Von der Baustelle in den Hörsaal und wieder zurück
Pionierarbeit vor 10 Jahren
Von der Baustelle zum Hörsaal und wieder zurück, so oder so ähnlich können junge Menschen seither ihren beruflichen Karrierestart erleben. Und dabei vor allem eines feststellen: Wie gut Theorie und Praxis voneinander profitieren und wie wertvoll und zielführend sich die Erfahrungen im jeweiligen Bereich miteinander verknüpfen lassen.
„Das duale Studium ist ein Gewinn sowohl für Jugendliche auf der Suche nach dem richtigen Beruf als auch für das Handwerk“, erklärt Felix Diemerling, Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main. „Es bietet für beide Seiten vielfältige Möglichkeiten und hervorragende Zukunftschancen.“
So stellt das duale Studium eine fundierte und praxisorientierte Ingenieursausbildung dar, die Absolventinnen und Absolventen zu vielgefragten Personen in der Bauwirtschaft macht. „Das zukünftige Tätigkeitsfeld reicht von Planungsleistungen über Bauleitungstätigkeiten bis hin zu Führungspositionen in großen Handwerksbetrieben“, erläutert Prof. Dipl.-Ing. Gunnar Santowski, Studiengangsleiter Bauingenieurwesen dual (B.Eng.). „Den jungen Bauingenieurinnen und -ingenieuren stehen nach Abschluss des dualen Studiums alle Türen offen.“
Brückenschlag zwischen Baustelle und Hörsaal
Auf der anderen Seite ist für Ausbildungsbetriebe das Angebot eines dualen Studiums eine gute Chance, motivierte junge Menschen für ihr Unternehmen zu begeistern, die dort ihr Handwerk im wahrsten Sinne von der Pike auf lernen und zugleich ein Bauingenieurswissen auf Hochschulniveau aufbauen. „Von den in Theorie und Praxis gleichermaßen ausgebildeten Fachkräften können Arbeitsprozesse und die damit verbundene Arbeitsrealität ganz anders eingeschätzt und bewerkstelligt werden,“ so Joachim Letschert, Geschäftsführer der Maler- und Lackiererinnung Rhein-Main.
In den vergangenen 10 Jahren haben sich 25 junge Menschen aus dem Innungsgebiet und darüber hinaus für den Beginn eines dualen Studiums entschieden; mehrere große Betriebe aus dem Rhein-Main-Gebiet bieten die Möglichkeit an. Voraussetzung für den dualen Ausbildungsweg ist das Abitur oder das Fachabitur. Zu Beginn geht es ganze acht Monate lang nur um Berufspraxis, ehe danach parallel die Theorie an der Frankfurt University of Applied Sciences startet. Nach etwa zweieinhalb Jahren steht dann die Gesellenprüfung an. Es folgen nochmal fünf Studiensemester, die mit dem „Bachelor of Engineering” abgeschlossen werden.