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2. Mai 2023
Redaktion
Umwelt

Segen und Fluch zugleich

Kunststoffe sind nicht mehr wegzudenken, sie machen unser Leben in vielerlei Hinsicht einfacher, doch leider bleiben sie auch länger in der Umwelt, als es gut ist. Mikroplastikpartikel werden auch Farben und Lacken zugesetzt, sekundäres Mikroplastik entsteht bei der Abwitterung von Beschichtungen. Es ist mittlerweile überall zu finden.
Plastik-Fisch
Foto: GulyaevStudio/Adobe Stock
Wollen wir nicht hoffen, dass es soweit kommt. Schon heute schwimmen geschätzt bis zu 150 Millionen Tonnen Plasik in unseren Ozeanen herum.

Wenn wir Barfuß am Strand spazieren, den warmen Sand unter den Füßen spüren, dann ist uns meist nicht bewusst, dass längst nicht alles Sand ist, was wir dafür halten. Meeresökologinnen und -ökologen haben an den Stränden Südenglands bereits vor neun Jahren festgestellt, dass jedes zehnte Sandkorn ein Mikroplastikteilchen ist. Auffälliger sind die gigantischen Inseln aus Plastikmüll, der mittlerweile in allen Ozeanen zu finden ist, ein Konglomerat aus Plastiktüten, Fischernetze, Plastikflaschen, Badelatschen, Kinderspielzeug und vieles mehr.

Mikroplastik ist überall in unserer Umwelt

„Pro Minute landen fast zwei Lkw-Ladungen Plastikmüll in Seen, Flüssen und Ozeanen“, weiß der WWF. Bei dieser Art von Plastik spricht man von „Makroplastik“, das sind grundsätzlich alle Teile, die größer als 5 mm sind. Makroplastik zerfällt in winzige Teilchen, Mikroplastik. Die sind kleiner als 5 mm. Mikroplastik ist mittlerweile überall, im Boden, im Wasser und in der Luft. Die winzigen Teilchen gelangen über die Atmung und die Nahrungskette auch in den menschlichen Organismus, mit negativen gesundheitlichen Folgen.

Mikroplastik findet sich auch in Farben und Lacken in Form von Polymeren, als Bindemittel, Verdickungsmittel oder um die Widerstandsfähigkeit zu erhöhen. Bei der Anwendung oder zum Beispiel beim Auswaschen der Pinsel und Rollen können diese Partikel in die Umwelt gelangen, ebenso durch Abrieb und Verwitterung von Beschichtungen.

Mikroplastik
Foto: Pcess609/Adobe Stock
Gibt es bald mehr Plastik als Sand an unseren Stränden? Fakt ist, die Menge an Mikroplastikpartikeln nimmt enorm zu.

Ein kompletter Verzicht ist nicht möglich

Laut der Agenda der EU-Kunststoffstrategie soll die Freisetzung von 500.000 Tonnen Mikroplastik über einen Zeitraum von 20 Jahren vermieden werden. Davon sind auch die Farben- und Lackindustrie und die Anwender der Produkte betroffen. „Ein Verzicht auf Polymere in Farben, Lacken und Druckfarben ist nicht möglich, denn dadurch verlören sie ihre grundlegende Eigenschaft der Filmbildung“, sagt der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL).

Unsere Autorin Bärbel Daiber ist dem Mikroplastik auf die Spur gegangen. Lesen Sie, was Sie als Profilmaler*in tun können, damit keine Kunststoffe in unsere Umwelt gelangen. In unserem Shop können Sie sich ein Probeheft der Mappe 05/23 bestellen.

Foto: manuta/Adobe Stock
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