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Der Baden-Württembergische Handwerkstag fordert eine zügigere Gleichstellung von Meister und Master. Foto: stock.adobe.com/Lothar Drechsel

Auch wenn seit 2018 die Meisterqualifikation bildungspolitisch mit dem akademischen Bachelor auf gleicher Stufe steht, ist die auf Gleichbehandlung der beiden Bildungssäulen bis heute nicht realisiert. Insbesondere die verstetigte Unterstützung der Meisterausbildung, die Weiterentwicklung der Berufsorientierung an Schulen und kostengünstige Fahrt- und Wohnangebote für Ausbildende sind aus Sicht des Handwerks unbedingt notwendig, um die berufliche Bildung nachhaltig zu stärken.
„Lange Zeit galt eine akademische Karriere in Öffentlichkeit und Politik erfolgversprechender als eine berufliche Ausbildung. Gleichzeitig wurden Kernwerte des Handwerks wie die Meisterpflicht teilweise abgeschafft. Daher war es gut und wichtig, dass die Diskussion um die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Wichtige Signale für mehr Wertschätzung des Handwerks stehen auch im neuen Koalitionsvertrag der Landesregierung: die Fortführung von Meister- und Meistergründungsprämie sowie die Befürwortung der Aufwertung handwerklicher Berufe. Hier dürfen wir jedoch nicht stehenbleiben, wenn berufliche Bildung nachhaltig gestärkt und attraktiver werden soll“, erklärt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Das baden-württembergische Handwerk hat daher Vorschläge vorgelegt, um dieses Ziel zu erreichen:
1. Die Weiterentwicklung der beruflichen Orientierung an Gymnasien im Sinne einer „ergebnisoffenen“ Berufsorientierung. Diese soll eine individuelle Entscheidung in Richtung akademischer, aber gerade auch beruflicher Bildungswege eröffnen.
2. Die dauerhafte, bedarfsgerechte und zukunftssichernde Förderung und Unterstützung der handwerklichen Bildungsstätten als wesentliche Säule in der dualen Ausbildung und – analog zu Hochschulen – Teil der öffentlichen Bildungsinfrastruktur.
3. Die Verstetigung der Meisterprämie und der Meistergründungsprämie. Gemeinsam mit dem Meister-BAföG muss diese zu einer kostenlosen Meisterausbildung analog des Erststudiums an öffentlichen Hochschulen führen.
4. Die Steigerung der Mobilität von Auszubildenden durch Einführung eines landesweiten, kostengünstigen „Azubitickets“ bspw. in Form eines 365-Euro-Tickets.
5. Ausbau und Förderung von kostengünstigen Wohnangeboten für Auszubildende zur Steigerung deren Mobilität und zur Abfederung regionaler Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt.
Das Positionspapier mit diesen und weiteren Forderungen finden Sie unter: www.bwht.de/positionspapiere
Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V. / Delia Roscher

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