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Allergie gegen Lacke

Herausforderungen und Lösung

Selbst bei sorgfältiger Auswahl und Nutzung verursachen Lacke und Lasuren oft allergische Reaktionen. Ursachen und Schutzmaßnahmen für Betroffene.

Die häufigsten Problemstoffe in wasserbasierten Farben, Lacken und Lasuren

Holzlasuren und andere Lacke können für Allergiker und sensibilisierte Menschen erhebliche Probleme verursachen. Die Symptome reichen von gereizten Schleimhäuten, juckender Nase und tränenden Augen bis hin zu Kopfschmerzen und Hautrötungen. Das macht die Verarbeitung dieser Materialien nicht nur unangenehm, sondern teilweise unmöglich, sobald die Gesundheit darunter leidet.

In der Ausgabe 4.2016 veröffentlichte Öko-Test die Ergebnisse eines Tests von 20 Holzlasuren für innen und außen. Die Produkte schnitten unterschiedlich ab – von „sehr gut“ bis „ungenügend“. Auffällig ist, dass nicht nur konventionelle Farben, sondern auch biologische Naturfarben Allergikern Probleme bereiten können. Die Reaktionen entstehen durch Inhaltsstoffe, die während der Nutzung von Lacken, Farben und Lasuren freigesetzt werden.

Was sind gefährdende Stoffe?

Die häufigsten Problemstoffe in wasserbasierten Farben, Lacken und Lasuren sind Konservierungsmittel wie Isothiazolinonverbindungen, zu denen Methylisothiazolinon und Chlormethylisothiazolinon zählen. In lösemittelbasierten Rezepturen ist das Lösungsmittel selbst oft problematisch. Antioxidantien wie Butanonoxim, das als potenziell krebserregend gilt, können ebenfalls allergische Reaktionen auslösen. Auch Naturfarben sind nicht unbedenklich. Baumharze, die Kolophonium und Abietinsäure enthalten, sowie Terpene wie 3-Caren können Allergien auslösen. Naturstoffe bergen somit potenziell mehr Risiken als synthetische Alternativen.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Verwendung von Kobaltsalzen/Kobaltsikkativen, die den Trocknungsprozess beschleunigen. Diese Substanzen können Allergiker belasten und werden beim Abschleifen als krebserregend eingestuft.

Fehlende Auszeichnungen an Gebinden

Öko-Test kritisiert die unzureichende oder fehlende Auszeichnung der Inhaltsstoffe auf den Gebinden sowie den Umgang mit Warnhinweisen. Teilweise überschreiten Inhaltsstoffe bestimmte Grenzwerte, was zu einer Kennzeichnungspflicht führt. Warnhinweise wie „Enthält Butanonoxim. Kann allergische Reaktionen hervorrufen“ sind unerlässlich, um das Risiko deutlich zu machen.

Was können Sie tun, um sich zu schützen?

Personen, die allergisch reagieren, sollten selbst weder innen noch außen streichen. Es gibt jedoch Farben, die weniger problematisch sind und von Öko-Test gut bewertet wurden. Handwerker sollten vor Arbeitsbeginn mit einem Probeanstrich überprüfen, ob sie die freigesetzten Stoffe vertragen.

Besonders im Innenbereich ist es wichtig, die Räumlichkeiten nach dem Streichen, Lackieren oder Lasieren gut zu lüften und für einige Tage zu meiden. Beim Abschleifen von Material sollte immer eine Staubmaske getragen werden, um gefährlichen Staub zu vermeiden.

Gutes Lüften und das Tragen von Schutzausrüstung sind grundlegende Maßnahmen, um die Belastung durch allergieauslösende Stoffe zu minimieren. Indem Sie auf hochwertige Produkte und die richtige Anwendung achten, können Sie die Risiken für Allergiker erheblich reduzieren.

Foto: manuta/Adobe Stock
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