„Effizienzsteigerung und Mitarbeiterentlastung“
In welchen Bereichen arbeiten Sie mit Robotern?
Dr. Albert Rössler: Seit 2013 nutzen wir einen Laborroboter für standardisierte Prozesse im Labor, etwa zur Ausmusterung von Farbtönen. Fenster-Spritzroboter verwenden wir seit 2011 im anwendungstechnischen Kompetenzzentrum. Ein Palettierroboter ist in unserer Wasserlackfabrik seit 2018 Teil der automatisierten Abfüllanlage mit direktem Anschluss an die Fördertechnik.
Was waren die Gründe für den Einsatz von Robotern?
Dr. A. Rössler: Der Einsatz von Robotertechnik bietet sich bei standardisierten Arbeitsabläufen an, besonders wenn ein hohes Maß an Präzision, Wiederholgenauigkeit oder auch Krafteinsatz erforderlich ist. Ziel ist es, durch den Einsatz von Robotertechnologie die Effizienz zu steigern und die Mitarbeiter zu entlasten. Dies ist bei unserem Laborroboter der Fall. Auch die Entwicklung von „Abramotion“ sowie die Cobot-Tests erfolgten vor diesem Hintergrund.
Inwiefern raten Sie Malern zu Robotik?
Dr. A. Rössler: Für Malerarbeiten im Großobjekt hat die Robotertechnologie durchaus Potenzial, wenn auch die Anzahl der Malerbetriebe für solche Investitionen derzeit sehr gering ist. Der Einsatz von Cobots als Lackierroboter ist primär dort sinnvoll, wo baugleiche Werkstücke in Serie beschichtet werden. Wesentlich mehr Potenzial im Malergewerbe hat wohl ein verstärkter Einsatz der unterschiedlichen klassischen Spritzapplikationen von Farben, Lacken oder Lasuren in der Werkstatt und auf der Baustelle, um die Effizienz zu steigern. Weiter in die Zukunft gedacht gibt es spannende Entwicklungen, wie Digitaldruck auf Wänden mittels Roboter, aber auch die Beschichtung von Wänden mit mobilen Robotern bis hin zur Applikation bei Gebäuden mit Drohnen. Hier gilt es aber stets genau die Wirtschaftlichkeit zu prüfen. Zudem benötigt es neue Qualifikationen, um die Geräte optimal einsetzen zu können.
Alexandra Nyseth