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12. Januar 2023
Redaktion
Forschung

Holzschutztagung 2022

Neben aktuellen Forschungsergebnissen und neuen gesetzlichen Regelungen bei der Verwendung von Biozidprodukten waren die Herausforderungen und Chancen des Europäischen Green Deal zentrales Thema der Holzschutztagung 2022 der Deutschen Bauchemie in Kassel. Ina Hundhausen, die neue Hauptgeschäftsführerin der Deutschen Bauchemie, stellte die neue Kommunikationskampagne vor, die den Weg des Verbandes zur EU-Klimaneutralität verdeutlichen soll.
Referen*innen
Foto: Deutsche Bauchemie
Referen*innen und Gastgeber*innen der Holzschutztagung 2022 (v. l.): Ina Hundhausen, Dr. Peter Reißer, Dr. Wolfram Scheiding, DI Claudia Koch, Dr. Michael Roitzsch, Martin Glöckner und Dr. Peter Jüngel.

Ziel der Kampagne sei, die Aufmerksamkeit auf bauchemische Produkte zu lenken und damit deren Beitrag zur Nachhaltigkeit aufzuzeigen, so Hundhausen. Als Kernelemente setzt die Kampagne dabei auf „Erfolgsgeschichten“ einzelner Produktgruppen mit so zielführenden Titeln wie „Zeitgemäße Holzschutzmittel entlasten die Ressource Wald“. Martin Glöckner, Geschäftsführer Regulatory Affairs bei der Deutschen Bauchemie, machte die Herausforderungen deutlich, die auf die Mitgliedsunternehmen mit den politisch hochambitionierten Zielsetzungen des Green Deals der Europäischen Kommission zukommen. Vorgesehen seien unter anderem eine Reihe neue bzw. aktualisierte gesetzlicher Regelungen wie etwa der Fortentwicklung des Chemikalienrechts, die mit erheblichen Verschärfungen für Chemikalien im Zuge der Überarbeitung der REACH- und CLP-Verordnung einhergeht.

Einen besonderen Stellenwert für den Verband und seine Mitglieder habe die Novellierung der Bauproduktenverordnung, betonte Glöckner. Sein Fazit: Der Europäische Green Deal wartet mit erheblich mehr Herausforderungen auf, die vor allem aus den zu erwartenden Verschärfungen im Chemikalienrecht sowie den neuen Anforderungen im Produktrecht resultieren.

Die Themen im Einzelnen

Zum Thema „Dauerhaftigkeitsprüfung und -klassifizierung von Holzprodukten“ stellte Dr. Wolfram Scheiding vom Institut für Holztechnologie Dresden (IHD) die neuesten Erkenntnisse aus dem Projekt „Duratest“ vor. Das Projekt verfolgt das Ziel, Verfahren für die Bestimmung und Klassifizierung der Dauerhaftigkeit von Holz und vor allem Holzprodukten gegen einen Befall durch biologische, holzzerstörende Organismen zu entwickeln. Mit der praxisbezogenen Klassifizierung von Holzbauteilen für den Außenbereich beschäftigte sich Claudia Koch von der Holzforschung Austria in Wien. Sie ging u. a. auf den im Rahmen des Forschungsprojektes „EURODECK“ entstandenen „Anwendungsleitfaden für Holzbeläge im Außenbereich“ ein, der Anforderungen für unterschiedlichste Anwendungsfälle definiert und aus Sicht von Anwender*innen – Bauleute, Planer*innen und Ausführende – das Vertrauen in das Produkt und die Marktposition von Massivholzterrassen stärken will.

Mit aktuellen Fragen des Biozidrechts beschäftigte sich Dr. Michael Roitzsch von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund. Er stellte die „Geänderten gesetzlichen Regelungen für die Verwendung von Biozid-Produkten“ vor, zu der auch die mit der Zulassung festgelegten Verwendungsbedingungen sowie Verwenderkategorien gehören. Sie legen u. a. fest, welche Personengruppen berechtigt sind, bestimmte Biozidprodukte einzusetzen und welche Anforderungen an ihre Verwendung geknüpft seien. Seine Ausführungen beschloss Dr. Roitzsch mit einem Blick auf die derzeitig in Erarbeitung befindlichen drei neuen Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS).

Foto: manuta/Adobe Stock
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