brandschutz beim Einsatz von WDVS (insbesondere mit EPS) soll im Zuge der europäischen Harmonisierung weiter optimiert werden. Die Mitgliedsunternehmen werden in ihren Systemen auch künftig nur EPS-Dämmstoffe verwenden, die entsprechend der vorherigen nationalen Kriterien als »schwerentflammbar« eingestuft sind. Der Verband setzt sich dafür ein, dass das Deutsche Institut für Bautechnik dies in den erteilten Zulassungen berücksichtigt. Zusammen mit weiteren Organisationen arbeitet der VDPM an einer Informationsbroschüre für Besitzer von Bestandsgebäuden mit älteren WDVS mit dem Ziel, diese bei der Bewertung zu unterstützen und Möglichkeiten für geeignete Brandschutzmaßnahmen aufzuzeigen. Gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft zur sicheren und fachgerechten Entsorgung von HBCD-haltigen Dämmstoffabfällen arbeitet der VDPM an einem Merkblatt für das Fachhandwerk. Darüber hinaus unterstütz der Verband den Aufbau und die Etablierung des CreaSolv-Verfahrens als Möglichkeit stofflichen Recycelns. Bei diesem Verfahren kann aus den EPS- und XPS-Abfällen das ursprüngliche Styrol-Acrylat in hoher Qualität zurückgewonnen werden, um daraus wieder neue Dämmplatten zu produzieren. Auch für WDVS mit anderen Dämmstoffen erarbeitet der VDPM derzeit Szenarien zum fachgerechten Rückbau und Recycling mit einer möglichst hohen Verwertungsquote.   Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Verbands.
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Foto: manuta/Adobe Stock
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