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11. September 2020
Redaktion
Berufsorientierung live

Der beste Weg: vom Schüler zum Azubi

Wie können Betriebe, die Azubis suchen, mit der jungen Zielgruppe in Kontakt kommen – und dabei auch gleich Begeisterung für den Beruf wecken? Am besten, indem man direkt gemeinsam in einem Klassenzimmer zur Tat schreitet!
Foto: Brillux
Berufsorientierung live: Im Rahmen des Projekts können sich die Schülerinnen und Schüler direkt im Klassenzimmer ausprobieren. Die Motive erarbeiten die Schülerteams gemeinsam mit dem Malerbetrieb.

So mancher Klassenraum, Schulflur oder Pausenbereich in Bildungseinrichtungen hätte eine neue, erfrischende Wandgestaltung verdient. Junge Leute, für die der Schulabschluss in greifbarer Nähe ist, würden gern praktische Einblicke in Berufe bekommen. So mancher Handwerksbetrieb würde mit Freude mehr von der Vielfalt seiner Tätigkeiten zeigen und damit Interesse bei zukünftigen Auszubildenden wecken. Warum also nicht alle Bedürfnisse zusammenbringen und daraus eine Aktion machen, von der alle profitieren?

Einfach mal ausprobieren

Genau dieser Gedanke ist Kern des Projekts »Betrieb trifft Schule«. Es startete im vergangenen Jahr unter dem Dach der Nachwuchsinitiative »Deine Zukunft ist bunt« von Brillux, die seit 2015 jungen Menschen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten im Maler- und Stuckateurhandwerk zeigt. Bundesweit meldeten sich zahlreiche Handwerksbetriebe für das Projekt an. Brillux stellte dann den Kontakt zu einer geeigneten Schule in der Umgebung her. Einer der Teilnehmer war Klaus Jürgens vom Malerbetrieb Hubert Jürgens GmbH & Co. KG aus Hamburg, der gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Fritz-Schumacher-Schule einen Klassenraum gestaltete. Die Jugendlichen hatten dabei die Möglichkeit, einen der kreativsten und buntesten Berufe in der Praxis kennenzulernen. Jürgens blickt positiv auf die Erfahrung zurück: »Das Projekt ist wirklich gelungen und eine super Idee von Brillux. Das Zusammenspiel und die Koordination mit der Schule haben gut funktioniert. Nach der Umsetzung haben sich drei junge Menschen bei uns beworben – und nun haben wir tatsächlich einen neuen Azubi. Die zwei anderen Schülerinnen beginnen die Ausbildung bei einem weiteren Malerbetrieb. Ein solches Projekt würde ich gerne noch einmal machen.«

Praktische Berufsorientierung

Wie läuft »Betrieb trifft Schule« konkret ab? Der Handwerksbetrieb gibt an dem Aktionstag einen Überblick über das Tätigkeitsspektrum des Berufs sowie über die wichtigsten Materialien und Werkzeuge für den praktischen Einsatz – dabei steht er den Jugendlichen Rede und Antwort. Dann geht es mit dem Schülerteam an die Gestaltung. Gemeinsam arbeiten Handwerksprofis und Jugendliche das Wanddesign für den ausgesuchten Schulraum aus und setzen die Idee zusammen um.

Die Schule kostet diese Aktion übrigens nichts: Beschichtungsmaterialien werden vom Initiator Brillux gesponsert. Die Handwerksbetriebe wiederum unterstützen die Aktion durch ihre Arbeitskraft und Zeit. Und was bleibt? »Das Projekt bedeutet praktische Berufsorientierung für junge Leute in ihrem letzten Schuljahr, ein atmosphärisches Plus fürs Schulgebäude und die Chance auf einen weiteren Gewinn: Denn die Schülerteams können die Projektschritte dokumentieren und bei uns einreichen. Die beste Dokumentation gewinnt einen Tag mit Rapper Samy Deluxe, dem prominenten Unterstützer unserer Initiative, und seinem Verein DeluxeKidz«, sagt Marius Marburger, bei Brillux verantwortlich für »Deine Zukunft ist bunt«. An diesem Tag können die Jugendlichen an HipHop-Kursen teilnehmen und erste Erfahrungen zum Beispiel im Rap, Breakdance, Graffiti oder Beatboxen machen.

 

Wegen Corona: Verlängerung des Projektzeitraums

28 Projekte wurden seit Beginn bundesweit bereits umgesetzt. Neun Schülerinnen und Schüler haben im Anschluss ein Praktikum ergattert und vier sogar einen Ausbildungsplatz. Dann kam die Corona-Pandemie – und viele bereits terminierte Aktionstage konnten nicht mehr stattfinden. Anlass für Brillux, den Projektzeitraum bis Ende November zu verlängern und allen Teilnehmenden die Möglichkeit zu bieten, die Planung nach den Sommerferien wieder aufzunehmen.

Foto: manuta/Adobe Stock
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