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Mischphasen-Pigmente

„Mischphasen-Pigmente“ ist die Bezeichnung für Pigmente, die aus Mischkristallen bestehen. Sie sind chemisch dadurch charakterisiert, dass in einem fest stehenden Kristallgitter (Wirtsgitter) einzelne Gitterplätze durch eine andere Ionenart ersetzt werden. Im engeren Sinn versteht man unter Mischphasen-Pigmente die oxidischen Mischpigmente.

Im weiteren Sinne gehören auch die Cadmiumsulfoselenide (Cadmiumpigmente) sowie Bleichromatpigmente und Bleichromat/molybdatpigmente zu dieser Gruppe. Die Herstellung erfolgt durch Festkörperreaktion der Ausgangskomponenten an der Luft bei 1000 bis 1300 °C.

Farbton, Farbstärke und Deckvermögen hängen von Teilchengröße und der Teilchengrößenverteilung ab. Bei den oxidischen Mischphasenpigmenten wird die Stabilität des Wirtsgitters ausgenutzt und einzelne Kationengitterplätze durch Ionen von Übergangsmetallen, wie z.B. Chrom, Eisen, Nickel, Vanadium oder Wolfram, ersetzt. Interessant sind jene, die ein andersfarbiges beständiges Pigment bilden. Es können Farbtöne von Zartgelb bis Schwarz hergestellt werden. Mischphasen-Pigmente haben eine sehr hohe Licht-, Wetter-, Säure- und Alkaliechtheit. Die Teilchengröße beträgt 0,2 bis 2 µm, für keramische Produkte beträgt sie bis zu 10 µm.

Verwendet werden Mischphasen-Pigmente in Dispersionsfarben, Einbrennlacken, Kalkfarben, Keramikfarben, Künstlerfarben, Silikatfarben und Pulverlacken. Pigmentbezeichnungen sind u. a. Nickeltitangelb, Mangantitanbraun, Chromtitangelb, Titanvanadinschwarz, Zinnvanadingelb, Zinnchromviolett, Cobaltblau, Cobaltchromblau, Cobaltgrün, Spinellgrün, Spinellschwarz, Eisenmanganschwarz, Eisenchrombraun und Zinkeisenbraun.

Foto: manuta/Adobe Stock
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