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Grafik: BauInfoConsult

Trotzdem dreht sich nicht alles um Corona – auch weitere Themen treiben die Branche um, vor allem der Vor-Corona-Dauerbrenner Fachkräftemangel. Das ist ein Ergebnis der diesjährigen Bauumfrage von BauInfoConsult, die der Marktdatenspezialist für die Bau- und Installationsbranche mitten im Lockdown im April und Mai 2020 durchgeführt hat. Insgesamt wurden 600 Architekten, Bauunternehmer, Maler, Trockenbauer und SHK-Installateure in Telefoninterviews um eine Einschätzung gebeten, welche drei Entwicklungen aus ihrer Sicht 2020 und 2021 das Baugeschehen am meisten prägen werden.Wie es in einer Pressemitteilung heißt, war für zwei Drittel der Befragten die wichtigste Entwicklung gesetzt: Corona. Kein anderes Thema hat so umfassende Auswirkungen auf die Lebenswirklichkeit der Baubranche: Das beginnt mit den neuen Abstands- und Hygienevorschriften auf der Baustelle. Auch der Umgang mit Mitarbeitern oder Subunternehmern in Quarantäne halten die Betriebe auf Trab. Nicht zu unterschätzen ist auch der bürokratische Aufwand für Betriebe, die Maßnahmen wie Soforthilfen, KfW-Sonderkredite oder Kurzarbeit in Anspruch nehmen müssen. Und die als Folge beschlossenen neuen Mehrwertsteuersätze werden gerade viele kleinere Betriebe zusätzlich fordern.40 Prozent der Befragten halten den Fachkräftemangel für ein bestimmendes Thema der nächsten Jahre. Da nach Angaben von BauInfoConsult zuletzt die Arbeitskräftenachfrage am Bau zum ersten Mal seit 2009 ernsthaft zurückging, sei das in der aktuellen Situation ein gutes Signal: Denn wem Fachkräfte fehlen, hat auch noch genug Aufträge, um sie einzusetzen. Auch der von immerhin jedem sechsten erwartete Baupreisanstieg würde im Fall einer deutlichen konjunkturellen Abkühlung wohl kaum hoch ausfallen.
Langjährige Bautrends plötzlich marginalisiert
Sonst so bestimmende Themen wie Barrierefreiheit, Smart Home oder Modernisierung zählen nur noch bei wenigen Befragten zu den Top-Trends des Jahres. Energieeffizienz, die ehemalige Nummer eins der Bautrendumfragen, ist zumindest noch nicht ganz abgeschlagen: Themen mit energetischem Bezug tauchen immer wieder in den Antworten auf, vor allem nachhaltiges Bauen und Energieeinsparung (je 10 bzw. 9 Prozent).Gerade der energetische Sanierungssektor ist mit großen Hoffnungen ins Jahr 2020 gestartet. Doch durch Corona könnte der Greta-Effekt schon wieder verpufft sein. Kein Wunder also, dass Vertreter der immobilien- und Bauwirtschaft derzeit fordern, die Förderung der energetischen Sanierung stärker in den Fokus zu nehmen: Um die Klimaschutzziele nicht aus den Augen zu verlieren, aber natürlich auch um mögliche Einbußen im Neubausektor auf die Baubranche über den Sanierungsmarkt abzufedern.Diese Informationen sind Teil der Ergebnisse der BauInfoConsult-Studie „Jahresanalyse Deutschland 2020/2021: Bauwirtschaft – Marketing & Trends“. Die vollständige Studie erscheint im August 2020.
 

Foto: manuta/Adobe Stock
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