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Die MALER DES JAHRES-Jury 2017: (v. l. n. r.) Olaf Deininger, Chefredakteur des »handwerk magazin«, Andrea Eigel, Geschäftsführerin der Kaleidoskop-Marketing GmbH, Markus Schlegel, Professor für Farb- und Architekturgestaltung, Margit Niedermaier, Vorsitzende des Bayerischen Landesverbands für Meister/Unternehmerfrauen im Handwerk, Claudius Wolfrum, Malermeister und Vertreter des deutschen Malerhandwerks in der UNIEP. Foto: Mappe

Maler im Netzwerk
Partner in einem Netzwerk zu sein, bedeutet heute für viele Unternehmen ein großes Plus – auch im Malerhandwerk. Im Mappe-Interview spricht Malermeister Thomas Gronen über seine Aktivität in zwei Netzwerken: im farbrat, einer Wertegemeinschaft zwischen Malern, sowie im NAH, dem Netzwerk Aachener Handwerker. [ttt-gallery-image]   Mappe: Herr Gronen, Sie sind Mitglied in gleich zwei Netzwerken. Was hat das eine, dass das andere nicht hat? Thomas Gronen: Für mich stellen jeweils das NAH und der farbrat zwei ganz unterschiedliche Netzwerk-Systeme dar. Da wäre zum einen die Interessensgemeinschaft von Handwerkern desselben Gewerks, wie sie der farbrat beschreibt. Dazu zählen zum Beispiel auch die Erfa-, die Erfahrungsaustausch-Gruppen – mit dem Benefit, dass sich im persönlichen Gespräch die Stärken und Schwächen des eigenen, aber auch des anderen Betriebs herausstellen und man voneinander lernen kann. Zum anderen gibt es das gewerkeübergreifende Netzwerk wie etwa das NAH. Hier besteht der Benefit vor allem darin, dass durch gegenseitige Empfehlung neue Kundenkreise erschlossen werden können. Ein weiterer Vorteil für den Kunden ergibt sich hier durch die kostenlose Dienstleistung, dass ein Gewerk durch Empfehlung in das andere greift – ohne dass sich der Auftraggeber mühsam eine passende Handwerkergruppe zusammensuchen muss. Mappe: Wie muss man sich die gewerkeübergreifende Zusammenarbeit vorstellen? T. Gronen: Bei NAH haben wir sowohl den organisatorischen als auch den finanziellen Aufwand bewusst schlank gehalten. Zuerst gab es unterschiedliche StIMMen zu diesem Thema. Die Einen wollten einen Koordinator, beispielsweise einen Architekten einstellen, bei dem alle Fäden zusammenlaufen: ganz nach dem Motto ›Alles aus einer Hand‹. Die Anderen jedoch – und dazu gehörte auch ich – stIMMten für eine so schmale Kostenstruktur wie möglich, bei der kein Personal eingestellt und aus der Gruppe heraus bezahlt werden muss. Deshalb läuft es bei uns so ab, dass derjenige Betrieb, der den Erstkontakt zu dem Kunden aufgenommen hat, auch die weiteren benötigten Gewerke mit dazu holt. Mappe: Sie haben sich sogar initiativ für die Gründung von NAH eingesetzt. Wie kam das Netzwerk ins Rollen? T. Gronen: In der Tat haben wir damals zunächst zu zweit zusammengesessen – der Dachdeckerbetrieb und mein Malerbetrieb. Dann, als noch ein drittes Gewerk dazu kam, haben wir gemeinsam unsere Kundenstrukturen analysiert. Im Ergebnis konnten wir sehen, wo es Sinn macht, weitere Gewerke für unsere Aufträge – die sich vor allem im Privatkundensektor bewegen – mit ins Netzwerk zu holen. Unsere Liste der dazu nötigen Gewerke haben wir dann nach und nach mit Handwerksbetrieben besetzt, die wir z. B. durch vorherige Zusammenarbeit bereits persönlich kannten. Wichtig war für uns, dass es namhafte Aachener Unternehmen sind, denen ihr Ruf bei den Kunden schon vorauseilt. [ttt-gallery-image]   Mappe: Haben Sie weitere Tipps in puncto Netzwerkgründung parat? T. Gronen: Neben einer sinnvoll an der Zielgruppe orientierten Auswahl namhafter Betriebe ist bedeutend, dass das Netzwerk nicht zu groß wird – ansonsten kann es nicht mehr mit dem schlanken (Kosten-)Aufwand betrieben werden, der mich bei NAH überzeugt. Denn wenn die Organisation eines Netzwerks zu teuer wird, kann das ganz schnell dessen Aus bedeuten. Außerdem muss auch die Chemie – beruflich wie persönlich – zwischen den Netzwerkpartnern stIMMen. Mappe: Das Tagesgeschäft Ihres Malerbetriebs und die Mitgliedschaft sowohl im farbrat als auch bei NAH – wie lässt sich das managen? T. Gronen: Wie unsere Bemühungen in NAH, den Arbeitsaufwand in der Netzwerkorganisation gering zu halten, hält sich auch der tägliche Zeitaufwand, im farbrat mitzuwirken, in Grenzen. Wichtig ist, dass man sich im Netzwerk auf seine Partner verlassen kann: auf deren Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Kommunikationsfähigkeit – auch den Kunden gegenüber. Wenn das nicht der Fall ist, muss man es offen ansprechen. Nur mit starken Partnern ist der Benefit am Ende garantiert. Einen ausführlichen Bericht zum Trend Netzwerk und weitere Beispiele, wie Malerbetriebe das für sie passende Netzwerk gefunden oder gegründet haben, lesen Sie in der Mappe 2/2017, S. 54-61.
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