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27. Juli 2024
Redaktion
Widerstandsfähig trotz steigender Baukosten

Maler- und Lackiererhandwerk trotzt Herausforderungen

Das Maler- und Lackiererhandwerk in Deutschland steht aufgrund der aktuellen Herausforderungen im Baugewerbe, wie gestiegene Baukosten, Lieferkettenprobleme, Fachkräftemangel und unsichere wirtschaftliche Rahmenbedingungen, vor erheblichen Belastungen. Trotz dieser widrigen Umstände zeigen sich die Umsätze der Maler- und Lackierbetriebe bisher stabiler als im restlichen Baugewerbe. Die jährliche Konjunkturbefragung des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa, bestätigt dies.
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Foto: BV Farbe
Mathias Bucksteeg, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz

Umsatzentwicklung im Maler- und Lackiererhandwerk

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Betriebe, die eine negative Umsatzentwicklung erwarten, lediglich um fünf Prozentpunkte erhöht. Über ein Drittel der fast 1.000 befragten Betriebe rechnet hingegen mit ähnlichen Umsätzen wie im Jahr 2023. Der durchschnittliche Auftragsvorlauf ist nur leicht von 11,7 auf 11,4 Wochen gesunken, wobei besonders kleine und mittlere Unternehmen aufgrund ihres Fokus auf Sanierungsaufträge und private Auftraggeber stabil bleiben.

Leistungsportfolio

Das Maler- und Lackiererhandwerk bleibt im Bereich seines Leistungsportfolios robust. Die meisten Umsätze erzielen die Betriebe im Innenbereich, wo fast 60 Prozent auf Arbeiten wie Dekotechniken, Tapezieren, Putzen und Stuck sowie Bodenbeläge entfallen. Dienstleistungen im Außenbereich, wie Fassadenbeschichtungen, machen über ein Viertel des Umsatzes aus. Trotz Diskussionen um Investitionen in neue Gebäudetechniken bleibt der Anteil der Umsätze durch Wärmedämmung mit 6,4 Prozent nahezu unverändert.

Zukunft des Maler- und Lackiererhandwerks

Das breite Leistungsspektrum des Maler- und Lackiererhandwerks, das von Bodenbeschichtungen bis hin zur Kirchenmalerei reicht, ermöglicht es den Betrieben, von der aktuellen Situation noch zu profitieren. Allerdings könnten eine anhaltende Baukrise und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten langfristig auch diese Branche treffen, besonders Betriebe, die stärker im Neubau tätig sind.

Anpassungen bei Großbetrieben

Großbetriebe mit mehr als 20 Beschäftigten haben ihren Umsatzanteil im Neubaubereich in diesem Jahr auf etwa ein Viertel reduziert, während dieser im Vorjahr noch bei fast 30 Prozent lag. Diese Verlagerung hin zu Sanierungstätigkeiten spiegelt sich auch im Auftragsvorlauf wider, wo der Anteil kurzfristiger Aufträge von drei Prozent auf neun Prozent gestiegen ist. Die zunehmende Unsicherheit führt zu einer Zurückhaltung bei Neueinstellungen, was sich in einem Rückgang der Großbetriebe, die offene Stellen besetzen möchten, um 13 Prozentpunkte auf 65 Prozent zeigt.

Ausblick für das Maler- und Lackiererhandwerk

Seit 2020 befragt forsa im Auftrag des Bundesverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz und der Fachberatungs- und Informationsstelle (FIS) organisierte Maler- und Lackierbetriebe in Deutschland zu ihrer wirtschaftlichen Lage und den aktuellen Branchentrends. Der vollständige Konjunkturbericht kann auf farbe.de unter den Branchendaten eingesehen werden.

Foto: manuta/Adobe Stock
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