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15. Mai 2024
Redaktion
Existenzgründung

„Auch in der Malerbranche gibt es einen Zeitenwandel“

Vom „Anzugträger“ zum Maler-Azubi und weiter in Rekordzeit zum Betriebsinhaber: Florian Ebert, 35, hat einen ungewöhnlichen beruflichen Werdegang eingeschlagen. Der Chef des 2021 gegründeten Cuxhavener Malerbetriebs FarbenMeer in Cuxhaven macht bis heute viele Dinge anders – von der Außendarstellung seines Unternehmens bis hin zur Führung seines Teams.
Florian
Foto: FarbenMeer, Cuxhaven
Zwischen Florian Eberts ersten Tag als Azubi im Maler- und Lackiererhandwerk und der Betriebsgründung lagen nur drei Jahre.

Sie haben erst vor gut vier Jahren Ihre Gesellenprüfung abgelegt und leiten heute als Gründer, Maler- und Lackierermeister sowie Beschichtungsinspektor einen achtköpfigen Betrieb. Klingt nach einer spannenden Geschichte.

Florian Ebert: (lacht) Für mich klingt sie folgerichtig. Vor gut 15 Jahren habe ich mein erstes Berufsleben als Groß- und Einzelhandelskaufmann in der Farben- und Lackbranche begonnen. Mit 29 Jahren, da war ich Niederlassungsleiter, hatte ich das Gefühl, die Obergrenze meiner kaufmännischen Karriere erreicht zu haben. Ich beschloss, eine Ausbildung zum Maler und Lackierer zu machen – zumal ich mich immer mehr für die handwerkliche Seite begeistert habe. Das war schon einigermaßen verrückt, weil ich bereits Familie und finanzielle Verpflichtungen hatte. Ganz klar habe ich als Ziel die Selbstständigkeit gesehen. Und dann ging es flott. Ich konnte die Azubi-Zeit auf eineinhalb Jahre verkürzen, einen Monat später die Meisterschule beginnen und im Oktober 2021 mein Gewerbe anmelden.

Wie hat Ihr Betrieb am Markt Fuß gefasst?

Florian Ebert: Im ersten Jahr war ich als Ein-Mann-Betrieb unterwegs und hatte noch die Sicherheit einer Anstellung als Maler in einer Behörde. In dieser Zeit habe ich erste Kundenkontakte geknüpft, von Weiterempfehlungen profitiert und von Anfang an genossen, dass ich mir meine Kundschaft aussuchen konnte. Im zweiten Jahr, als ich erste Mitarbeitende eingestellt habe, wurde sozusagen aus Spaß Ernst. Mir war klar, dass ich meine Außendarstellung jetzt professionalisieren und mein Unternehmen sichtbarer werden musste. Und da habe ich das Existenzgründer-Paket von Brillux gebucht.

Was beinhaltete dieses Existenzgründer-Paket?

Florian Ebert: Logo, Website, Fahrzeugbeschriftung, Geschäftspapier und Visitenkarten – also die gesamte werbliche Basisausstattung für einen wirkungsvollen Firmenauftritt. Ich hatte von der Gestaltung eines Erscheinungsbilds wenig Ahnung. Brillux hat für mich die gesamte Entwicklung übernommen und dabei so lange Geduld bewiesen, bis die Entwürfe zu 100 Prozent passten. Hinzu kommt, dass mich dieses Werbepaket unterm Strich nichts gekostet und mir sehr viel Unsicherheit genommen hat. Eine absolut angenehme Erfahrung, die ich jederzeit wieder machen wollen würde.

Ihr Firmenname FarbenMeer ist ungewöhnlich. Was steckt dahinter?

Florian Ebert: Ich glaube, dass es auch in der Malerbranche einen Zeitenwandel gibt. Bei der nachwachsenden jüngere Kundengeneration, die wir im Privatkundenbereich ansprechen wollen, positioniert man sich besser mit einem Namen, der einen gewissen Coolness-Faktor mitbringt. Außerdem waren mir ein regionaler Bezug zu unserer Küste und die Ablesbarkeit unseres Berufsbilds wichtig. Firmenname und Erscheinungsbild gehen für uns auf: Cuxhaven ist klein, man kennt uns inzwischen in der Stadt.

Die meisten Malerbetriebe haben Schwierigkeiten, Fachkräfte zu finden. Wie sind Sie in nur drei Jahren auf ein achtköpfiges Team angewachsen?

Florian Ebert: Ich hatte von Anfang an die Idee, ein komplett anderes Arbeitsmodell in meinem Betrieb zu verwirklichen. Meine Überzeugung ist: Je freier ein Mitarbeitender sich fühlt, umso mehr engagiert er sich für sein Team. Bei mir kann jeder Mitarbeitende selbst entscheiden, wie lange und wie viel er oder sie arbeiten und verdienen möchte. Die Basis ist Vertrauen – und: es funktioniert, wirtschaftlich und menschlich. Das hat sich offensichtlich unter den Fachkräften in unserer Gegend herumgesprochen.

Was ist ihre Bilanz nach den ersten Jahren Ihrer Selbstständigkeit?

Florian Ebert: Der Start war von Höhen, aber auch von Tiefen geprägt. Doch für mich ist es definitiv der richtige Weg gewesen. Es braucht Mut, die Leidenschaft und das Herz für den Beruf und dazu noch einen starken Motivator. Für mich war das der Drang nach Gestaltungsfreiheit in meinem beruflichen Leben – und diesen kann ich heute absolut ausleben.

Foto: manuta/Adobe Stock
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