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11. Juli 2022
Redaktion
Wettbewerb

Ein Schultag im Zeichen der Kreativität

Die Carl-Friedrich-Gauß-Schule aus Niedersachsen setzte sich beim Brillux Bundeswettbewerb „Betrieb trifft Schule“ durch. Beim Aktionstag konnten die Schüler*innen unter anderem Graffiti- und Hip-Hop-Workshops besuchen.
Gruppenfoto
Foto: Brillux
Ende eines außergewöhnlichen Schultags: Statt Mathe und Deutsch-Hausaufgaben gab es zum Abschluss ein Gruppenfoto am Showtruck von „Deine Zukunft ist bunt“.

Die Carl-Friedrich-Gauß-Schule aus dem niedersächsischen Groß Schneen hatte Anfang Juni Grund zu feiern: Sie gewann „Betrieb trifft Schule“. Mit dem Bundeswettbewerb brachte Brillux Betriebe und Schulen zusammen und führte gemeinsam mit ihnen Projekttage durch: Die Schüler*innen gestalteten zusammen mit Maler*innen jeweils eine Wandfläche in ihrer Schule und konnten auf dem Weg den äußerst kreativen und vielfältigen Berufszweig kennenlernen. Zum Abschluss des Wettbewerbs wurde die Gewinnerschule mit einem Aktionstag geehrt. Auf dem Gelände der Oberschule mit Gymnasialzweig kamen die rund 600 Schüler*innen abermals mit den kreativen Facetten des Handwerks in Berührung. Im Showtruck der Brillux Nachwuchsinitiative „Deine Zukunft ist bunt“ konnten sie unter anderem virtuelle Wände bemalen.

Hundert Schüler*innen nahmen am Aktionstag an Workshops wie Beatboxing, Breakdance, Graffiti und Vocal Coaching teil, durchgeführt von zehn Coaches des Hamburger Projekts „Salut Deluxe e. V.“. Auch Rapper und Gründer des Vereins Samy Deluxe reiste aus der Hansestadt in den Landkreis Göttingen, um die Workshops zu begleiten und Autogramme zu geben.

 

Kreativität wurde erweckt

Der Schultag im Zeichen der Kreativität sorgte für Begeisterung. „Ich habe mich schon immer mit Graffiti beschäftigt“, erzählte die 16-jährige Kirile Popp. „So ein Tag weckt bei mir die Lust, demnächst wieder eigene Designs zu entwickeln.“ Mitschüler Andre Richter, 17, ergänzte: „Ich werde mir nun eigene Spraydosen kaufen.“ Unter Anleitung des Künstlers Tim Siemokat besprühten die beiden mit ihrer Gruppe eine rund zwei mal zehn Meter große Wand mit dem Schriftzug „Deluxe“.

Auch Schulleiter Jens Haepe genoss die „positive Stimmung“ am Aktionstag. „In den vergangenen zwei Jahren mussten wir viele veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen lassen“, erinnerte er sich. „Einen Tag wie diesen haben sich die Schülerinnen und Schüler einfach nur verdient.“ Die Aktion brachte den Jugendlichen viel Spaß – und diente gleichzeitig auch der Berufsorientierung. „Die Bedeutung von handwerklichen Berufen wird heutzutage leider oft verkannt“, erklärte der Schulleiter. „Wir legen großen Wert darauf, dass sich unsere Schülerinnen und Schüler in diesem Bereich weiterbilden.“

Malerberuf hautnah

Die Maler Günther GmbH hatte ebenfalls einen Stand auf dem Pausenhof aufgebaut. Dort zeigte das Team um Maler- und Lackierermeister Bastian Ederleh, wie eine Farbspritzpistole funktioniert. Mit dem Airless-Verfahren konnten die Schüler*innen Bilder gestalten und als Andenken mit nach Hause nehmen.

Die Maler Günther GmbH war maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Schule beim Wettbewerb durchgesetzt hat. Als Schulsozialpädagogin Christine Klein im Jahr 2020 die Bewerbung für die Schule in Groß Schneen auf den Weg brachte, suchte sie einen Partner – und fand ihn im benachbarten Rosdorf. Ein Geselle und zwei Auszubildende starteten ein Projekt mit einer Gruppe aus der achten Klasse: Das kreative Team gestaltete eine ehemalige Bücherei in einen Multifunktionsraum um und schaffte es so ins Finale.

