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24. Juni 2024
Redaktion
#professionincolor

Glück im Handwerk gefunden

Ariane Sonnek leitet die Abteilung Kreativtechniken beim Malerbetrieb Leibbrand in Schorndorf. Mit ihrem Team entwickelt sie ausgefallenen Wandgestaltungen. Auch nach 20 Berufsjahren sind ihr die Ideen nicht ausgegangen – im Gegenteil. Die Begeisterung fürs Handwerk entwickelte sie schon in jungen Jahren und sie hält immer noch an.
Ariane
Foto: dietrichfilm
Ariane Sonneck macht ihr Beruf immer noch glücklich.

Schon als Schülerin arbeitete Ariane Sonnek immer gerne praktisch mit ihren Händen. „Ein Bürojob stand nie zur Debatte, als es um meine berufliche Zukunft ging“, erinnert sie sich und entschied sich, nach der Mittleren Reife die Schule zu verlassen. „Das Handwerk hat mich schon immer fasziniert. Besonders Farben, ihre Wirkung und wie mit ihnen kreativ umgegangen werden kann, fand ich spannend. Also absolvierte ich Praktika in verschiedenen Malerbetrieben und bewarb mich für eine Ausbildungsstelle als Malerin und Lackiererin, um diese dann 2005 bei der Firma Leibbrand zu starten.“ Parallel zur Ausbildung absolvierte Ariane Sonnek das Fachabitur an der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart. Im Anschluss daran folgte der Besuch der Meisterschule. „Ich entschied mich für die zweijährige Fachschule für Gestaltung, um mich auf eine Fachrichtung zu spezialisieren. Mit Bestehen der Prüfungen erwarb ich somit nicht nur den Titel ‚Maler- und Lackierermeisterin‘, sondern auch den Titel ‚Staatlich geprüfte Gestalterin‘. Heute bin ich seit mittlerweile 18 Jahren Mitarbeiterin bei Leibbrand“, resümiert Ariane Sonnek.

Vor sechs Jahren übernahm Ariane Sonnek eine eigene Abteilung. Hier kümmert sie sich zusammen mit sechs Kollegen – drei Frauen und drei Männer – vorrangig um Privatkunden und kann auf deren individuellen Wünsche perfekt eingehen. Im Mittelpunkt ihrer Sparte stehen unter anderem besondere Oberflächen wie Betonkosmetik oder die Wandgestaltung für den Nassbereich in Bädern. Als positiv empfindet Ariane Sonnek, dass eine ihrer Teamkolleginnen und sie dieselbe Fachschule besuchten, sodass „die Abteilung mit uns beiden ausgebildeten Gestalterinnen automatisch kreativ wurde“, schmunzelt Sonnek.

Auch nach fast 20 Jahren im Handwerk macht Ariane Sonnek der Beruf der Malerin und Lackiererin immer noch glücklich, denn: „Unser Firmenslogan ‚Wo Schönes entsteht‘ ist wörtlich zu nehmen. Jeden Tag sehe ich abends, was mein Team und ich persönlich tagsüber geschaffen haben. Besonders zufrieden macht es mich, wenn wir ein Projekt erfolgreich abgeschlossen haben und das Ergebnis unseren Kunden ein Lächeln ins Gesicht zaubert.“  Schaut sich die Malermeisterin Vorher-Nachher-Bilder der Aufträge an, ist sie immer wieder stolz darauf, was sie mit ihrem Team mit Farbe, kreativen Techniken und Ideen umsetzen können. In keiner anderen Branche sei ihrer Meinung nach zwischen dem Beginn und Ende eines Projekts ein oft himmelweiter Unterschied auszumachen.

Doppelter Erfolg beim MALER DES JAHRES 2024

Wenn Ariane Sonnek zurückdenkt, war wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe in ihrem bisherigen Berufsleben, sich als frischgebackene Meisterin gegenüber den erfahrenen „Altgesellen“ zu behaupten. Dabei spielte das Geschlecht aus ihrer Sicht keine Rolle. Denn sowohl junge Meisterinnen als auch Meister müssen sich erstmal behaupten, das sei in jeder Branche so. „Ich habe nicht das Gefühl, dass ich aufgrund meines Geschlechts mehr leisten musste oder anders behandelt wurde“, fast Ariane Sonnek zusammen und fährt fort: „Dass Frauen im Handwerk arbeiten, sollte nicht so stark hervorgehoben werden, denn in der heutigen Zeit ist es nichts Besonderes mehr, ob eine Frau zum Beispiel als Malerin oder ein Mann als Erzieher arbeitet. Diese Klischees gehören meiner Meinung nach längst der Vergangenheit an. Vielmehr sollte jeder persönliche Werdegang und das Können der jeweiligen Person im Vordergrund stehen.“

Ariane Sonnek sieht ihre Zukunft im Handwerk weiterhin positiv. Durch ihre Weiterbildung sei sie vielfältig einsetzbar und falls sie den körperlichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden könne, bestehe immer die Möglichkeit den Schwerpunkt ihrer Arbeit ins Büro, die Kundenberatung oder den Vertrieb zu verlegen. Jungen Handwerkerinnen rät sie: „Eine Ausbildung ist eine super Grundlage. Also gebt euch Mühe und strengt euch an. Handwerker ist so wichtig und wird aus meiner Sicht immer gebraucht. Habt Spaß an eurer Arbeit und bleibt neugierig!“

Alexandra Nyseth

Dieser Beitrag erschien in der Mappe 05/2024. Mit einem Abo bekommen Sie die Mappe monatlich nach Hause gesendet – oder lesen sie bequem als E-Paper.

Foto: manuta/Adobe Stock
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