Zum Malerhandwerk kam Giedemann nach seinem Abschluss an der Hauptschule. Er jobbte beim Malerbetrieb um die Ecke, hatte Spaß und begann eine Lehre zum Maler und Lackierer. „Ich sehe am Ende des Tages das Ergebnis und das macht mich stolz“, sagt Giedemann. Langfristig genügte ihm das aber nicht. Da war zum einen der geringe Verdienst, zum anderen eine Sportverletzung, die ihm das Arbeiten auf der Baustelle erschwerte und auf Dauer gesundheitlich folgenreich gewesen wäre. „Ich wollte in der Branche bleiben und habe mich informiert, was für Möglichkeiten der Weiterbildung ich habe“, so Giedemann. In der Lack- und Farbtechnik fand er den richtigen Weg für sich. „Ich kann inhaltlich mehr in die Tiefe gehen. Als Geselle auf der Baustelle arbeite ich mit diversen Produkten, weiß aber nicht viel darüber“, sagt er.
750 Euro pro Semester + Material: Da hilft ein Stipendium
Neben betrieblicher Kommunikation, Mathematik und Englisch liegt ein Schwerpunkt seiner Ausbildung auf Gestaltungslehre, Entwurf und Schrift sowie der Arbeit am Computer. Giedemann schreibt gute Noten, sein Lehrer kam auf ihn zu und fragte, ob er sich nicht für das Stipendium der Sto-Stiftung bewerben wolle.
Neben der Vollzeit-Ausbildung arbeitet Giedemann immer noch an Wochenenden und in den Ferien in seinem alten Betrieb in Lahr. „Die Ausbildung kostet 750 Euro im Semester plus Fachbücher und Materialien für die Werkstätten. Dafür kann ich das Geld sehr gut gebrauchen“, sagt der angehende Techniker.