Quelle: Brillux / Delia Roscher

Ein Team für Wertschätzung
In der Mai-Ausgabe der Mappe berichteten wir über darüber, wie Handwerksbetriebe erfolgreicher mit Wertschätzung geführt werden können. Wir stellen im Beitrag André Plagemann vor. Der Unternehmer aus dem Handwerk kämpft für mehr Anerkennung und Wertschätzung - dem Handwerk, den Betrieben aber auch den einzelnen Mitarbeitern gegenüber.  [tttgallery id="1467"] Andreas Fleißig, Monteur für Sanitär und Heizungstechnik ist unglücklich dort, wo er gerade arbeitet – ihm fehlt vor allem die Wertschätzung. Der frustrierte Monteur ist fiktiv, eine Zeichentrickfigur in einem YouTube-Erklärvideo. »Er träumt von einem Unternehmen, wo es ihm Spaß macht zu arbeiten«, so die Erläuterung. Den Film hat SHK-Meister André Plagemann produzieren lassen, dazu die Website für Wertschätzung im Handwerk www.wertschaetzungimhandwerk.de. Der Zeichentrickfilm zeigt die wertschätzende Unternehmenskultur von Team Plagemann – als Anreiz für neue Mitarbeiter, aber auch für Kunden. Team Plagemann für mehr Wertschätzung im Handwerk [youtube https://www.youtube.com/watch?v=MyvT5PLRFbw] Wertschätzung der Mitarbeiter André Plagemann hat sein Unternehmen Ende 2015 gegründet. Sein Motto: »Wir kämpfen für den Glanz des Handwerks und die Mitarbeiter, die Ihr Handwerk lieben.« Seinen Mitarbeitern bietet der 32-Jährige unter anderem modernes Werkzeug, Mitarbeiter-Tablets, stetige Weiterbildung und er gewährt Einblick in die Kalkulation. Geplant ist sogar eine Gewinnbeteiligung, sobald der junge Betrieb den dafür nötigen Gewinn macht –in zwei bis drei Jahren. »Zuvor müssen die notwendigen innerbetrieblichen Prozesse eingeführt werden, wie Mitarbeiterzielgespräche etc., damit meine Mitarbeiter noch mehr Einblick unternehmerische Anforderungen und Entscheidungen bekommen. Mir ist wichtig, dass sie dann die individuelle Gewinnbeteiligung verstehen und als gerecht akzeptieren«, erläutert André Plagemann. Zur Zeit beschäftigt er einen Meister, zwei Gesellen, einen Azubi und zwei Büromitarbeiter.   »Wertschätzung bedeutet für mich, dass der Mensch wichtig ist« SHK-Meister André Plagemann. »Wertschätzung bedeutet für mich, dass der Mensch wichtig ist«, erläutert der Geschäftsführer. Auslöser für die Idee einer wertschätzende Unternehmenskultur waren negative Erfahrungen, die André Plagemann als Angestellter gemacht hat. »Ich wusste genau, was ich nicht wollte und wie es anders sein kann. Das wollte ich in einem Video visualisieren. Als Unternehmer war ihm klar, dass er seinen Mitarbeitern dankbar ist. »Ich bin doch auf jede Mitarbeiterin, jeden Mitarbeiter angewiesen, sie sind am unternehmerischen Erfolg genauso beteiligt wie ich.« Seine Dankbarkeit spricht er nicht nur aus, er hat sie auch schon auf Karten geschrieben, mit passenden Texten für jeden Mitarbeiter. »Ich möchte eine gute Firma führen, die Mitarbeiter sollen Spaß haben und die Kunden die beste Dienstleistung bekommen. Das geht nur, wenn ich allen Beteiligten mit Wertschätzung begegne«, so Plagemann. Im Gegen-zug erwartet er auch von seinen Kunden Wertschätzung, etwa indem sie Angebote bezahlen. Seit Januar 2018 ist das Erklärvideo von André Plagemann auf YouTube online und auch die Webseite www.wertschaetzungimhandwerk.de. Seitdem hat der SHK-Meister zwei neue Mitarbeiter eingestellt. »Ich habe kein Problem Azubis zu finden. Wir tun aber auch viel dafür, gehen in Schulen.« Er ist stolz auf sein Team und es freut ihn, wenn allen die Arbeit Spaß macht. In dem wertschätzenden Betriebsklima fällt es leichter Konflikte anzusprechen und zur Zufriedenheit aller zu lösen oder auch mal »Entschuldigung« zu sagen, berichtet der Geschäftsführer. Gute Grundlagen einer wertschätzenden Unternehmenskultur und für eine humanere Gesellschaft. André Plagemann im Internet: www.wertschaetzungimhandwerk.de  Bilder und Video: Team Plagemann GmbH Wertschätzung für das Handwerk, in den Betrieben und den einzelnen Mitarbeitern gegenüber – alles zum Thema in Mappe 05/2019
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Foto: manuta/Adobe Stock
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