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Nach 8 Jahren hat die Witterung der Kirche erneut zugesetzt. Foto: Mappe

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Ein wenig bayerische Geschichte
Der Königssee gilt als einer der saubersten Seen Deutschlands und liegt als langgestrickter Gebirgssee mitten im Berchtesgadener Land. Die kleine Siedlung auf der Halbinsel, die nur mit dem Schiff erreichbar ist, ist ein Ortsteil der Gemeinde Schönau am Königssee. Die einzigen Gebäude, zu denen im Sommer tausende Touristen pilgern, sind die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä, das Wahrzeichen des Königssees, sowie das ehemalige Jagdschlößchen, das heute als Gasthaus dient. Vorgängerbau der Kirche war laut einer Urkunde eine „bescheidene Kapelle“, die bereits 1134 als Basilica Chunigesee eingeweiht wurde. Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kapelle abgerissen und in ihrer heute bekannten Form als Kuppelbau neu errichtet. Später folgten weitere bauliche Veränderungen, die Fürstpropst Cajetan Anton Notthafft von Weißenstein vornehmen ließ. Die Stuckaturen im Inneren der prachtvollen kleinen Kirche stammen von dem Salzburger Meister Joseph Schmid. Nachdem Berchtesgaden 1810 ein Teil Bayerns wurde, erkannten auch die bayerischen Könige die Idylle der Halbinsel und St. Bartholomä wurde einer der beliebtesten Wallfahrtsorte unter Adeligen. Später ließ der bayerische König Ludwig II. die baufällige Kapelle erneut restaurieren. Geweiht wurde die Kapelle schließlich am 25. Juli 1868. Seit der Romantik ließen sich zahlreiche Maler von der Pracht der Seenlandschaft inspirieren. Eine Bucht an der Nordostseite des Königssees, von der aus die Maler von gestern und heute den Ausblick in ihren Bilder festhielten, wurde deshalb “Malerwinkel„ getauft. Früher wurde der See von der einheimischen Bevölkerung wegen der Statue des Heiligen Bartholomäus auf der Insel Christlieger auch Bartholomä-See genannt. Der Namensgeber galt als Schutzherr der Almbauern und Sennerinnen.
Restaurierungsarbeiten im 21. Jahrhundert
Die Kapelle, wie sie heute weltbekannt ist, stammt in einigen Teilen noch aus dem 12. Jahrhundert, auch wenn sie erst seit dem 17. Jahrhundert ihr Kuppeldach im Stil des Barock erhielt. Die Kapelle besitzt zwei Zwiebeltürme und rote Kuppeldächer und ähnelt im Grundriss Form des Salzburger Doms. Der untere Teil des Gebäudes ist weiß gestrichen, einzige die Fenster sowie Sockel- und Dachübergänge erhielten hellgelbe Umrandungen. Bereits im Jahr 2009 wurden die Holzschindeln anlässlich der 875.-jährigen Kirchweihe und aufgrund von Schäden am Dach erneuert. Insgesamt wurden knapp 710 Quadratmeter Dachfläche ausgetauscht und neu beschichtet. Für die beteiligte Zimmerei und die Mitarbeiter von Georg Graßl erfolgte der Zugang zur Baustelle mit dem Schiff über den Königssee. Baukran, Gerüst, Schindeln und Farbe – alles musste während der Bauzeit über den See transportiert werden. Das geeignete Beschichtungsmaterial war schnell gefunden: Die Wetterschutzfarbe Consolan, eine Kunstharzdispersion, zeigte auf den alten Schindeln ihre Leistungsfähigkeiten bei den extremen Witterungsbedingungen vor Ort. Die neu angebrachten Lärchen-Schindeln wurden im bisherigen Rotton mittels Airless-Spritzverfahren beschichtet. Dies bedurfte jedoch einiger Überzeugungsarbeit seitens des Malerbetriebs: Da der Königssee zum Nationalpark Berchtesgaden gehört, hatte der Auftraggeber Bedenken, dass beim Spritzen Farbe-Over-Spray in den See gelangen könnte, wie es beim letzten Überholungsanstrich passiert war. Diese Sorge erwies sich im Nachhinein als unbegründet. Das Verfahren mit der TempSpray-Technologie funktionierte einwandfrei und das Dach erstrahlte wieder in seinem roten Glanz. In regelmäßigen Abständen dokumentiert ein Institut den Zustand des Dachs und seiner Beschichtung und gibt Empfehlungen für Wartungs- und Pflegearbeiten. Bei unserem Besuch im Juni zeigten sich aufgrund der dort oft extremen Witterungsbedingungen auf den der Sonne abgewandten Seiten erheblicher Algen- und Moosbewuchs und erste Schäden in der Beschichtung. Den zuständigen Trägern und Eigentümern soll nun nahegelegt werden, eine Reinigung der Dachflächen und eine partielle Überarbeitung der Beschichtung zu beauftragen, um einen höheren Renovierungsaufwand zu vermeiden. Auch 2010 nach der Neueindeckung und Beschichtung war die Mappe vor Ort. Im Folgenden können Sie sich einen Überblick über den Zustand der Kirche machen und die Veränderungen im Vergleich sehen. Während der Restaurationsarbeiten in 2009: [tttgallery template=“content-slider“] Die Wallfahrtskirche in 2017: [tttgallery template=“content-slider“]   In der Oktoberausgabe der Mappe 2010 haben wir über die Malerarbeiten ausführlich berichtet.

Foto: manuta/Adobe Stock
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